20 - Das kleine Glücksmädchen

2.2K 139 57
                                    

~Rezos Sicht~

Nachdem meine Freunde gegangen waren schnappte ich mir nochmal mein Longboard und fuhr quer durch die Stadt.

Gegen 03:00 hatte ich schon fast aufgegeben und fuhr nur noch langsam vom Stadtrand aus nachhause. Meine Laune war am Tiefpunkt. Ich war Schuld. Schuld daran, dass Toni jetzt allein da draußen in der Kälte war. Ich würde ihn wahrscheinlich nie mehr wieder sehen. Ihn nie mehr wieder in meine Arme schließen können. Ihm nie mehr wieder einen zärtlichen Kuss auf die Lippen drücken.

"Hallo du!", sprach mich eine Mädchenstimme an. "Was denn?!", schnauzte ich und drehte mich um. Das kleine Mädchen lächelte immer noch weiter und ließ sich gar nicht aus der Ruhe bringen. "Da sitzt ein Junge auf dem Spielplatz und schläft. Ich bekomme ihn nicht wach. Kannst du mir helfen?", erzählte das Mädchen. Ein ganz kleiner Funken Hoffnung kam in mir auf. "Wiesiehteraus?", fragte ich unglaublich schnell. "Er hat blaue Haare und-", ich unterbrach sie aufgeregt. "Kannst du mich dorthin bringen?", wollte ich wissen. Sie nickte und lief schnell los. Sie hatte wohl gemerkt, dass ich es eilig hatte.

Nach zehn Minuten waren wir in eine Straße eingebogen. Von weitem sah ich einen blauen Haarschopf, meinen blauen Haarschopf. Ich beschleunigte und ließ das kleine Mädchen hinter mir.

Auf dem Spielplatz angekommen sprang ich von meinem Board und rannte zu Toni. "Hey Toni! Kleiner!", ich hockte mich vor ihm und strich ihm sanft über die Wange. Er regte sich nicht. Er war blass wie eine Leiche, seine Wange war eisig kalt und seine Lippen blau. Ohne zu überlegen streifte ich mir sowohl Jacke als auch Mütze ab und zog es Toni an. Anschließend rief ich meine Mutter an, welche sofort kommen wollte. Danach hob ich Toni hoch, setzte mich auf die Schaukel und ihn auf meinen Schoß. Ganz fest drückte ich ihn an mich, um ihn zu wärmen.

Schon fünf Minuten später war meine Mom da. Doch die Straße war ungefähr 200 Meter von dem Spielplatz entfernt. Meine Mom kam mir mit einer Decke entgegen, welche ich Toni um die Schultern hängte und ihn anschließend hoch hob. Meine Mutter nahm mein Board. Schnell lief ich zum Auto.

Drei Minuten später waren wir am Auto. Ich stieg mit Toni hinten ein und legte ihn hin, mit seinem Kopf auf meinem Schoß. Sanft strich ich Toni über den Kopf. Toni bewegte sich nicht. Sonst schmiegte er sich immer an mich und lächelte, doch jetzt lag er nach wie vor still da. Ich küsste ganz behutsam seine Stirn und stellte fest, dass er hohes Fieber hatte, was auch nicht unbedingt verwunderlich war.

"Wir sind da!", meine Mutter hielt unter dem Carport. Ich trug Toni aus dem Auto, ins Haus, direkt in mein Zimmer. Dort zog ich ihm schnell die Schuhe aus und legte anschließend die Bettdecke über die andere Decke. Danach setzte ich mich neben ihn und strich ihm ganz sanft über den Kopf. Wenn er sich dort draußen etwas schlimmes eingefangen hatte wäre dies meine Schuld. Ich hatte nicht auf Toni aufgepasst. Ich hätte bemerken müssen, wie unglaublich traurig er war. Ich war der wohl schlechteste Freund der Welt.

Zehn Minuten später kam meine Mutter ins Zimmer gestürmt und schickte mich vom Bett weg. Ich stellte mich ans Fußende.

Meine Mom maß Tonis Temperatur, hörte sein Herz ab, tastete seinen Oberkörper ab und vieles weiteres. Ich stand nur am Bettende und starb fast vor Angst um mein kleinen Schlumpf.

Irgendwann drehte sich meine Mutter zu mir. Ab diesem Moment lief alles wie in Zeitlupe ab. Sie schaute mich an und räusperte sie langsam. Ich hielt die Luft an und zähkte die Sekunden, bis sie endlich sprach. Sie schien es jedoch garnicht eilig zu haben und fuhr sich nichmal mit der Hand durxh ihre Haare. Bis sie endlich den Mund aufmachte und mir mitteilte, dass Toni...
---
667 Wörter

Böööööser Kliffhänger!!!! Muhahahaha! )_(

Nach wie vor freue ich mich immer über Morddrohungen und Kritik! :)

Ciao Pandas!!!

PS: Stellt mir doch bitte noch ein paar Fragen für das Story-QnA <3

Die Farbe der Liebe ist blau || #RezoniWhere stories live. Discover now