24 - Polizei

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~Tonis Sicht~

Die Pause nach meiner Physikprüfung verbrachte ich damit, auf Rezos Schoß rum zu dösen, während er sich mit Max und Zayn unterhielt und meinen Kopf krauelte. Das Klingeln zum Unterricht ließ mich aufschrecken und ich stöhnte genervt auf.

Nach einer Doppelstunde Wirtschaft und einem Block Latain saß ich in der Bibliothek und wartete auf Rezo, welcher eine Sport hatte und noch zur Schule zurück laufen musste. Doch ich schlief schon wieder ein.

Als ich wach wurde, hörte ich nach wie vor leise Stimmen und das klickende Gerät der Bibliothekarin. Aber es war deutlich wärmer als vorher. Ich öffnete meine Augen langsam und drehte meinen Kopf. Ich sah in Rezos Gesicht. Auch er hatte seine Augen entspannt geschlossen, doch ich war mir sicher, dass er noch wach war. Denn sein Kopf wippte ab und zu oder er klopfte mit seinem Finger einen Rythmus auf meinen Rücken, was wohl mit den Kopfhörern in seinen Ohren zu tun hatte. Ich lag komplett auf meinen Freund drauf, während dieser auf einem großen roten Sitzkissen lag. Vorsichtig rollte ich mich von ihm runter, wodurch nun auch Rezo seine Augen öffnete. "Hey Kleiner.", er setzte sich auf und drehte sich dann zu mir. Ich gähnte nur als Antwort, was den Blauhaarigen zum schmunzeln brachte. "Lass uns nachhause gehen.", meinte Rezo und stand auf. Er hielt mir seine Hand entgegen und zog mich, nachdem ich diese ergriff, hoch.

Zuhause ließ ich mich tot müde ins Bett fallen. Doch spätestens als mein Rucksack, welchen ich nicht abgesetzt hatte, meinen Rücken berührte, erinnerte ich mich an die zwei Prüfungen morgen und stöhnte genervt auf.

Ein lautes Klingeln riss mich aus meiner Lernphase und ich verfluchte die Person, welche grade vor der Tür stand. Ein wenig wütend lief ich runter und riss die Tür auf. Doch in diesem Moment verwandelte meine komplette Wut sich in Angst und ich verfluchte mich für die dumme Angewohnheit, nicht zu schauen wer vor der Tür stand. Mein Dad wollte einen Schritt auf mich zu kommen, aber ich hatte dazu gelernt und versuchte die Tür zu zu drücken, doch er war viel stärker als ich.

Ich stolperte einige Schritte rückwärtes, bis ich neben der Küchentheke stand. Aus dem Augenwinkel sah ich ein Küchenmesser auf der Theke liegen, doch ich wollte und konnte einfach nicht zum Messer greifen, denn irgendwo war er einfach noch mein Papa, welcher mit mir und meiner Schwester versucht hatte Mama Frühstück zu machen, aber die Eier verbrennen ließ. Mein Dad, der mir vor jedem Test sagte, dass Noten nichts über Intelligenz Aussagen. Mein Paps, der es an Weihnachten nie lassen konnte mehr Plätzchenteig als alle Kinder dieser Welt zusammen zu essen. Mein Vater, der mich mal lieb hatte.

Ich griff also hinter das Messer, zu einer Flasche Wasser, welche ich ihm gegen den Kopf warf. Er zuckte zusammen und war für kurze Zeit unaufmerksam, sodass ich ins Wohnzimmer rennen konnte.

Ich positionierte mich auf der einen Seite der Couch, während er auf der anderen stand. Adrenalin floß durch meinen kompletten Körper. Meiner Dad wollte links an dem Sofa vorbei, weshalb ich nach rechts lief. Er grinste. "Das hast du früher oft mit deiner Schwester gemacht.", sagte er ganz beiläufig. Doch er wusste, was es in mir auslöste. Er hatte seinen letzten Joker, meine emotionale Instabilität, gegen mich aus gespielt. Sofort schossen mir Erinnerungen durch den Kopf und Tränen in die Augen. "Wieso Dad? Wieso tust du das?", fragte ich und schluchzte leicht. "Du hast mich enttäuscht Antonio! Du hast deine Schwester umgebracht und hängst in einer ekligen Phase fest. Dieses ewige rumgeschwuchtel geht mir auf die Nerven!", er sprach ruhig und doch mit viel Wut in seiner Stimme. "V-vielleicht bist du... Du ja doch auf dich wütend, w-weil du als V-Vater versagt hast.", brachte ich zwischen einigen Schluchzern hervor. Das machte meine Situation nicht grade besser, da er immer wütender wurde. Er griff nach einer Vase neben ihm und warf sie nach mir. Grade noch so konnte ich mich ducken, sodass das blaue Gefäß an der Wand hinter mit zersprang.

Dieses unüberhörbare Geräusch hatte Rezo wohl trotz der lauten Musik in seinem Schlafzimmer mitbekommen und hastete nun die Treppe runter, zu uns ins Wohnzimmer. Als er sah, wer dort vor mir stand, kam er mit schnellen Schritten auf mich zu und stellte sich direkt vor mich. "Gehen sie jetzt!", sagte er mit fester Stimme. "Was wenn nicht?", mein Dad grinste fies. Rezo holte sein Handy aus seiner Hosentasche und wählte eine Nummer, sehen konnte ich diese nicht.

Fünf Minuten später steckte er es wieder in seine Hosentasche und teilte meinem Vater seelenruhig mit, dass die Polizei gleich hier sein wurde.

Er behielt recht, denn kurz drauf war die ganze Straße in blaues Licht getaucht und mein Vater wurde in einen Streifenwagen gedrückt. In dem Moment, in dem die Tür des Autos zu gemacht wurde, brach ich schluchzend in Rezos Armen zusammen. "Shhht. Alles gut! Ich bin ja da.", er strich mir über den Rücken.

"Antonio Pirosa?", fragte ein Polizist, welcher grade neben uns aufgetaucht war. Ich hob meinen Kopf und nickte vorsichtig. Er räusperte sich: "Sie müssen mit aufs Revier kommen und gegen ihren Vater aussagen. Des weiteren müssen ihre nächste Verwandten, in dem Fall ihre Großeltern in Italien benarichtigt werden, damit sie diese schnellstmöglich zu sich holen können."
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881 Wörter

Ich muss sagen, dass ich in letzter Zeit nicht mehr so zufrieden bin mit mir und der Story. Ich würde sie jetzt gern überarbeiten, aber sie ist noch nicht beendet. Was sagt ihr? Soll ich die nächste Woche zum überarbeiten nutzen oder die Story erst zu Ende schreiben? - Hab ich ja jetzt ;)

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Ciao Pandas!

Die Farbe der Liebe ist blau || #RezoniWhere stories live. Discover now