30 - "Ich steh drauf!"

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~Tonis Sicht~

"Und wie habt ihr euch kennengelernt?", fragte mein Opa und trank noch einen Schluck von seinem Bier. Schon zwei Stunden unterhielten wir uns mit ihm, während meine Oma und Natallia seit kurzem in der Küche waren. Mein ungewolltes Outing hatte anscheinend das Eis gebrochen.

"Toni saß Nachmittags vor der Schule und hatte Stress mit ein paar Typen und ich hab ihm halt geholfen.", erzählte Rezo. Ich knirschte mit den Zähnen, das würde meinen Großeltern gar nicht gefallen. "Du hast dich geprügelt Toni?", mein Opa war ein wenig geschockt. "Nein, die Jungen haben mich gemobbt.", nuschelte ich und schaute auf meine Finger. Rezo legte seinen Arm um meine Hüfte und knufte mich leicht in die Seite. Ich schaute zu ihm hoch und blickte direkt in sein aufmunternd lächelndes Gesicht. Zaghaft erwiderte ich das Lächeln und widmete mich dann meinem Großvater, der immer noch erschrocken schaute. "Es ist ok, sie haben aufgehört und ich hab es hinter mir gelassen.", meinte ich zu ihm. Der Satz war eine glatte Lüge, doch ohne sie hätten meine Großeltern mich jetzt gleich nach Italien bugsiert.

Ein unangenehmes Schweigen lag über dem Raum, bis mein Opa schließlich wissen wollte, was Rezo neben der Schule macht. "Ich spiele in einer Band.", sagte er schlicht. Eigentlich war Rezo sofort Feuer und Flamme wenn es um Musik ging, doch noch niemand wusste, wie viel meine Großeltern, die ich bin vor wenigen Stunde noch für konservative alte Säcke hielt, akzeptierten. "Welche Richtung die Musik?", fragte Opa und och schmunzelte. "Metal mit Dubstep-Einflüssen und so.", der Blauhaarige war immer noch sehr kurz und sachlich. "Was ist das? Ich dachte das ist so wie Eisen, so Metall halt, keine Musik.", mein Großvater lächelte. "Metal ist sehr laut und ganz Bass- und Drumlastig. Eigentlich wird auch nicht gesungen, sondern eher geschrien, aber wir haben auch Parts in denen viel gesungen wird.", erklärte mein Freund, welcher nun ganz in seinen Element war. "Spiel mir doch was vor.", schlug mein Grandpa vor.

Nur kurze Zeit später standen ich und mein Opa im Musikzimmer, während Rezo seine Gitarre anschloß und sich ein Mikro bereitstellte.

Während er außer seiner Musik mittlerweile nichts mehr mitbekam und mein Großvater ihm begeistert zuschaute setzte ich mich ans Schlagzeug und began einen passenden Beat zu seinen Noten aufzubauen. 

"Ich wusste nicht, dass du kannst Schlagzeug spielen Toni.", meine mein Großvater zu mir. "Kann ich eigentlich auch nicht, aber einen Beat aufbauen ist jetzt nicht so super schwer.", antwortete ich ihm. "Musst du aber öfter machen. Ich steh drauf!", meine Rezo und stellte seine Gitarre weg. Mir wurde augenblicklich heiß und mein Gesicht musste einer Tomate gleichen. Mein Opa lachte, während ich mein Gesicht in meinen Händen vergrub. Ich merkte wie jemand seine Arme fest um meinen Körper schlang. "Jetzt bist du einfach nur noch süß!", flüsterte Rezos Stimme an meinen Ohr und verpasste mir eine Gänsehaut. Er lockerte seinen Griff etwas, sodass ich zu ihm nach oben schauen konnte, damit er mich ganz sanft küssen konnte.
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Die Farbe der Liebe ist blau || #RezoniWhere stories live. Discover now