Der Spaß hört nie auf!

By mangafranzi

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Es könnte alles so schön sein. Immer noch glücklich mit dem Gott des Unfugs tut Sarah alles, um den Frieden a... More

Düstere Zukunft
Ein Jahr danach
Was bisher geschah
Geheimnisvolle Geheimnisse eines Agenten
Sarah, die Ruhe in Person
Alles Suppe, oder was?
Interessante Söckchen
Drehwurm vom feinsten
Strategische Talente
Geheime Affären
Das schwarze Loch... mit Füllung!
Der Daddy namens Thor
Ein einziger Alptraum
Alle hassen Loki
Verliebt, Verlobt... Schwanger
Loki der Butler?
Die wichtigen Dinge im Leben... und Toilettenpapier
Viva Las Vegas!
Die Offenbahrung des Loki
Tonys großer Traum
Anstrengende Familienangelegenheiten
Verflixte Verwandtschaft
Magisch, mystisch... Tony
Es wird schräg!
Der neue Praktikant
Zuckerschock
Ein kleines Männlein
Das etwas andere... Merchandise
Schmetterlinge im Bauch
Rätselraten
Dornröschen und Schneewittchen
Eine irrwitzige Idee
Aufbruchsstimmung
Santa Clauses Sommerresidenz
Odin, der Weiße
Reiseführer Thor
Unliebsame Begegnung
Alte Freunde
Sarah, der Hobbit
Von schwangeren Kriegern und verschwundenen Soldaten
Jetzt wird's ernst!
Die kleine Göttin
Niederlage
Ein billiger Trick
Nichts als Verräter
Der Anfang vom Ende
Gefährlicher Gegner
Sarah, der Schutzschild
Der Anfang eines Plans
Märchenoma Heimdall
Dunkel, dunkler, Pegasus
Die Legende von Frodo und Tchibo
Kriegsvorbereitungen
Es wird Strange!
Planänderung
Eine Grillparty für die ganze Familie
Fröhliches Schnetzelfest
Sterben ist schön
Abnutzungserscheinungen
Düstere Gegenwart
Alles ist so wundertastisch

Zukunftsplanung

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By mangafranzi

Hallöchen :D

Naaa? Alles fit? Ja, ich weiß, ich bin momentan sehr unzuverlässig xD

Aber es geht allmählich auf das Ende zu und ich will mein Baby einfach nicht los lassen.

Doch nun viel Spaß ^^

°_______________________________________°

Stirnrunzelnd musterte ich den Kerl mir gegenüber, während dieser sich mit den anderen Männern unterhielt.

Seit Tony ihn vorgestellt hatte, spukte mir eine Frage im Kopf herum, drehte Loopings und verflüchtigte sich von dort auch nicht mehr.

Sie war elementar, Welt verändernd...

„Gehen Sie morgens so auch zum Bäcker?"

Alle Augen richteten sich fragend auf mich, weshalb ich die Hände hob.

„Was denn? Tut nicht so, als hättet ihr das nicht auch wissen wollen."

„Wollten wir nicht." entgegnete mir mein Mann trocken und wandte sich unserem Neuzugang erneut zu.

„Ich muss mich entschuldigen. Sarahs Gedanken sind manchmal recht... wirr."

Absolut unwirr rammte ich ihm daraufhin meinen Ellbogen in die Rippengegend und hoffte, ihm einige dabei ganz aus versehen zu brechen.

Der Doktor musterte uns beide mit einer gehobenen Braue, bevor er die behandschuhten Hände hinter dem Rücken verschränkte und ein Räuspern von sich gab.

„Mir wurde schon viel von Ihnen beiden berichtet."

Grinsend verschränkte ich die Arme.

„Ich hoffe nur gutes."

„Nein."

„Oh."

„Es war die Rede von „impulsiv", „aufsässig" und „konfliktorientiert"."

„Fury." sprachen Loki und ich synchron und mit rollenden Augen.

„Eure Freunde haben versucht, mir ein besseres Bild von euch zu machen."

„Versucht ist dabei das richtige Wort. Es war nicht ganz einfach."

Zutiefst amüsiert tauchte Rhodey hinter den Zelten auf.

„Habt ihr mich vermisst?"

Auf seine Frage hin, riss ich die Augen auf und klatschte theatralisch meine Hände an die Wangen.

„Ich habe gar nicht gemerkt das du fehlst!"

Er schien zu stolpern, aber vielleicht kam es mir auch nur so vor.

Rhodey lachte etwas und zog mich dann zu sich.

„Ach Sarah, immer wieder zu Witzen aufgelegt."

Ich ließ meine Hände sinken.

„Nein, ich habe wirklich nicht mitbekommen, das du nicht da bist."

In der darauffolgenden Stille hätte man eine Stecknadel in zehn Metern Entfernung fallen hören können.

„Sorry?"

Er schob mich von sich.

„Ich werde dich nie wieder vermissen."

Der Colonel ließ mich stehen und begrüßte Loki.

„Ich werde ihr Geburtstagsgeschenk verbrennen."

„Du hast ein Geschenk für mich?"

„Nein. Aber hätte ich eines, würde ich es tun."

So eine Mimose.

Wir hatten Doyle allein gelassen und uns wieder auf den Weg ins innere der Zeltstadt gemacht.

Währenddessen wurden Rhodey und der Doc darüber aufgeklärt, wie der Schlachtplan für den nächsten Morgen aussah.

Rhodey seufzte.

„Ich hoffe das es auch so funktioniert, wie wir es uns vorstellen."

„Das muss es. Ansonsten sind wir alle tot." merkte Loki an.

Tony winkte ab.

„Ach Quatsch. Nicht alle. Ein paar dürften sicher überleben. Das Problem ist nur, das eben diese Überlenden dann versklavt werden. Das ist sicherlich auch nicht so toll, oder?"

Wir verneinten alle.

Meine Hand wanderte automatisch an meine Hüfte, an der der Beutel mit den Kügelchen hin.

Ich würde nicht zulassen, dass das passierte.

Loki und ich hatten unser eigenes kleines Zelt bekommen.

Dutzende Felle und Kissen stellten ein bequemes Nachtlager da, Laternen spendeten genug Licht.

In Schüsseln aus Blech stapelte sich Obst und Brot, während Käse und Fleisch auf Holztabletts angerichtet war.

Ich schnappte mir eine Weintraube und steckte sie mir Stirnrunzelnd in den Mund.

„So müssen sich also die Feldherren damals gefühlt haben. Sieht es in jedem Zelt so aus?"

„Natürlich nicht. Wir beiden gehören zur Königsfamilie Sarah. Nicht einmal die anderen Avengers hausen so."

„Oh."

Er legte seine Kleidung ab , bis er am Ende nur noch in einer Hose dastand.

„Wir haben noch einige Stunden. Lass uns ausruhen."

Schnaubend stieß ich die Luft aus und entkleidete mich ebenfalls.

„Ausruhen? Ich bin jetzt schon kurz davor durchzudrehen."

Vorsichtig bettete ich die Kugeln und auch die Phiole mit dem Wasser auf meinem Kleiderhaufen, schlüpfte dann schnell unter eines der Felle und erschauderte.

Loki hatte eines der Tabletts nahe ans Lager gestellt, bevor er sich zu mir legte und mich auf seine Brust zog.

„Hast du Angst?"

„Natürlich."

„Wovor?"

Ich runzelte die Stirn.

„Wovor? Vor allem. Ich habe Angst zu sterben, aber noch größer ist die Angst, dich oder einen der anderen zu verlieren. Ich habe Angst, Bruce nicht retten zu können. Bisher haben wir alles irgendwie schaffen können. Aber jetzt haben wir es mit einem Jahrtausende alten Psychopathen zu tun. Einem mächtigen Psychopathen."

Plötzlich begann Loki zu lachen, ließ mich ihn aber nicht anschnauzen, da er mir ein Stück Käse in den Mund schob.

„Habt ihr mich damals nicht auch so genannt?"

„Und anderes." nickte ich und klaute mir noch ein Stück.

„Eigentlich ist die Situation jetzt nicht anders als damals. Es gibt einen Verrückten der denkt alles zerstören und gleichzeitig erobern zu können der zudem auch noch eine starke Armee besitzt."

„Ja, aber im Gegensatz zu damals ist die Armee dieses Mal etwas größer."

„Na und? Weißt du, was unser großer Vorteil ist? Die Avengers sind nicht mehr eine Gruppe die spontan aus der Not heraus entstanden ist. Wir sind eingespielt. Haben mehr Mitglieder und vollstes Vertrauen ineinander. Wir wissen was der jeweils andere kann. Und wir haben eine Armee."

„Und einen Drachen."

„Siehst du? Du denkst schon positiver."

Wir fütterten uns gegenseitig mit den Köstlichkeiten, bevor ich mich an ihn kuschelte und die Augen schloss.

„Ich möchte Ylva aufwachsen sehen."

„Ich auch."

„Ist es egoistisch, wenn ich vor allem für sie diese ganze Schlacht gewinnen möchte?"

„Überhaupt nicht. Du bist Mutter. Eine Mutter sollte IMMER erst an ihr Kind denken. Mir geht es doch nicht anders. Ich will Ragna am liebsten persönlich töten, damit er ihr nichts antun kann."

„Und wenn wir bei dem Versuch sterben?"

„Dann haben wir unser bestes getan. Aber wir werden nicht sterben. Wir werden zu ihr zurückkehren, ihr das laufen beibringen, das sprechen, ihr erstes Date vertreiben und dafür Sorgen das sie niemals auszieht."

„Wir könnten ihr in ein paar Jahren ein Geschwisterchen schenken."

Seine Brust bebte vor Lachen.

„Du möchtest also doch noch ein Kind? Während der Geburt hörte sich das anders an."

„Da litt ich auch unter Schmerzen."

Ich erschauderte bei der Erinnerung, war dem Gedanken aber nicht abgeneigt, das ganze nochmal durchzustehen.

Während er mir einlullend durch das Haar strich und wir uns gegenseitig mit dem köstlichen Finger-Food fütterten, sagte er leise etwas."

„Ich hätte ebenfalls gern noch ein weiteres Kind... Vielleicht einen Sohn."

„Und wenn es wieder ein Mädchen wird?"

„Egal. Dann versuchen wir es eben noch ein dritten Mal."

Lachend schlug ich ihm auf die Brust, küsste die Stelle danach aber gleich versöhnlich.

„Idiot."

Ich musste trotz der Aufregung eingeschlafen sein.

Lokis einlullende Stimmte hatte dafür gesorgt, ebenso wie das gute Essen und die mollige Wärme im Zelt.

Wach wurde ich jedoch von einem kühlen Luftzug, der durch die offene Zeltplane hereinwehte und sich unter das Fell schlich.

Draußen war es fast ruhig, das klirren der Schwerter, Äxte und Morgensterne war verklungen und auch die Stimmen der Soldaten und Agenten hatten sich gelegt und waren nur noch undeutlich als Murmeln hörbar.

Die andere Seite des Bettes war leer und auch Lokis Sachen, die vorher noch auf dem Boden herumgelegen hatte, waren wie er selbst, verschwunden.

Sicherlich hatte er sich davongeschlichen, um noch einmal mit Thor und den anderen Befehlshabern der verschiedenen Völker alles genauestens durchzugehen, um ja nichts dem Zufall zu überlassen.

Vor allem nach unserem Gespräch vorhin, konnte ich es ihm nicht verübeln.

Es durfte nichts schiefgehen.

Nun wieder hellwach und nicht in der Lage noch länger still hier herumzuliegen, stand ich auf und zog den Anzug an, schlüpfte in die Stiefel und Band meine Haare zusammen.

Nachdem ich das Leinensäckchen und die Phiole geschnappt hatte, trat ich raus in die kühle Luft und sah mich stirnrunzelnd um.

Wo zum Teufel war das Hauptzelt?

Hier sah alles gleich aus.

Seufzend ging ich nach rechts, auf ein Lagerfeuer zu und hoffte, dort jemanden zu finden, der mir den Weg zeigen konnte.

Man hätte sich ruhig mal um eine Karte für die Kriegslagerunerprobten kümmern können.

Wie nicht anders zu erwarten, hatte ich kein Glück und fand nur ein verwaistes Feuerchen vor.

Ich hörte zwar das Schnarchen aus den Zelten, war aber nicht so dreist, die armen Männer aus ihrem Schlaf zu reißen, nur um nach dem Weg zu fragen.

„Suchen Sie etwas?"

Erleichtert drehte ich mich um, als der Doc auf mich zukam.

„Ja etwas und jemanden."

„Loki sowie die anderen haben das Zelt gerade verlassen. Er und sein Bruder haben mir aufgetragen, die Soldaten und Agenten in diesem Teil des Lagers zu wecken. Es geht in einer halben Stunde los."

Erschrocken riss ich die Augen auf.

„Was?!"

Sofort blickte ich zum Himmel, und tatsächlich verfärbte sich dieser knapp über den Baumwipfeln bereits.

Das war kacke.

Ich konnte nicht zurück zu unserem Zelt, denn dorthin würde jetzt Loki gehen um mich wach und sich mit mir fertigzumachen.

Keine Chance, um mich mit den Kugeln auseinanderzusetzen.

Fluchend starrte ich sowohl auf diese und auch auf das Wasser, welches mir Frigga in die Hände gedrückt hatte.

>>Ich werde wissen wie ich es einsetzen muss? Na klasse! Wie denn?<<

„Das ist Wasser aus den Wurzeln Yggdrasils, dem Baum, der alle Welten verbindet."

„Aber natürlich!" rief ich laut aus, woraufhin der Mann neben mir blinzelte.

„Ich denke, ich habe nicht alles mitbekommen..."

„Ich brauche Ihre Hilfe!"

Er kam gar nicht dazu, sich zur Wehr zu setzen, da hatte ich Stephen schon mitgezerrt, Richtung Wald.

Unterwegs mopste ich mir eine Blechschale und drückte sie dem verdutzten Doktor in die Hand.

„Was soll ich damit?"

„Halten."

Wir kamen wieder am Rand des Lagers an, dort, wo sich Doyle breitgemacht hatte.

Der Drache schien die beginnende Aufbruchsstimmung zu bemerken, streckte seine Flügel und hieb mit dem Schwanz unruhig in der Luft herum.

Als er mich bemerkte, kam er auf mich zu, woraufhin ich stehenblieb und die Hand hob, um seinen gewaltigen Kopf zu berühren.

Überraschenderweise schmiegte er sich hinein und sah mit klugen Augen in meine.

„Doyle, wenn ich dich rufe... dann komm bitte. Kannst du mir das versprechen?"

Das Reptil gab ein dumpfes Grollen von sich, welches ich einfach mal als Bestätigung auffasste.

Strange, der einige Meter respektvollen Abstand hielt, verwirrte das ganze scheinbar.

„Sarah, was haben Sie vor?"

„Ich werde die Welt retten... Alle um genau zu sein." erwiderte ich tief durchatmend und ging zu ihm.

„Und um das zu tun, mache ich etwas total bescheuertes und selbstzerstörendes. Deshalb dürfen Loki und die anderen Avengers es nicht erfahren. Sie müssen dafür sorgen, dass sie mich nicht suchen. Ich werde nachkommen, so schnell ich kann."

>>Wenn überhaupt... Nein! Denk Positiv!<<

Er runzelte die Stirn und ich dachte erst, das er mich einfach zurückschleifen würde.

Doch er tat es nicht, sondern schmunzelte leicht und schüttelte den Kopf.

„Hätten mir Ihr Vater und Ihre Freunde nicht so viel über Sie erzählt, würde ich genau das nicht tun. Doch das haben Sie. Irgendwie vertraue ich Ihnen und wenn Sie meinen, das hinzukriegen was auch immer sie tun wollen, dann los."

Wow... das war einfacher als erwartet.

„Ähm... Okay."

Er drückte mir die Schale in die Arme.

„Ich kümmere mich um ihren Mann-"

„Sarah?"

Scheiße! Doch nicht einfach!

Loki kam aus dem Lager gestiefelt, wirkte verdammt misstrauisch und nahm sofort mich und die Schale ins Visier.

„Was willst du damit?"

Mein Mund klappte auf, eine Antwort ausspuckend, die aber nicht kam.

Stattdessen stellte sich Stephen seufzend vor mich.

„Dafür haben wir eindeutig keine Zeit."

Er hob seine Hände, um die sich um selben Augenblick magische grüne Kreise bildeten, bestückt mit irgendwelchen Formen und Zeichen.

Ich sah noch, wie Loki seine Augen aufriss, ehe er... Heiliger Klabautermann!

Als würde man ihn zurückspulen, bewegte sich Loki zum Lager, zeigte das Mienenspiel, nur eben andersherum und verschwand dann wieder... Das war ja strange.

Dieser senkte seine Arme.

„Du solltest gehen. Er kommt gleich wieder und ich habe keine Lust, das tausendmal zu wiederholen."

Ich starrte ihn mit offenen Mund an.

„Du bist ein lebender Videorekorder!"

„Ein Magier, ja. Jetzt geh."

Er scheuchte mich mit einer Handbewegung Richtung Wald, als auch schon Loki wieder auftauchte und prompt zurückgeschickt wurde.

Der Arme Kerl.

Ich nahm die Beine in die Hand und eilte los, während Doyle sich hinter dem Magier platziere und somit die Sicht auf mich verdeckte.

Da der Wald zu Beginn nicht wirklich dicht war, musste ich tiefer hinein als gedacht, damit mich nicht doch noch jemand entdeckte und meinen Plan verhinderte.

Nach einigen hundert Metern, schlitterte ich wankend einen kleinen Hang hinunter und kniete mich an dessen Fuß auf den feuchten Waldboden.

Die Schalte stellte ich vor mich, nestelte das Säckchen und die Phiole von dem Lederband und legte beides daneben.

Dann atmete ich tief durch.

„Okay Frigga... Ich hoffe ich habe dich wirklich richtig verstanden."

Nervös auf meiner Lippe kauend, rollte ich die Kugeln in die Schale, öffnete das kleine Glasgefäß und ließ das Wasser ebenfalls hineinlaufen.

Ich schüttelte das Behältnis sogar noch einmal, um ja keinen Tropfen ungenutzt zu lassen.

Skeptisch legte ich meine Hände an die Ränder der Schüssel und schaute hinein.

Eigentlich hätte das Zeug nicht einmal gereicht, um überhaupt eine der Kugeln zu bedecken, doch auf magische Weise, stieg der Wasserspiegel langsam weiter an und hielt knapp fünf Zentimeter unter dem Rand inne.

Während es angestiegen war und jeder Schlüssel eingehüllt war, begannen diese zu leuchten.

Es begann langsam, pulsartig und wurde von Sekunde zu Sekunde stärker.

Mittendrin löste sich ebendieses Leuchten von jeder einzelnen Murmel, waberte im Wasser herum, verband sich miteinander und verfärbte es langsam in ein wunderschönes, mit dunklen Schlieren durchzogenen Lila.

Da hatte ich wohl den richtigen Riecher gehabt.

Zutiefst erfreut rieb ich mir die Hände, atmete dann aber tief durch und wappnete mich.

JETZT würde das schlimmste kommen.

Ohne lang zu warten und mir Gedanken zu machen, streckte ich meine Hand, spreizte die Finger und drückte sie hinein.

Angespannt und auf das schlimmste vorbereitet, hatte ich die Augen zugekniffen und die Luft angehalten... Doch es passierte nichts.

Blinzelnd starrte ich auf die Schale, bewegte meine Finger darin und stieß sogar gegen die einzelnen Kugeln.

Immer noch nichts.

Mit spitzen Fingern holte ich eine heraus und stellte überrascht fest, das sie nicht nur nichts mehr bewirkte, sondern auch komplett die Farbe verloren war.

Es war nur noch eine matt weiße Murmel.

Seufzend legte ich sie zurück ins Wasser und dachte wiedermal nach.

Was sollte ich denn jetzt mit dem Zeug machen?

Darin baden?

Duschen?

Oder...?

Ich schöpfte etwas von dem Wasser mit meinen Händen heraus, schloss erneut die Augen, dachte an diejenigen die sich gerade für den Kampf bereit machten... und trank einen Schluck.

Es wirkte sofort.

Scharf sog ich die Luft ein, als sich die Flüssigkeit wie ätzende Säure meine Speiseröhre hinab fraß.

Der Schrei blieb mir wortwörtlich im Hals stecken, der Schmerz verschluckte ihn einfach.

Ich merkte nicht wie ich zur Seite kippte und mein Körper, meine Muskeln, sich verkrampften, meine ganze Aufmerksamkeit war auf den Schmerz gerichtet, der nun in meinem Magen ankam, ihn zerriss, in meine anderen Organe drang, in jede Vene, jede Kapillare, jede Zelle.

Die Kraft jedes einzelnen Schlüssels durchflutete mich und ich spürte jede einzelne, spürte wie sie zerstörten, heilten, immer und immer wieder.

Da waren Feuer und Eis, Hoffnung und Dunkelheit, alles auf einmal.

Kein Mensch konnte das aushalten.

Ich wollte aufgeben, jetzt und sofort.

Aber ich tat es nicht.

Stunden, Monate, Jahre vergingen... Knochen zermalmten, Haut zerriss, Blut kochte.

Es war meine persönliche, kleine Hölle...

„Mutter."

Eine Berührung und alles war vorbei.

Mein erster Atemzug fühlte sich an, als hätte ich Jahrzehnte unter Wasser gelebt.

Der Sauerstoff belebte meinen Geist und meinen Körper, vertrieb aber nicht die Dunkelheit, die sich tief in meinen Eingeweiden vergraben hatte.

Ich öffnete meine Augen, sah eine Gestalt neben mir auf dem Boden hocken und spürte noch immer ihre Finger an meiner Schläfe.

Langsam atmete ich durch, sah von ihr zu meinen Händen, die ich gehoben hatte und hin und herdrehte.

Es war... fantastisch.

Das Blut rauschte durch meine Arme ... durch beide.

Ich sah die Prothese neben mir liegen, unnütz wie ein weggeworfenes Stück Stoff.

Sie zu zerstören benötigte nur einen leichten Griff meiner „neuen" Hand.

Es war so einfach, als bestünde sie aus Butter.

Leise lachend setzte ich mich auf und ignorierte die Frau neben mir.

Die Macht kribbelte in meinen Fingerspitzen und brauchte keine große Gedankenkraft um freigesetzt zu werden.

Der Boden unter mir begann zu gefrieren, das Gras knirschte als ich es mit der Hand zerdrückte.

Im nächsten Augenblick brannte diese Stelle Licherloh und war mit einem Wimpernschlag und einer kleinen Berührung wieder wie neu.

„Mutter, schau mich an."

Unwillig schaute ich zu ihr, gerade als sich mein Blickfeld begann zu verdunkeln.

Hel lächelte sanft, nur so, wie sie es konnte und legte ihre kalte Hand an meine Wange.

„Sperr es ein, kontrolliere es. Du willst beschützen, nicht zerstören."

Schluckend drängte ich das verlangen zurück, genau das zu tun.

Es war schwer, so schwer...

Zitternd ballte ich die Hände zu Fäusten und öffnete sie wieder, bevor ich zu meiner Tochter sah.

„Hat es funktioniert?"

„Ja, aber du musst aufpassen. Der Schlüssel Svartalfheims ist voller schwarzer Magie. Sie wird versuchen herauszubrechen."

Nickend drückte ich meine Hand auf ihre.

„Gut, okay... Aber warum kannst du uns nicht helfen? Du bist ihm ebenbürtig. Wenn du gegen ihn kämpfst, dann gibt es keinen Krieg. Keiner muss sterben."

Sie lächelte daraufhin traurig und eine böse Vorahnung beschlich mich.

„Es liegt nicht in meiner Macht das zu tun... Aber du kannst es. Halte Ragnarök auf. Wenn die Zeit gekommen ist, bin ich bei dir."

Ich war verwirrt.

Also konnte sie doch helfen?

Ehe ich sie darauf ansprechen konnte, verwand sie wie Nebel der einfach von einem Lufthauch davongetragen wurde.

Nun war ich wieder allein.... und aufgeladen wie ein Duracell-Hase.


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