Sarah, der Hobbit

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Hallöchen :D
Es geht langsam in die heiße Runde... ich will nicht :'D
...
Echt jetzt, ich will nicht :O
Dennoch viel Spaß ^^
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Einen Tag nach dem Wiedersehen mit dem Unterwäsche liebenden Schmusedrachen Doyle, ließ mich Frigga zu sich bestellen.
Ich war zum ersten Mal in ihrem und Odins Gemächern und hatte eigentlich gedacht, dass mich nichts mehr überraschen konnte, doch die Ausmaße der königlichen Räume, ließ meine Futterluke mal wieder gen Erdboden sinken.
Riesig war gar kein Ausdruck für das Schlafzimmer, dessen Decke wahrscheinlich in sieben Metern Höhe lag.
Zudem bestand alles irgendwie nur aus Gold.
Hier Gold, da Gold, überall Gold.
Als wäre ein dicker, goldener Buddha hier hereingestampft und wäre dann explodiert.
Die Theorie behielt ich für mich und sah schnell zurück zu der Königin, die neben dem Bett stand und wie immer vor Freundlichkeit und Güte strahlte.
„Alva ist vor einer Stunde mit deinen Kleidern fertig geworden und hat sie mir sogleich gebracht. Du musst sie anprobieren!"
Himmel, sie war ja aufgeregter als ich.
Mäßig interessiert ging ich zu dem fein zusammengelegten Kleiderhaufen auf dem Bett und schnappte mir das erste, dessen Stoff in Beige und Weiß gehalten war.
Und was sollte ich schon groß sagen, außer dass ich froh war, das die Schneiderin sich trotz der Abneigung zu mir, sichtlich Mühe gegeben hatte.
Es entsprach meinen Ansprüchen, indem es gut aussah, passte und vor allem bequem war.
Auch die anderen gefühlt tausend Kleidungsstücke erfüllten ihren Zweck und erweckten in mir den Drang, übertrieben zu kichern und durch die Gegend zu hopsen, auch wenn das ein ziemlich bescheuertes Klischee für das Verhalten einer Prinzessin war.
Denn irgendwie war ich ja eine, auch wenn Loki nicht mehr wirklich als Prinz Asgards angesehen wurde.
Nachdem ich noch in vier weitere Kleider geschlüpft war, war Frigga sicher, das auch die restlichen passen würde, ebenso wie die Schuhe.
Fritjof hatte für jedes Kleid ein Paar geschustert.
Anstatt mich aber auf diese zu stürzen – so wie es wahrscheinlich jede andere Frau getan hätte – schnappte ich mir den gerade entdeckten Umhang aus grünem, weichen Wollstoff, den ich mir sofort überstülpte und die Kapuze über den Kopf zog.
„Ich bring die Hobbits nach Isengard!"
Frigga blickte nur fragend drein, weshalb ich seufzte.

Mit zwei Einherjar im Schlepptau, die das ganze Zeug in einer Truhe in mein Gemach trugen, traf ich in diesem auf Loki und Thor, die sich gerade auf dem Balkon unterhielten.
Als sie uns bemerkten, kamen sie hinein und scharrten sich gleich um das Ding.
„Deine Kleider?" fragte der Jüngere und wollte sie öffnen, doch schlug ich ihm auf die Finger.
„Das ist meins, also Griffel weg!"
Ich selbst machte den Deckel auf, holte den Umhang heraus und wiederholte die Prozedur.
„Ich bring die Hobbits nach Isengard!"
Die beiden Götter lachten und ich war zufrieden.


Wenn man sich wie ich, seit zwei Monaten in einer Welt wie Asgard aufhielt und dann auch noch in einem Palast hauste, eignete man sich irgendwann dieselbe höfliche Etikette und das gleiche Verhalten an, die die Leute um einen herum an den Tag legten.
Ich saß gerader, achtete auf meine Ausdrucksweise und schaffte es sogar, einige Damen am Hof zum Lachen zu bringen, wenn ich mit ihnen bei Frigga zum lustigen Beisammensein eingeladen war.
Zu meinem Erstaunen hatte sich die Aversion gegenüber Asgard und dessen Unterhaltungsangebot für eine Schwangere rasch in Wohlgefallen aufgelöst, eben weil ich mich so stark an diese Welt anpasste.
Entweder verbrachte ich meinen Tag bei Frigga und ihren Treffen der anonymen Hausfrauen, oder Loki entführte mich zu einem Ausritt, bei denen ich die Stute der Königin ausleihen durfte.
Dann gab es wieder Tage, an denen ich nur auf der Festwiese hockte und versuchte, eine Beziehung zu Doyle aufzubauen, der sich meist dort aufhielt, um zu entspannen.
Und Teufel noch eins, das Vieh war stur!
Ich brachte ihm Obst, Gemüse, sogar tote rattenähnliche Nagetiere, aber alles verschlang er, ohne sich wirklich für mich zu interessieren.
Vielleicht hatte er als Jungtier mitbekommen, wie ich ihn des Öfteren „Monster" und „Mistvieh" genannt hatte.
Auch heute saß ich wieder in dem weichen Gras und ließ mir die Sonne auf den Kopf scheinen, während ich den Drachen beobachtete, der einige Meter von mir entfernt lag und schlief.
Seufzend biss ich in einen Apfel.
„Weißt du, eigentlich bist du ziemlich gemein. Ich hab dich gefüttert, deine Wasserschale aufgefüllt und dir meinen BH überlassen. Und womit dankst du es mir? Mit Nichtachtung."
Tja, seine Antwort bestand aus einem ausgiebigen Gähnen.
Schnaubend legte ich mich auf den Rücken und sah in den Himmel, der so vor sich hinhimmelte und nicht den Anschein erweckte, dass es in den nächsten Stunden Regen geben würde.
Das es diesen tatsächlich auch hier gab, hatte ich schon öfters erlebt und so erkannt, das Asgard so besonders gar nicht war, wenn man nun einmal von den offensichtlichen Dingen absah.
Der Apfel war schnell verschwunden und ich schloss ein wenig die Augen, mir nebenbei über den Bauch streichend, in dem meine Tochter wohl gerade einen Breakdance auf das Parkett legte.
Seit einigen Tagen merkte ich wieder einmal, dass eine Schwangerschaft kein Zuckerschlecken war.
Ich hatte Sodbrennen, Rückenschmerzen und meine Füße waren verdammt nochmal geschwollen.
Geschwollene Füße! Hallo?
Außerdem war ich fett.
Tatsächlich war es nicht nur ein kleiner Gewichtszusatz, sondern ich war mir sicher, schon tausende Kilos zugenommen zu haben.
Mindestens.
Einmal hatte ich Loki genau dasselbe gesagt, woraufhin er mir natürlich zustimmte.
Das Ende vom Lied war, dass er sich die Nacht auf einem Diwan gekuschelt hatte.
Wieder trat das Baby zu und streckte sich danach, was mich das Streicheln einstellen ließ.
„Ich höre ja schon auf... Du bist genauso schwer zufrieden zu stellen, wie dein Vater."
Kaum hatte ich meine Hand auf das Gras gelegt, war auch sie still, weshalb ich die Augen verdrehte.
Eine kleine Diva, na das würde witzig werden.
Aber bis dahin hatte ich noch gut zwei Monate Zeit und konnte mich seelisch darauf vorbereiten, auch wenn mir der Gedanke an die Geburt schon den Schweiß auf die Stirn trieb.
Mit einem tiefen Atemzug versuchte ich mich zu entspannen, hörte dann aber, wie Doyle zu knurren begann.
Irritiert setzte ich mich auf, nur um dem Blick des Drachen zu begegnen, der bereits auf seinen Beinen stand und langsam zu mir kam.
Womit hatte ich denn bitte jetzt seinen Unmut erweckt?
Zu lautes Atmen?
Oder gefiel es ihm nicht, dass ich schon wieder auf SEINER Wiese lag?
So schnell wie er bei mir war, kam ich leider nicht hoch und sah deshalb zu dem Reptil auf, das sein Maul öffnete und einen unheimlichen Laut hervorbrachte.
Ein erschrockenes Keuchen hinter mir, ließ mich erkennen, das Doyle gar nicht mich ansah, sondern Sigyns Zofe, die ich nun entdeckte.
Ängstlich trat das Mädchen wieder zurück.
„Mylady... Meine Herrin wartet im Wintergarten auf Euch. I-Ich sollte Euch holen."
Meine Antwort ging in dem Fauchen des Drachen unter, der sich neben mich auf den Boden platzierte und seine Augen nicht von ihr nahm.
Um ihr einen Herzinfarkt zu ersparen, schickte ich sie weg, mit den Worten, allein zum Wintergarten zu finden.
Danach schlug ich dem Drachen gegen die geschuppte Schulter.
„Ist das dein Ernst? Ich interessiere dich nicht im Geringsten, aber du beschützt mich vor einer unschuldigen Zofe?"
Er stieß gelangweilt die Luft aus und bettete seinen Kopf auf das saftige Gras, nur um erneut zu Gähnen und die Augen zu schließen.
Ich wagte es, meine Hand auf seiner Haut liegen zu lassen und fuhr leicht über die raue Oberfläche, was er entweder nicht bemerkte, oder er es einfach zuließ.
„Du bist komisch."
Keine Reaktion.
„Machst du das, weil Odin es dir befohlen hat, oder weil du mich magst?"
Sein Kopf wandte sich leicht mir zu und ein Lid öffnete sich, um mir in die Augen zu sehen.
Das reichte, um mich breit grinsen zu lassen.
„Eigentlich kann ich dich auch ganz gut leiden."


Unruhig ging ich neben Loki her, der meine Hand in seiner hielt und diese aufmunternd drückte.
„Du musst keine Angst haben."
„Aber was ist, wenn mit ihr irgendwas nicht stimmt?"
Seit dem Morgen hatte ich keinen einzigen Tritt mehr gespürt, keine Bewegung wahrgenommen, obwohl das Baby mittlerweile ziemlich groß war und mich bisher kaum zwei Stunden in Ruhe gelassen hatte.
Nun war aber schon der späte Nachmittag angebrochen und ich hatte Loki keine Ruhe gelassen, bis er die Heiler benachrichtigt hatte.
In dessen Räume kamen wir nun und trafen auf drei Frauen, die ich ab und an sporadisch gesehen hatte.
Die älteste von ihnen kam auf uns zu und deutete auf einen steinernen Tisch, der in der Mitte des Raumes stand.
„Legt Euch darauf."
„Sie ist die Hebamme, die dich auch bei der Geburt begleiten wird. Du kannst ihr voll vertrauen." flüsterte Loki mir zu und half mir, mich auf die Platte zu legen.
Die Frauen postierten sich darum tippten in der Luft herum, wo sich plötzlich orangene Lichter bildeten, sowie Formen und Symbole erschienen.
Nervös trommelte ich leise mit den Fingern auf den Stein, woraufhin die Älteste ihre Hand kurz auf meine legte.
„Beruhigt Euch."
„Das sagt sich leicht." murmelte ich und zuckte ein Stück zusammen, als sich das Licht nun in einem Schirm um mich herum ausbreitete.
„Ähm... Ich denke nicht das das so sicher ist."
Loki schmunzelte.
„Das sind keine Röntgenstrahlen."
„Und was dann? Uran?"
Er lachte leise und hob meine Hand, um auf deren Rücken einen Kuss zu hauchen.
In dem Moment bildete das Licht einen Schemen, der wohl meinen Körper darstellte, denn als ich versuchsweise meinen Kopf bewegte, tat es das Bildnis ebenfalls.
Mein Augenmerk wurde dann aber auf ein kleines Pochen gelenkt und mit einer leichten Drehung von der Hebamme an einem „Schalter", wurde das Bild um das visuelle Pochen herum schärfer und zeigte die Umrisse des Babys, wie es entspannt in meinem Bauch am Daumen nuckelte.
Loki lehnte sich vor, war wie ich völlig gespannt und schaute zu der Frau.
„Es geht ihr gut?"
„Mehr als gut. Sie scheint zu schlafen."
„Das hat sie bisher nie solang getan." erwiderte ich leise und hob meinen Arm, um durch die Lichtpartikel zu streichen, die eine Sekunde lang verschwanden, nur um dann zurückzukehren.
Ganz im Gegenteil, in den letzten Wochen hatte das Baby mich kaum schlafen lassen und vermehrt dafür gesorgt, dass ich Schwangerschaften verfluchte.
Ich senkte meinen Arm und strich über meinen Bauch, woraufhin sie sich etwas rührte, auch wenn man es nur an dem Bild erkennen konnte.
Loki gab mir einen Kuss und lächelte an meinen Lippen.
„Vielleicht will sie dir einfach nur eine kleine Pause gönnen."
„Zwei, drei Stunden hätten gereicht."
„Ich erinnere dich daran, wenn sie dich mal wieder nicht schlafen lässt."
Lieber eine schlaflose Nacht, als noch einmal diese Angst um ihr Wohlbefinden.
Göttin hin oder her.

Der Spaß hört nie auf!Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora