„Wer hat noch nie" für Anfänger

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13. Kapitel

„Okay, alle mal zuhören!", Tella neben mir versuchte vergeblich, das Gerede um uns herum zu übertönen. Ich seufzte. Nächstes Mal, wenn ein Lehrer es schaffte einen Kurs zur Ruhe zu bekommen, sollte ich applaudieren. Die Menschenmenge wollte einfach nicht aufhören zu schnattern und keiner hörte mir oder meiner besten Freundin zu. Wir bräuchten wahrscheinlich eine Trompete um die Menge zum Schweigen zu bringen - Hauptsache etwas lautes. Mir kam eine Idee.

„Bin gleich wieder da", raunte ich Tella zu, bevor ich mich in Bewegung setzte. Zum Glück hatten sich alle rund um den Pool gesetzt, der erstaunlich groß war, und ich konnte perfekt die Gesichter mustern. Es waren viele neue, aber auch manche bekannte Gesichter dabei, soweit ich das auf den ersten Blick erkennen konnte. Aber ich suchte jemanden, bei dem ich mir sicher war, dass er bei so einer Aktion dabei sein würde. Und ich hatte Recht. An einer der kürzeren Seiten des Schwimmbeckens saß mein Bruder Tyler, zwischen seinen Football – Freunden.

„Hey, Bruderherz!", ich winkte ihm zu, während ich versuchte, mir einen Weg durch die sitzenden Teenagern zu bahnen. Wow, das war schwerer als es sich anhöre, ich schwöre es. Einen Parkour zu laufen wäre ein Klaks im Gegensatz zu dem hier - überall waren Hände und Füße, und die bewegten sich auch noch.

Tyler sah auf als er meine Stimme erkannte, und als er mich in der Menge ausmachte, stöhnte er genervt auf.

Autsch.

„Was ist?", er lächelte mich gepresst an. War ich wirklich so nervig? Darum würde ich mir später Gedanken machen. Wenn überhaupt.

„Kannst du kurz schreien, dass mal alle die Klappe halten sollen?"

Er starrte mich ein paar Sekunden perplex an. „Dein Ernst?"

„Nö, mein Knoblauch."

Er verdrehte die Augen, wandte sich dann aber der Menge vor uns zu.

„Haltet mal alle kurz die Klappe!"

Sofort wurde es mucksmäuschenstill. Verblüfft zog ich meine Augenbrauen hoch und klopfte meinem Bruder auf die Schulter. Es hatte also doch einen Vorteil, einen beliebten Bruder zu haben. Gut zu wissen.

Ich räusperte mich und sofort schwangen dutzende Blicke zu mir.

„Wir werden jetzt hier 'Wer hat noch nie' spielen. Wenn einer damit noch nichts anfangen kann, hier die Kurzfassung: Wir werden der Reihe nach Sachen sagen wie 'Ich habe noch nie geschwänzt'. Ja, meine Freunde, ich weiß, das ist noch relativ harmlos. Jedenfalls werden dann alle trinken, die es eben doch schon gemacht haben."

Ein Junge hob seinen Arm.

„Ja?"

„Was trinken?"

Ich grinste.

„Meine Freunde holen gerade reichlich Becher und Getränke. Jeder wird etwas von dem Zeug vor sich stehen haben. Ansonsten kann er gleich wieder gehen, so sind die Regeln", ich zuckte die Schultern und hörte, wie ein paar Jugendliche verschwanden und andere kicherten.

Tatsächlich hatte ich auf meinen Weg zu dem Poolhaus Felicia, Raven, James und Harry abgefangen und gefragt, ob sie einen Gefallen für mich tun würden.

Und wie sie ihn getan haben. Gerade kamen eben diese durch die Tür und wurden unter lautem Gejohle begrüßt, dass unheimlich von den Wänden widerhallte.

Sie trugen die roten Becher und massenweise Getränke, die jetzt umgefüllt und unter den verbliebenen Teilnehmern verteilt wurden. Ich ging wieder zu meinen Platz an Tellas Seite und nahm einen Becher entgegen.

Mit verbundenen AugenKde žijí příběhy. Začni objevovat