10 | what's going on

1.8K 168 92
                                    

„Jeongguk? Bist du wieder normal?"

Ohne eine Antwort abzuwarten wurde die Tür aufgerissen und Yoongi kam herein. Sofort setzte Jeongguk sich in seinem Bett auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Er hatte beschlossen seine Theorien und Ideen, weshalb das alles hier passierte, im Schlaf zu betäuben und tatsächlich solange gedöst, bis die Sonne untergegangen war.

Jetzt allerdings war er wieder hellwach.

„Ich kann Taekwondo", warnte er leise und schlug die Decke zurück, um zurück in die hinterste Ecke seines Bettes zu rutschen. Für den Fall der Fälle.
Die Sache mit dem Finger-abschneiden wollte nach wie vor nicht aus seinem Kopf.

„Und ich könnte dir das Hirn wegpusten, aber so hat jeder seine Talente." Sichtbar genervt schloss Yoongi die Tür hinter sich, stellte eine Tüte auf dem Tisch ab und zog sich einen Stuhl heran, um sich hinsetzen zu können. „Ich hab dir was zu essen mitgebracht."

Jeongguk biss sich auf die Lippe, um sich nicht zu bedanken.
„W-wenn du mir einen Finger abschneiden musst, dann nimm bitte den kleinen von der linken Hand", murmelte er und überlegte, wie er am besten handeln könnte, wenn Yoongi wieder seine Waffe auf ihn richtete.

Doch der Mann mit den blonden Haaren lachte nur leise und schüttelte den Kopf. „Was für Filme hast du bitte gesehen? Wir wollen dir keinen Finger abschneiden."
„Und was wollt ihr dann meinen Eltern schicken, damit sie das Geld bezahlen?"

„Ein Foto sollte reichen. Aber das haben wir schon gemacht, als du gefesselt auf dem Rücksitz vom Van geschlafen hast. Da hat deine Kopfwunde noch ein bisschen geblutet. Sah echt gut aus", grinste Yoongi und Jeongguk tastete zu der Beule an seiner Stirn, die erst jetzt anfing richtig wehzutun.

„Ihr seid krank", meinte er dann und zog die Beine wieder an seinen Körper, um sich sicherer zu fühlen. „Was wollt ihr überhaupt von mir? Und was will der Prinz hier? Habt ihr ihn auch entführt?" Eine rhetorische Frage, doch seit zwei Tagen lief sowieso nie etwas so ab, wie er es sich vorstellte. Deswegen war das vermutlich auch egal. Yoongi jedoch lachte nur und schüttelte den Kopf.

„Ich glaub, die Details sollte Taehyung dir selbst erklären, aber wir haben weder ihn noch dich entführt."
„So? Was ist es dann? Eine unfreiwillige Erholungskur in der Pampa?", brummte Jeongguk leise. Seine Angst schlug langsam in tiefe Abneigung gegenüber diesem Mann um. Warum konnte er so locker reden, als hätte er ihn nicht vor vierundzwanzig Stunden mit einer Waffe bedroht?

„Der war gut, Kleiner", grinste Yoongi allerdings nur und schlug die Beine übereinander. „Sagen wir also es ist eine Erholungskur..."
„Entführung."
„Erholungskur. Das klingt nicht ganz so kriminell."
„Es ist kriminell", schoss Jeongguk zurück. Als Yoongi jedoch im Begriff war aufzustehen, zog er schnell den Kopf ein. Nichts würde ihn dazu bringen die Nerven dieses Mannes auszureizen. Auch wenn Yoongi vielleicht die Hälfte von ihm war, war Jeongguk sich sicher, dass er derjenige war, der am Ende am Boden liegen und um Gnade winseln würde.

„Um genau zu sein, hat Taehyung deine Erholungskur in Auftrag gegeben", erklärte Yoongi und sank zurück in den Stuhl. „Er war sich sicher, dass du seiner Einladung nicht nachkommen und versuchen würdest abzuhauen. Wir mussten nur noch rausfinden wohin. Aber du warst so beschäftigt dein Handy vollzuquatschen, dass du uns gar nicht bemerkt hast."

Jeongguk verzog das Gesicht. Warum konnte jeder es spüren, wenn jemand ihn beobachtete, nur er scheiterte daran?
„Und... wo bin ich hier genau?", fragte er nach und strich über den weißen Bettbezug.

„Ja, genau. Als ob ich dir das verrate." Yoongis Grinsen war anerkennend, aber trotzdem ließ es Jeongguk nicht besser fühlen. „Eins muss man dir lassen. Blöd bist du nicht."

„Meine Eltern haben kein Geld", murmelte Jeongguk leise. „Es bringt nichts wenn ihr sie erpresst."

„Naja wie gesagt...", druckste Yoongi ein wenig herum. „Die Details sollte Taehyung dir erklären. Mir steht das nicht zu."
„Na gut. Wo ist er?"
„Nicht hier. Er musste zurück nach Hause. Sein Vater würde sonst misstrauisch werden."

„Und... was werdet ihr jetzt machen?"
Jeongguk ballte die Hände zu Fäusten und wich Yoongis Blick aus. Wie brutal konnte dieser Mann schon werden. Noch sperrte man ihn in einem Hotelzimmer ein und brachte ihm regelmäßig Essen ans Bett. Es war nur eine Frage der Zeit bis sie ein nächstes Druckmittel brauchen würden.

„Wir machen gar nichts. Du bleibst einfach hier und spielst mit. Und Namjoon und ich passen darauf auf, dass die Besitzerin dieses Ladens die Klappe hält und sich keiner hier her verirrt", erklärte Yoongi und stand auf. „Es sei denn, du hast darauf keine Lust. Dann können wir auch andere Geschütze auffahren. Ich bin sicher hier lassen sich noch ein paar Kabelbinder auftreiben und wie war das mit deinem Finger...?"

„N-nein, passt schon. Ich bleib hier", fuhr Jeongguk hastig dazwischen und sah auf seine Hände. „Ist schon gut."

„Das freut mich", nickte Yoongi zufrieden und machte sich auf in Richtung Tür. „Es ist immer wieder schön Geschäfte abzuschließen bei denen kein Blut fließen muss."

Mit diesen Worten warf er die Tür hinter sich zu und verriegelte sie.

Jeongguk blieb auf seinem Bett sitzen und versuchte nicht daran zu denken, wen Yoongi schon alles vor ihm in der Mangel hatte.












Wichtige Frage für eine wichtige Studie:
Milch oder Müsli zuerst?

Songempfehlung des Tages:
Voices [Stray Kids]

Coup d'état ⇢ TaekookOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz