Chapter 43

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Anakin

„Euer Verlust tut mir sehr leid, Meister Yoda.", hörte ich Obi-Wan sagen. Meister Yoda sah kurz zu Boden. „Erneut einen Padawan verloren ich habe. Sehr bedauerlich, sehr bedauerlich. Doch ihr Tod nicht umsonst gewesen ist. Sie viele Leben gerettet hat.", sagte er. Ich schnaubte leise und zog meine Kapuze über. Wir standen in der Halle der Toten. Meliahs leerer Sarg wurde in den Boden eingelassen, die Klappe schloss sich und ein Licht erstrahlte. Ihre Leiche wurde durch die Explosion vernichtet, hieß es. Doch wirklich nach ihr gesucht, hat niemand. Auch ich nicht. Ihre Freundinnen standen alle beisammen, hielten sich aneinander fest. Ich stand Abseits von Allen und sah auf das Licht. Mein Licht wurde mir entrissen und nun leuchtet es hier, fern ab von mir.

Seit Tagen hatte ich nicht geschlafen. Tag und Nacht hatte ich trainiert und mir neue Schlachtpläne ausgedacht, um die Separatisten zu vernichten. Mein Padawan hatte ich in die Obhut von Meisterin Luminara gegeben. Ich brauchte Ruhe vor ihrer ständigen Besorgnis um mich. Es war mir nicht egal wie es ihr ging, doch ich hatte keine Nerven, mich um sie zu kümmern.

Ich stand im Garten des Tempels, ihr Lieblingsort. Langsam legte ich mich in das Gras und horchte dem Tummeln der Stadt. Die Lichter der unteren Ebenen erstrahlten die obere Ebene. Der kühle Wind legte sich auf mein Gesicht. Ich krallte mich in das Gras und schloss die Augen, um die Tränen aufzuhalten, die sich ihren Weg über mein Gesicht bahnen wollten. Ihr wunderschönes Lachen hallte durch meine Gedanken. Ich sah sie so deutlich vor mir, dass ich sie hätte anfassen können. Doch sie war nicht hier und sie würde nie wieder zurück kommen. Wenn ich doch nur ein letztes mal ihre zarte Haut berühren, ihren berauschenden Geruch einatmen und ihr strahlendes Lächeln sehen könnte. Nun konnte ich meine Tränen nicht aufhalten und stumm floßen sie mir über die Wangen. „Ich vermisse dich.", murmelte ich in den Himmel.

Regentropfen berührten meine Haut. Das kühle Wasser ließ mich durchatmen, doch ich blieb liegen. Meine durchnässte Robe klebte an meiner Haut und kühlte diese ab. Doch in mir loderte weiterhin diese feurige Wut und der Drang nach Vergeltung. Ich musste aufbrechen, um meinen Plan durchführen zu können. Aber ich konnte Ahsoka nicht im Stich lassen. Niemals könnte ich meinen Padawan aufgeben, die genau so litt wie ich. „Es tut mir so leid Snips.", murmelte ich.
Eine Hand auf meiner Schulter ließ mich hochschrecken. Ahsoka hockte neben mir. Die Besorgnis in ihren Augen war kaum zu übersehen. „Es ist in Ordnung Meister.", sagte sie leise. Ihre Stimme brach ab und sie sah zur Seite. Ich setzte mich auf und zog sie sanft in meine Arme. Sie krallte sich in meine durchnässte Robe und schluchzte auf. „Ich vermisse sie." Ich hielt sie feste an mich gedrückt. „Es ist okay Ahsoka. Wir alle vermissen sie.", sagte ich ruhig. Sanft wiegte ich Ahsoka in meinen Armen, bis sie sich langsam beruhigt hatte. Sie löste sich von mir und sah mich an. Ihr schmerzender Blick zerriss mir das Herz in weitere tausend Teile. „Snips, ich hätte für dich da sein sollen.", sagte ich. „Nein Meister, es geht mit gut. Jeder trauert auf seine Weise. Ich war nicht allein, nicht so wie ihr.", murmelte sie zum Ende hin. Ich atmete tief ein und aus. „Ich bin gerne alleine.", sagte ich und versuchte sie anzulächeln. Sie erwiderte mein halbherziges Lächeln ehrlich. „Ihr habt sie geliebt, nicht wahr?", fragte sie plötzlich. Geschockt sah ich meinen Padawan an. Neugierig, aber auch hoffnungsvoll sah sie mir in die Augen. „Ja Snips, ich habe sie geliebt.", hauchte ich. Doch habe ich es ihr nie offen und ehrlich gesagt und jetzt war es zu spät. Sie war fort und somit auch jede Chance für mich glücklich zu werden. „Ich habe es euch angesehen, doch ihr beide habt mich ständig belogen. Meliah und ich wollten über alles reden, doch dazu wird es niemals kommen.", murmelte sie. „Es ist komplizierter als du denkst. Meliah und mich hat eine tiefe Verbindung geprägt. Wir wissen nicht wieso und es steckte sehr viel mehr dahinter, als wir ahnen konnten. Wir wollten dem gemeinsam auf die Schliche kommen, doch nun ist es zu spät.", sagte ich.
Ich würde nie erfahren, was die Macht für eine Absicht mit mir und Meliah hatte. Sollte ich sie absichtlich verlieren, damit ich endgültig lerne loszulassen. Wie es sich für einen Jedi gehört? Hat mir die Macht eine Lektion erteilen wollen? Der Schmerz machte sich in mir breit und verstärkte meine Wut, jedoch diesmal auf den Kodex der Jedi. Erneut spürte ich den Drang zur dunklen Seite der Macht. Ich ballte meine Hände zu Fäusten.
Ich schüttelte leicht den Kopf und sah zu Ahsoka, die auf die Wiese starrte. „Ich verstehe.", murmelte sie. „Snips, du solltest ins Bett gehen. Morgen werden wir zusammen trainieren, versprochen.", sagte ich. Sie sah zu mir hoch und lächelte. „Danke Meister." Ich nickte ihr zu und sie verschwand.

In meinem Bett sah ich an die projizierte Decke. R2 hatte die Wald-Projektion aktiviert und ich beobachtete das Rauschen der Blätter. „Wenn du nun hier wärst, würde ich dich nie wieder loslassen." Morgen würde ein neuer Tag für mich beginnen. „Ich werde dich rächen. Ich kann nicht anders, auch wenn es falsch sein mag. Du warst mein Halt und ohne dich, bin ich verloren. Ich kann nicht mehr gegen den Zog ankämpfen. Aber keine Angst, ich werde dich stolz machen." Nach der Ausbildung meines Padawan, würde ich den Orden verlassen. Dann hält mich nichts mehr hier.

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hatte doch Zeit heute noch eins zu schreiben ❤️
Schönen Abend noch!!

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