Auf einen Dildo zu fallen ist genauso unangenehm, wie es sich anhört

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2. Kapitel

Ich nahm die Eisenflasche runter, wahrscheinlich wäre sie mir sowieso früher oder später wegen ihrer Schwere aus der Hand gefallen.

Na gut, eher früher.

Mittlerweile starrten mich alle drei Jungs an und erst da fiel mir auf, dass mich etwas gefragt wurde. Was war nochmal die Frage? Ach ja, warum ich die Flasche hatte. Peinlich berührt räusperte ich mich.

„Ich wollte mich verteidigen, deshalb die Eisenflasche." Ich versuchte, diesen Satz möglichst würdevoll rauszubringen, vor allem, als mir aufging, wer diese drei Personen waren.

Der, der mich angesprochen hatte und am nächsten zu mir stand, war Kyle, einer der drei besten Freunde meines Bruders. Und mein früherer Schwarm. Schnell wandte ich den Blick den anderen Einbrechern zu.

Die anderen beiden, Jasper und Harry, waren die anderen zwei Freunde Tylers. Ich starrte einen Moment zu lange, denn Kyle räusperte sich belustigt, während Jasper grinste und Harry leise kicherte. Wow, merkwürdiger konnte diese Situation nicht mehr werden.

„Und wer bist du, oh edle Verteidigerin des Hauses McAlby?", Jasper grinste immer noch, während er redete. Ich straffte meine Schultern und hob meinen Kopf etwas höher.

„Caroline Forbes, zu ihren Diensten."

Meine beste Freundin Tella und ich haben uns Websiten zum Schutz vor Stalkern, sexuellen Belästigungen und Übergriffen oder Hackern angeschaut. Ein Tipp, der fast überall zu finden war, ist, dass man nie seinen echten Namen gegenüber fragwürdigen Fremden verraten sollte. Und wenn das hier nicht fragwürdig war, dann wusste ich auch nicht mehr weiter.

„Super, Stefan wartet um die Ecke", Jasper zog eine Augenbraue nach oben, während ich und die anderen beiden Jungs ihn überrascht anstarrten. Ich war davon ausgegangen, dass niemand von ihnen Vampire Diaries geschaut hatte und Caroline war nun einmal der erste Name, der mir eingefallen war, so ganz auf die Schnelle. Tja, jetzt ist das Kind sowieso schon in den Brunnen gefallen. Ich seufzte.

„Charlie McAlby", sagte ich und musterte wieder meinen Bruder, der wie ein ausgewrungener Waschlappen zwischen Harry und Jasper hing.

„Darf ich fragen, was ihr mit meinem großen Bruder angestellt habt? Und warum ihr zwei Uhr nachts in unserem Garten herumschleicht?", ich ging in die Offensive, als ich die überraschenden Blicke, die die drei austauschten, langsam leid war. Kaum einer wusste, dass Tyler und ich Geschwister waren, obwohl wir beide auf dieselbe Highschool gingen. Mir war das nur recht, ich hatte eh nicht allzu viel mit Partys, bei denen klaustrophobische Anfälle und ekelhaft viel Mageninneres im Überfluss zu finden waren, am Hut. Jedenfalls nicht mehr. Ganz anders als mein Bruder und seine Freunde, die regelmäßig Skandale durch irgendwelche Er-hat-mit-ihr-geknutscht-Aktionen verursachten. Ich suchtete lieber Netflixserien mit Tella durch. Natürlich mit Eis, Schokolade und massenweise Chips bewaffnet.

„Du bist die kleine Schwester von Tyler?", fragte Harry und ich wurde aus meinen Gedanken gerissen. Nur um die Augen zu verdrehen, denn offensichtlich war Harry nicht der hellste unter den Sternen. Da ich meist dafür sorgte, den Freunden meines großen Bruders geschickt aus dem Weg zu gehen, falls sie mal bei uns vorbeischauten oder sogar schliefen, kannte mich kaum einer als Tylers Schwester. Ich meine, sie wussten, dass ich existierte, aber mehr auch nicht. So richtig wussten nur nur meine Familie und Tella, sowie unsere Lehrer wegen unseres Nachnamens Bescheid.

„Tyler hat sich auf der Party etwas... übernommen", beantwortete Kyle zögerlich meine Frage. Seine dunkelblauen Augen musterten mich flüchtig und mir wurde bewusst, dass ich vergessen hatte, mir auch obenrum etwas anderes als meinen Schlafanzug anzuziehen. Weshalb jetzt die drei beliebtesten Jungs meiner Highschool mein süßes Affen-und-Bananen-Top zu sehen bekamen. Super. Aber ich war sichtlich zu genervt, um mich dafür zu schämen, noch dazu, wo sie gerade versucht hatten, meinen bewusstlosen Bruder ins Haus zu schmuggeln. Harry kicherte bei dem Anblick meines Oberteils und ich verdrehte die Augen.

Mit verbundenen AugenWhere stories live. Discover now