47 | honeymoon phase

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Jeongguk wachte davon auf, dass eine kalte Hand über seine Seite strich und kleine Kringel auf seine nackte Haut malte.
Und dass ihm viel zu warm war.

„Du bist wach."

Automatisch riss er den Mund auf, um zu gähnen und drehte sich schwerfällig auf den Rücken. Genauso langsam wie er versuchte die Augen zu öffnen, kam sein Bewusstsein wieder zurück.

„Wo sind wir?" Seine Stimme war kratzig und er räusperte sich einmal, auch wenn es vermutlich nichts bringen würde.

„Bei mir im Zimmer. Ich kann vieles, aber dich die Treppen hochtragen... da war dann Schluss."
Taehyung lehnte sich ein wenig vor und legte den Kopf fragend schief.

„Was ist?"
„Bereust du gestern Nacht?"

Jeongguk überlegte. Gestern Nacht war wie ein wahr gewordener Traum gewesen. Auch wenn er die Rückbank des Hyundais niemandem empfehlen würde, aber mit Taehyung...

Meistens fühlte er sich danach schlecht oder dreckig und bereute es zutiefst sich darauf eingelassen zu haben. Das waren dann die Samstagmorgen in denen verkatert und todmüde auf dem Rückweg mit der U-Bahn sein ganzes Leben infrage stellte.
Aber je länger er darüber nachdachte und versuchte die letzte Nacht mit einer seiner anderen Nächte zu vergleichen, desto weniger funktionierte es und desto mehr wurde er sich klar... mit Taehyung hatte es sich nicht nur währenddessen gut angefühlt, sondern auch danach. Und das hatte er schon ewig nicht mehr gehabt.

„Kein bisschen."
„Dann bin ich ja beruhigt", lächelte Taehyung dankbar und legte seinen Kopf auf Jeongguks Brust ab. „Ich dachte schon... ist ja auch egal. Hauptsache du fandest mich nicht schlecht."

„Auch wenn das dein Selbstbewusstsein viel zu sehr pushen wird, aber... du kannst Dinge mit deinem Mund, von denen vermutlich nicht mal Gott ne Ahnung hat."
Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er daran zurückdachte und seine Hände wanderten wieder in Taehyungs Lockenkopf. Wie schaffte er es nur, dass seine Haare so weich waren?

„Ach ja?"
Ein kesses Grinsen schlich sich auf die Lippen des Prinzen, während er den Kopf von Jeongguks Brust hob und ihn leicht schief legte.
„Erzähl mir mehr."

„Lieber nicht. Es ist nicht gut, wenn du zu viel Selbstbewusstsein hast. Dann wirst du so... dominant."
„Ich dachte du stehst auf diese ganze Prinzengeschichte."

„Dummerweise... kein bisschen", gab Jeongguk zu, während Taehyung ein Dreieck zwischen den drei roten Flecken an seinem Hals zeichnete. „Ich will Gleichberechtigung in einer Beziehung und wenn du so tust, als könntest du mir die Welt kaufen und mich gleichzeitig mit Kabelbindern ans Bett fesseln... ja ne."

„Also... lieber nacheinander?", fragte Taehyung und sah von seinem Dreieck auf. Seine Augen funkelten und Jeongguk seufzte gespielt theatralisch.

„Ich wusste, du bist so jemand", sagte er und schloss die Augen. Sofort hörte Taehyung auf zu malen.

„Das war... also... wir müssen das nicht machen. Das war ein Witz", stammelte er verzweifelt und lehnte sich weiter vor. „Ich würde dich nicht zu etwas zwingen, was du nicht willst, okay?"

„Wir sollten daran arbeiten, dass du dir nicht immer gleich das Schlechteste ausmalst", grinste Jeongguk als er die Augen öffnete und zärtlich über Taehyungs Wange fuhr. Es war ihm bis heute ein Rätsel wie er im einen Moment so versteift und im anderen so sein konnte wie jetzt. Irgendwie... ganz normal.

Für einen Moment sahen sie sich einfach nur an. Dann senkte Taehyung seinen Kopf, bereit ihn zu küssen und Jeongguk nutzte die Gelegenheit der Unachtsamkeit, um ihn auf den Rücken zu drehen, damit er oben lag.

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