21 - Toni is back

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Bis sie endlich den Mund aufmachte und mir mitteilte, dass Toni...

~Rezos Sicht~

...bloss stark unterkühlt und ziemlich erkältet war. Erleichtert atmete ich aus.

Zehn Minuten später war meine Mutter weg und ich lag, wie immer nur noch in Sporthose, neben Toni im Bett. Unsicher ob ich ihn in den Arm nehmen sollte, schaute ich Toni an. Seine schönen geschwungenen Lippen waren ruhig aufeinander gelegt, so wie seine Lider auf seinen Augen. Er war immer noch ziemlich blass, doch immerhin waren seine Lippen nicht mehr blau.

Aufeinmal begann er zu zittern, was jedoch gut war, da sein Körper Aktivität zeigte.

Ganz vorsichtig zog ich Toni ein kleines Stück zu mir, hauchte ihm einen Kuss auf den Scheitel und legte meine Arme um ihn.

Nach einer halben Ewigkeit, voller Gedanken, Vorwürfe und Fragen, schlief ich dann tatsächlich ein.

Ein schmerzvolles Stöhnen holte mich eine halbe Stunde später aus meinem Schlaf. Ich öffnete langsam meine Augen und sah Toni, welcher im Bett saß und sich den Kopf hielt. "Hey Kl- Toni! Alles ok?", ich setzte mich neben ihn und sah ihn besorgt an. Er nickte leicht, verzog jedoch dann sofort das Gesicht und sah aus, als würde ihm allein das schon unglaubliche Schmerzen bereiten. "Leg dich wieder hin", ich drückte ihn sanft an den Schultern wieder in eine liegende Position. "Rezo", krächzte er. "Pscht! Nicht reden.", ich strich ihm sanft mit meiner Hand über den Kopf bis zu seiner Wange, wo ich meine Hand kurz ließ und ihm tief in die Augen schaute. Neben einem schmerzvollen Ausdruck sah ich ein wenig Verzweiflung und Sehensucht. "Tut mir leid", flüsterte ich. Doch Toni schüttelte den Kopf. Ich hauchte ihm einen ganz leichten Schmetterlingskuss auf die Stirn. Anschließend verließ ich das Zimmer.

"Alles ok?", fragte mich meine Mutter, als ich unten in der Küche ankam. Ich nickte leicht und setzt mich an die Theke. "Du weißt, dass ich dir das nicht abkaufe?", fragte sie und setzte sich mir gegenüber. Anschließend schob sie mir eine Tasse, voller purem heißen Kaffee entgegen. "Fühle mich schuldig.", nuschelte ich und nahm einen tiefen Schluck aus der Tasse. "Wieso das?", fragte Mom. "Naja... Durch das ganze Musik-Ding könnte es sein das Toni sich vernachlässigt und überflüssig gefühlt hat. Deshalb wollte er vermutlich weg. Somit bin ich schuld, dass er jetzt komplett zerstört oben im Bett liegt. Hätte ich mehr auf ihn aufgepasst, dann wäre das alles nicht passiert", ich seufzte. Meine Mutter hatte mir aufmerksam zugehört und ab und zu auch an ihrem Kaffee genippt. "Völliger Schwachsinn! Du weißt doch, dass Toni immer sich selbst die Schuld gibt. Vermutlich wollte er außerdem auch gar nicht richtig weg, sondern vielleicht erstmal nachdenken oder so. Außerdem musst du bedenken, dass Toni sich doch mit dieser ganzen Beziehungssache gar nicht so gut auskennt und das alles ganz neu für ihn ist. Er hat in dem Moment bestimmt bloss überreagiert.", erklärte meine Mutter. Ich nickte. Im Grunde hatte sie ja auch recht. Wir hatten beide etwas überreagiert. "Leg dich lieber schlafen. Der Tag, oder besser die Nacht, war für euch beide anstrengend.", riet mir meine Mom, doch ich schüttelte den Kopf. "Ich schreibe lieber jetzt noch die Bassnoten fertig, damit ich morgen, oder heute Abend oder so, für Toni da sein kann.", meinte ich und stand auf. "Übertreib es nicht.", sie kam zu mir rum, gab mir einen Kuss auf den Kopf und ging anschließend hoch.

"All you have to do is stay a minute. Just take your time. The clock is ticking. So stay. All you have to do is wait a second. Your hands on mine. The clock is ticking. So stay.", sang ich leise, während ich vor dem PC saß und mein Video schnitt. Jedenfalls, bis ich ein gedämpftes Schluchzen aus dem Nebenzimmer hörte. Wie vom Blitz getroffen sprang ich auf und hechtete ins Schlafzimmer.

Toni saß auf dem Bett, die Beine an den Körper gezogen und die Arme drum geschlungen. "Hey! Was ist denn los?", ich setzte mich zu ihm und zog ihn vorsichtig in meine Arme. Toni weinte jedoch bloss laut weiter, währed er sich auf meinen Schoß schob und sich an mich klammerte. "I-Ich...", er versuchte zwischen zwei Schluchzern irgendeinen gescheiten Satz zustande zu bringen, doch es klappte nicht. "Psssscht, beruhig dich lieber erstmal.", ich strich ihm liebevoll über den Rücken und hauchte ihm einen Kuss auf die Schläfe.
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722 Wörter

Die Farbe der Liebe ist blau || #RezoniWhere stories live. Discover now