6- Kuss

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~Rezos Sicht~

Ich legte Toni in mein Bett, deckte ihn zu und setzte mich zu ihm. "Wenn du was brauchst oder was ist, ich schlafe im Nebenzimmer auf dem Sofa.", sagte ich und meinte einen Anflug von Trauer in Tonis Augen zu sehen, doch ich irrte mich vermutlich. Toni nickte. Ich ging in mein Aufnahmezimmer, zog mir mein Shirt aus, wechselte meine Hose gegen eine kurze Stoffhose und legte mich auf die gemütliche Couch. Doch ich konnte einfach nicht schlafen. Die ganze Zeit wollte mir Toni nicht aus dem Kopf gehen. Ich hatte mich Hals über Kopf in den blauhaarigen süßen Jungen verliebt, obwohl ich ihn noch nicht mal so richtig kannte. Schon vor ein paar Wochen war er mir aufgefallen. Er war immer allein und ich hatte ihn bis gestern auch noch nie lächeln gesehen. Das einzige was ich über ihn wusste, war, dass er anscheinend sehr musikalisch war und ein Einser-Schüler.

Irgendwann stand ich auf und ging ins andere Zimmer. Natürlich bloß um zu schauen ob bei Toni alles gut war. Der Blauhaarige lag wach im Bett, hatte die Bettdecke um sich geschlungen und schaute an die Decke. Er schien in Gedanken versunken. "Hey, Toni?", flüsterte ich. Er drehte sich zu mir. "Alles ok?", wollte ich wissen. "Mir ist ein bisschen kalt", antwortete Toni. Innerlich grinste ich ein wenig und machte Freundensprünge, doch äußerlich sah ich ihn besorgt an. Ich legte mich zu ihm und zog ihn in meine Arme. "Besser?", fragte ich. Ich spürte ihn nickte. Vorsichtig hauchte ich ihm einen Schmetterlingskuss auf die Stirn. Auch wenn die Berührung fast nicht existent war, löste sie ein Glücksgefühl in mir aus und malte ein Lächeln auf meine Lippen. Toni schaute zu mir hoch und ein wenig Angst, dass er etwas dagegen hatte schlich sich in mein Gewissen. Doch Toni nährte sich ganz langsam meinem Gesicht und legte schließlich seine weichen Lippen, für wenige Sekunden, auf meine Wange. Das gab mir den Rest und eintausend Schmetterlinge begannen eine Party in meinem Bauch zu feiern. Er realisierte seine Tat anscheinend erst, nachdem er sich von mir gelöst hatte und wurde rot. Es musste ihm ziemlich peinlich sein, sodass er seinen Blick senkte und sein Gesicht an meiner Brust vergrub, doch ich meinte ein kleines glückliches Lächeln in seinem Gesicht gesehen zu haben. Grinsend legte ich meine Arme ein wenig fester um ihn und flüsterte ein:"Träum schön", in sein Ohr. Toni zeigte keine Reaktion.

Ab diesem Moment wussten wir dann wohl beide, dass aus dem zwischen uns beiden mehr als Freundschaft werden würde.

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Die Farbe der Liebe ist blau || #RezoniWo Geschichten leben. Entdecke jetzt