Die wichtigen Dinge im Leben... und Toilettenpapier

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Hallöchen und frohe Pfingsten Leute :D
Meine Erkältung hat mich immer noch voll im Griff.
Aber hey, so habe ich viel Zeit zum schreiben, die ich diese Woche auch brauchen werde ;)
Ab Donnerstag werde ich ein wenig im Ruhrgebiet herumdümpeln und hoffe, euch trotzdem am Sonntag mit einem Kap verwöhnen zu können... Hehe... Vielleicht könnt ihr am Ende dieses schon erahnen, worum es gehen wird :D
Viel Spaß ^^
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Draußen herrschten Temperaturen, die geradezu dazu einluden, sich im Park auf dem Gras zu wälzen und Sonne zu tanken, eine Eisdiele aufzusuchen oder einfach nur einen Spaziergang zu machen.
Stattdessen hing ich über der Kloschüssel und entleerte zum fünften Mal an diesem Tag, meinen Mageninhalt.
Dachte ich, von der schwangerschaftstypischen Morgenübelkeit im Großen und Ganzen verschont geblieben zu sein, wurde ich nun eines besseren belehrt.
Ich kotzte mir regelrecht die Seele aus dem Leib, während alle anderen sich einen schönen Tag machten.
>>Das ist doch zum kotzen... Gott, meine Sprüche waren auch schon mal besser.<<
Erschöpft spülte ich meinen Mund mit Wasser aus und klatschte mir etwas von dem kühlen Nass ins Gesicht und in den Nacken.
„Jarvis, wie lange hält so etwas in den meisten Fällen an?"
„Wenn ich von ihrem momentanen Zustand ausgehe... dann müssen Sie noch sieben Wochen durchhalten. Es kann auch sein, das es bis zur Geburt anhält."
Fassungslos starrte ich in den Spiegel.
„Aber wie gesagt, das kommt sehr selten vor."
„Das Menschen von einem Gott geschwängert werden ist auch selten." murmelte ich und machte mir wieder einmal einen Tee, den sicherlich tausendsten in den letzten Tagen.
Ich war erst in der siebten Woche, doch schon jetzt hatte ich die Schwangerschaft sowas von satt.
Müdigkeit, Unwohlsein... und diese beschissene Übelkeit.
Mir war wirklich ein Rätsel, wie Frauen diese Monate genießen konnten.
Und wie bereits erwähnt...
ICH WAR ERST IN DER SIEBTEN WOCHE!!!!
Über dreißig standen mir also noch bevor... Zum Teufel mit Loki und seinen göttlichen Spermien.
Der war übrigens nicht anwesend und bekam mein Leiden somit auch nicht mit, da er seit Sonnaufgang im HQ herumturnte.
Den Grund hatte er mir genannt... als er mich kurz geweckt hatte, weshalb ich ihn jetzt also nicht mehr wusste.
Aber es war bestimmt alles in Ordnung.
Um ein wenig frische Luft zu schnappen, ging ich in den Hangar des Quinjets und ließ von Jarvis die Luke öffnen, die einen wunderschönen Blick auf das warme New York freigab.
Mit meiner Tasse in der Hand, setzte ich mich auf den Boden und genoss den warmen Wind, der mir das Haar zerzauste, während mein Blick über den Heli-Landeplatz, über die anderen Hochhäuser glitt.
Solche Momente brauchte ich seit einer ganzen Weile öfters.
Einfach nur herumsitzen, beobachten, genießen und meinen Gedanken nachhängen, den Guten wie den Schlechten.
Es war nicht schwer zu erraten, worum sie in den letzten Tagen vor allem kreisten.
Wie würden meine Eltern auf die große Neuigkeit reagieren? Wie meine Freunde? Würde das Baby als kleiner blauer Schlumpf zur Welt kommen oder sich doch eher an die menschliche Seite halten? So viele Fragen deren Antworten noch in weiter Ferne zu schweben schienen.
Seufzend legte ich mich auf den Rücken und starrte an die teilweise verglaste Decke, hinein in die Lounge, dabei mit meinen Fingern auf meinen Bauch trommelnd.
„Du wirst das wahrscheinlich bestbehütetste Baby der Welt. Dein Opa ist Iron Man, deine Onkel und Tanten die Avengers... Und dein Daddy... Dein Daddy ist der beste Daddy der Welt. Er wird jeden töten der dich auch nur schief ansieht."
Ich schloss mit einem Schmunzeln die Augen.
„Aber deine Mummy ist die allerbeste. Ich werde dich in diesen neun Monaten mit allem was ich habe beschützen. Und ich werde versuchen nicht mehr so oft zu fluchen. Aber das wird echt schwer, verlass dich also nicht drauf. Genauso wenig darauf, dass du viel Salat sehen wirst. Salat ist toll und gesund. Aber Steaks sind auch klasse."
Zwar glaubte ich kaum, das das Fleckchen in meinem Bauch irgendwas von dem verstand, was ich gerade geplappert hatte, doch war das egal, fühlte es sich nämlich super gut an.
Meine Augen öffneten sich wieder und erblickten nun einen Stock über mir Julia, die sich lächelnd über den Glasboden beugte und mir zuwinkte.
Ich wollte aufspringen, aber sie bedeutete mir dort zu bleiben, woraufhin sie mir wenige Augenblicke später Gesellschaft leistete.
„Was machst du denn hier?"
„Ich habe frei und dachte mir, dass das ein guter Grund wäre dich zu besuchen."
Sie ließ sich neben mir nieder und musterte mich mit schräg gelegten Kopf.
„Du bist blass... Geht's dir gut?"
Vor Jahren einmal hatten wir uns, in einem Zuckerrausch nach zwei Liter sehr süßer Limo, geschworen, uns lebensverändernde Dinge zuallererst gegenseitig zu erzählen.
Ich war damals erst dreizehn gewesen, aber hey, beste Freundinnen taten so etwas.
„Na ja... Es ist in letzter Zeit einiges passiert."
Mit einem Lächeln fragte sie nonverbal, was ich denn meinte, woraufhin ich unter den Kragen meines Shirts griff und den Ring hervorholte.
Prompt weiteten sich ihre Augen.
„Jap. Das ist der eine Ring... aber nicht der, den ich zum Schicksalsberg bringen werde." meinte ich gut gelaunt und bekam in der nächsten Sekunde fast einen Hörsturz, als sie mich mit einem Schrei umarmte.
„OH GOTT!"
„Hm-mh, Loki hat ihn mir gegeben."
„SARAH!"
„Ich kriege keine Luft mehr."
„DU BIST VERLOBT!"
„Und gleich tot."
Kurz bevor ich ins Nirwana driften konnte, entließ sie mich aus ihren Klammergriff und beäugte nun ganz genau das Schmuckstück, welches ich kurzerhand von meinem Hals nahm.
„Er ist wunderschön." säuselte meine Freundin verträumt und drehte meine Hand hin und her, sodass ich schon Angst hatte, sie würde mir mit einer unbedachten Bewegung mein Handgelenk brechen.
Ich nickte.
„Ja... Loki hat ihn geklaut."
Daraufhin war ich Zeuge von ihrem verdatterten Blick, woraufhin ich mir ein Grinsen partou nicht verkneifen konnte.
„Jetzt guck nicht so. Das ist eben typisch Loki."
Langsam entließ Julia meine Hand aus ihrem Griff und atmete tief durch.
„Wow... Du bist verlobt."
Schön, dass sie das mit dem Ring einfach ausblendete.
Ganze zwanzig Minuten saßen wir einfach so da, während Julia gedankenverloren auf die Stadt blickte, doch irgendwann fing sie sich und lächelte mich sanft an.
„Ich freu mich für euch. Dass sich das zwischen euch so entwickelt hat... Darf ich deine Trauzeugin sein?"
„Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass du gleichzeitig auch Patentante wirst. Zwei zum Preis von einem, weißt du?"
Mich zu entscheiden, es ihr zu sagen war während dieser langen Minuten spontan gefallen.
Sie war meine beste Freundin und wenn sie schon von der Verlobung wusste, warum dann nicht auch von der Kleinigkeit, das ich schwanger war?
Das schien aber noch nicht recht bei ihr anzukommen, da sie verwirrt den Kopf schief legte.
„Patentante?"
Dann, gaaaanz langsam schlich sich die Erkenntnis ihre Nervenbahnen entlang und sorgte für einen verstehenden Gesichtsausdruck.
Kurz danach wurden ihre Augen glasig und sie begann, mit Schnappatmung, sich Luft zuzufächeln.
Besorgt lehnte ich mich vor.
„Julia? Alles klar?... Brauchst du eine Papiertüte?"
Vorsichtshalber sah ich mich danach um und erinnerte mich, dass welche im Jet lagen.
„Du bist schwanger?" brachte sie hervor und ich nickte.
„Ja... Wirst du jetzt ohnmächtig?"
Kopfschüttelnd schloss sie die Augen, atmete einige Male tief ein und aus, ehe sie mich wieder ansah und ein Schluchzer ihrer Kehle entstieg.
„Oh Sarah."
Und wieder wurde ich umarmt.

Später zogen wir vom Hangar in mein Schlafzimmer und setzten uns dort ins Bett.
Während ich ein Sandwich mampfte, sah sie sich die beiden Ultraschallbilder an und seufzte des Öfteren verträumt.
Zu hyperventilieren tat sie nicht mehr, dafür musste sie sich immer wieder zurückhalten, um nicht doch in Tränen auszubrechen.
Als ich gerade den Teller weggestellt hatte, sah sie lächelnd zu mir.
„Wissen es die anderen schon?"
„Nein... Na ja, bis auf Bruce und Steve. Bruce hat es eigentlich sogar vor mir gewusst und bei Steve war es ein Versehen."
„Deine Eltern haben also noch keine Ahnung?"
„Nein... Wir werden es Tony wahrscheinlich in den nächsten Tagen sagen. Aber er wird Loki umbringen, sobald er es erfährt."
„Drück ihm die Bilder in die Hand, das wird ihn ablenken." meinte sie amüsiert und reichte mir wiederum diese, die ich nachdenklich ansah.
„Ich habe ein wenig Angst es ihm zu sagen."
Schon lag ihr Arm um meine Schulter.
„Sarah, dein Vater liebt dich. Natürlich wird es für ihn am Anfang merkwürdig sein, aber das ist sicher bei jedem Mann so, dessen einzige Tochter ein Kind erwartet. Mich würde es nicht überraschen, wenn meiner Clint dessen Bogen stehlen und ihn damit jagen würde."
Prompt weiteten sich meine Augen, doch sie hob schnell die Hände.
„Oh nein. Bei uns ist nichts unterwegs und das wird höchstwahrscheinlich auch so bleiben. Wir genießen es momentan einfach, zusammen zu sein."
Verdammt, sie war sowas von verknallt, wenn sie das tatsächlich so meinte, wusste ich nämlich, das sie schon gerne so ein, zwei Kinderchen bekommen würde.
Vielleicht konnte man Clint ja irgendwann noch bekehren.
>>Hmm... Man könnte ihn hypnotisieren... Oder reicht schon ein Schlag auf den Kopf?<<
„Egal was du dir gerade zusammenreimst: Nein." meinte sie mit erhobener Augenbraue, woraufhin ich seufzte.
„Schade."
Damit war das „Wie sage ich es meinem Vater" Thema erledigt und wir gingen zu anderen über, die sich hauptsächlich um Kinderzimmerausstattung, Hochzeitskleider und Toilettenpapier drehten.
Jaaa... Toilettenpapier war eine wichtige Sache, über die man auch mal reden musste. Was würde die Menschheit nur ohne das Zeug machen?
Nebenbei klärten wir auch die Wichtigkeit von Kaugummi und Schinken, zumindest solange, bis Jarvis uns darüber informierte, dass ein Hubschrauber soeben gelandet war und unsere Freunde somit wieder da waren.
Loki tauchte im Türrahmen auf und trug noch seine asische Kluft, was mich sofort verzückt aufseufzen ließ.
Er wusste, dass ich auf diese Aufzug stand.
„Was macht ihr hier?"
Lässig schlenderte er auf uns zu, gab erst meiner Freundin einen Kuss auf die Wange, bevor er sich zu mir setzte und die Stirn runzelte.
„Du bist blass."
„Danke, das höre ich gern."
Julia schmunzelte daraufhin und stand auf.
„Ich lass euch dann mal allein."
Vorher umarmte sie den Gott aber noch einmal fest.
„Ich gratuliere euch... zu beidem."
„Du hast es ihr gesagt?" fragte er mich vorwurfsvoll, hatten wir nämlich abgemacht, es ihr zusammen mittzuteilen.
Ich grinste als Antwort und winkte Julia noch einmal zu, bevor sie das Zimmer verließ.
Schnaubend wandte er sich wieder mir zu.
„Du bist mies."
„Ich hatte eben das Bedürfnis es ihr mittzuteilen. Sie ist meine beste Freundin!"
„Dann hättest du das Bedürfnis eben noch ein wenig länger ertragen müssen. Aber nun ist es zu spät... Es ist schön dass sie sich freut. Aber noch einmal zurück zu dir. Du bist blass. Ist alles okay?"
Stöhnend fiel ich in die Kissen.
„Nein. Ich habe den Morgen damit verbracht, mir das Innenleben der Toilette genauer anzusehen."
„Und wie ist es?"
„Echt toll. Kann man empfehlen."
Loki lächelte daraufhin leicht, blickte dann aber auf einmal aus dem Fenster.
„Ich habe mir etwas überlegt."
„Oh nein, das kann nur im Chaos enden." scherzte ich gespielt entsetzt, was mir einen schmerzhaften Kniff in den Oberschenkel einbrachte.
Er fuhr fort.
„Um auf meine Planung zurückzukommen... wir müssen es deinem Vater und den anderen endlich sagen. Noch vor Ende dieser Woche. Da er sich so oder so aufregen und mich umbringen wollen wird, ist es eigentlich egal, wann wir heiraten."
„Wie meinst du das?" fragte ich mit gerunzelter Stirn und zauberte so ein Schmunzeln in sein Gesicht.
„Wie sehr liebst du mich?"
„Ich habe deinen verkorksten Antrag angenommen, also..."
„Wie sehr willst du mich heiraten?"
„Eigentlich ist das ja nur so eine formelle Sache. Wenn es möglich wäre, würde das auch gleich jetzt machen."
„Gut..." raunte er und nahm meine Hand in seine, bevor er einen Kuss auf die Stelle hauchte, an der eigentlich der Ring steckte, und mich von unten herab verschmitzt anlächelte.
„Dann hast du gegen einen Elvis als Pfarrer sicher nichts einzuwenden."

Der Spaß hört nie auf!Where stories live. Discover now