Alles ist so wundertastisch

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Hallöchen :D
Joa,  hier ist schon das nächste Kapitel, ich kann es auch kaum glauben.

Viel Spaß ^^
°_______________________°

Ein Geräusch.
Laut, eindringlich, durch Mark und Bein gehend und… verhasst.
Stöhnend schlug ich auf den Modernen Radiowecker neben meinem Bett, der das Tuten augenblicklich einstellte.
Endlich Ruhe.
Seufzend genoss ich wie jeden Morgen die Gemütlichkeit meines Bettes, bevor ich mich an den – geheimen – Hausherren wandte.
„Jarvis, es werde Licht.“
„Jawohl Miss. Ich wünsche Ihnen übrigens auch einen guten Morgen.“
Schmunzelnd hievte ich mich von der Matratze und schlenderte in meinem übergroßen Schlafshirt zu dem Panoramafenster, dessen Verdunkelung sich nun langsam auflöste.
Es gab den Blick auf einen strahlend blauen Himmel über New York frei.
„Es sind angenehme 24 °Celsius mit leichten Wind aus Nordost. Die Regenwahrscheinlichkeit liegt heute bei Null Prozent. Neben ihrem Schulbesuch, haben Sie um 16 Uhr einen Friseurtermin.“
„Danke, sind Mum und Dad schon weg?“
„Ihre Eltern warten mit dem Frühstück auf Sie.“
Perfekt, ich hatte nämlich einen Bärenhunger.
Überraschend gut gelaunt für einen Montagmorgen sprang ich unter die Dusche.
Danach schlüpfte ich in Rock und Bluse meiner Schuluniform und kämpfte mit der kack Krawatte.
Als der Kampf gewonnen und die Schuhe auch angezogen waren, schnappte ich meinen Rucksack.
Wie die KI gesagt hatte, saßen Mum und Dad bereits am Esstisch, sich an ihren Kaffeetassen festhaltend.
Na ja, zumindest Dad tat das.
Von ihm hatte ich schließlich meine sonst so ausgeprägte Morgenmuffeligkeit geerbt.
Ich drückte ihm einen fetten Schmatzer auf die Wange und ließ mich auf meinen Platz fallen.
„Guten Morgen.“
„Da ist aber jemand gut gelaunt. Tony, warum kannst du dir nicht mal eine Scheibe davon abschneiden?“ fragte Mum ihn, woraufhin dieser zu mir sah.
Ernst.
Also so gut, wie ein Tony Stark morgens um sieben Uhr schauen konnte.
„Sarah Maria Stark! Hör auf so gut drauf zu sein“ Nimm dir einen Beispiel an deinen kleinen Bruder! Ally, lobe unseren Sohn!“
Augen verdrehend strich sie über ihren kugelrunden Bauch.
„Ja, danke Schatz, dass du mir die ganze Nacht in den Magen getreten hast, während dein Vater seelenruhig schlief.“
Der war sich keiner Schuld bewusst und schlug eine Zeitung auf.
Grinsend verspeiste ich mein Müsli, spülte mit Kakao nach und bemerkte dann einen der Artikel.
„Sagt mal, wann müssen wir Samstag nochmal bei der Gala sein? Hat Grandpa was gesagt? Dad?“
„Ich habe keine Lust auf diese Gala.“ maulte er daraufhin, weshalb ich mich kurz fragte, wer von uns beiden denn der Teenager war.
Mum verdrehte die Augen und stand auf.
„Hab dich nicht so. Ich werde den Abend genießen. Endlich kann ich mit Pepper wieder über dich lästern.“
Ich sah auf.
„Ist sie denn schon wieder zurück? Ich dachte die Flitterwochen gehen noch zwei Wochen?“
„Sie und Mason sind gestern schon wieder gelandet. Du kennst sie doch.  Die beiden sind Workaholics.“ murrte Dad und gab seiner Frau noch einen Kuss, als sie sich zu ihm lehnte.
„Bis später.“
Mum winkte mir zu, bevor sie das Penthouse über den Aufzug verließ.
Ich leerte meine Tasse und erhob mich ebenfalls.
„Ich muss los. Happy wartet unten sicher schon.“
Ich drückte meinem Vater erneut einen Kuss auf die Wange.
Sie werden alle sterben.
Erschrocken richtete ich mich auf.
„Hast du das auch gehört?“
„Was?“
Dad sah sich um und dann wieder fragend zu mir.
Ich spürte eine eiskalte Gänsehaut über meinen Körper wandern und… ich schüttelte den Kopf und lächelte meinen Vater wieder an.
„Ach nichts, bis dann.“

Pünktlich wie immer lud Happy mich an der Privatschule ab, deren steinerne Stufen ich eilig hinauf hastete.
>>Lass ihn da sein! Lass ihn da sein!<<
Und er war es.
Wie ein junger Gott, der er ja auch war, stand Loki in Hemd und Anzughose, mit verschränkten Armen, an meinem Spind gelehnt.
Ich grinste breit, rief mich selbst dann aber zur Ordnung und ging gelassen zu ihm.
„Hey, Arsch.“
„Miststück.“ erwiderte der Schwarzhaarige zur Begrüßung und stieß sich von den Schränken ab.
„Ganz schön spät heute.“
„Ich weiß ja nicht, wie die Uhren in Asgard so laufen, aber ich bin überpünktlich.“
Ich bugsierte meine Tasche in den Spind und holte nur mein Mathebuch heraus.
>>Mathe! Würg!“<<
Plötzlich landete ich mit dem Rücken an den metallenen Türen, während Mr. Arsch seine Hände neben meinen Kopf lehnte.
„Du vergisst scheinbar immer wieder, wer vor dir steht.“
Ich hob eine Braue, versuchte ernst zu bleiben, scheiterte dann aber kläglich.
Prustend lachte ich los und auch Loki grinste.
„Was? War das nicht überzeugend?“
„Überhaupt nicht. Du klangst wie ein Bad Boy aus einer 80er Jahre High-School-Serie.“
Zufrieden lehnte er sich zurück und schlenderte neben mir her, zu meiner ersten Unterrichtsstunde.
„Tony hat mich zu der Gala deiner Großeltern eingeladen. Außerdem hat er angeboten, mit einer Begleitung zu kommen.“
Ich sah zu ihm.
„Ach, tatsächlich? Ich hoffe du hast ihm gesagt, das du seine bezaubernde Tochter begleiten wirst. Rein platonisch natürlich.“
„Ach, platonisch?“ fragte er belustigt und legte seinen Arm über meine Schulter.
„Das ich absolut unplatonisch bereits öfter bei dir und mit dir geschlafen habe, verschweigen wir?“
Ich rammte ihm meinen Ellbogen in die Seite und ignorierte meine erhitzten Wangen.
„Ja, das verschweigen wir fürs erste.“
Es war gar nicht so einfach, die Beziehung zu dem „Kollegen“ seines Vaters geheim zu halten, vor allem wenn man Zuhause eine alles sehende künstliche Intelligenz hatte.
Gut, Jarvis würde uns nicht verraten, dennoch ließen wir Intimitäten im Tower lieber bleiben.
Es gab ja noch Hotels, wobei ich da jedes mal aufpassen musste, nicht erkannt zu werden.
Damit wir uns trotzdem ab und zu mal sehen konnte, tauchte Loki – magisch verjüngt - öfters mal in der Schule auf und verbrachte den Tag so mit mir.
Und ernsthaft: Wenn er Mittwochs zwei Stunden Mathe bei Mr. Shoemaker durchstand, dann war das zwischen uns echte Liebe.
Scheiß auf Romeo und Julia.
Merkwürdigerweise zweifelte niemand Lokis Existenz an, der in der Schule übrigens sein alter Ego Magnus mimte.
Austauschschüler aus Schweden.
Vor dem Klassenraum hielten wir noch einmal inne und ich legte die Arme um seinen Hals.
„Ich kann nach der Gala doch bestimmt bei dir übernachten, oder?“
Gespielt nachdenklich legte er den Kopf zur Seite.
„Ich weißt nicht. Kannst du das?“
Grinsend stellte ich mich auf die Zehenspitzen, um besser an sein Ohr heranzukommen.
„Ich wollte morgen Nachmittag zu Victoria´s Secret.“
Heiser lachte der Gott.
„Dann lautet die Antwort ja.“
Schmunzelnd drückte ich meinem Freund einen Kuss auf die Lippen, als …
Genießt du es?
Keuchend sah ich den Flur hinunter, indem sich kaum noch Schüler befanden.
„Sarah? Hey, alles klar?“
Loki drehte stirnrunzelnd mein Gesicht zu sich.
„Du bist blass wie die Wand.“
Ich blinzelte.
„Hast du das eben… Ähm...“
Was wollte ich sagen?
Lächelnd hakte ich mich bei Loki unter.
„Na los, lass uns diese Folter hinter uns bringen.“
„Du meinst die Bruchrechnung.“
„Oh ja.“

Zur Mittagspause ging es wie jeden Tag an „unseren“ Tisch.
Mitten im Raum, von allen gut gesehen und vor allem der begehrteste Platz in der ganzen Cafeteria.
Lächelnd stellte ich mein Tablett ab und ließ mich auf meinen Stuhl nieder, während ich bereits von allen Seiten begrüßt wurde.
Loki ließ wie immer kein männliches Wesen in meine Nähe und bedachte den Quarterback mit einem herausfordernden Blick, weil dieser es sich fast gewagt hatte, sich neben mich zu setzen.
Mit eingezogenen Schwanz trollte sich der Sportler und ich lachte leise.
„Du bist ein Idiot.“
Schulterzuckend schob Loki sich eine Gabel von der Lasagne in den Mund.
„Ich markiere nur mein Revier.“
„Keine Sorge, ich bleibe dein Weibchen, du großer, starker Löwe.“ erwiderte ich grinsend und gab ihm einen Kuss.
Danach verwickelten mich ein paar Cheerleader in ein Gespräch und versuchten, auf die Gala meiner Großeltern eingeladen zu werden.
No way.
Ich wusste wie bitchig sie sich verhalten konnten und das wollte ich Grandpa Howard nicht antun.
Und mir auch nicht.
Willst du bleiben?
Zitternd stellte ich meine Coladose, die ich gerade geöffnet hatte, wieder auf den Tisch und sah mich um.
>>Was?<<
Bleib…
„Hast du das auch gehört?“ fragte ich meinen Schwarzhaarigen Sitznachbarn flüsternd, was dieser mit einem Schulterzucken quittierte und sich weiter über Schokonüsse unterhielt.
Spürte er denn diese Kälte nicht?
Mir die Arme reibend stand ich auf.
„Bin kurz auf Klo.“
Keiner reagierte, was ungewöhnlich, mir in diesem Moment aber egal war.
Eilig verließ ich den Saal und steuerte eine der nahegelegenen Mädchenklos an, welches vollkommen leer war.
Tief durchatmend stützte ich meine Arme auf das Waschbecken und schloss die Augen.
Warum fühlte ich mich plötzlich so niedergeschlagen?
Und dann diese Stimme…
Hatte ich sie nicht schon einmal gehört?
Vielleicht sogar… heute?
Hör auf zu grübeln.
Erschrocken riss ich meinen Kopf hoch und starrte in mein Spiegelbild… welches breit und unheimlich grinste.
>>Was zum Teufel!<<
Panisch wich ich zurück, bis mein Rücken auf eine der Kabinentüren stieß.
Mein Spiegelbild änderte seinen Gesichtsausdruck und lächelte plötzlich sanft.
Es ist alles gut.
Alles… war gut?
Die angespannten Schultern sanken langsam wieder nach unten.
„Ja…“
Du genießt dein Leben. Den Frieden. Keine Kämpfe mehr. Möchtest du das nicht?
Ja… es klang so gut.
Frieden… Kein Shield… Kein Hydra… Alle waren glücklich.
Und du bist glücklich. Bleib und sei glücklich.
Ich… wollte glücklich sein.
Ich wollte keine Kämpfe mehr…
Aber... Kämpfe?
Was für Kämpfe?
Bilder blitzten in meinem Geist au
Ein Containerhafen… New York… Alfheim…
Meine Hände ballten sich langsam und wie von selbst zu Fäusten.
Irgendetwas… war hier falsch.
Nichts ist falsch! Alles ist so, wie es sein muss!
Die Stimme in meinem Kopf wurde eindringlicher.
Sie war so verführerisch und ich nickte benebelt.
„Es ist alles wie es sein muss.“
Doch war es wirklich so?
Neue Bilder.
Pepper und Tony… sie waren richtig.
Warum sie?
Nicht Mum?
Hör auf!
War ich so?
War ich beliebt? Überheblich?
Hör auf!!!
Etwas großes fehlte, ich spürte dieses Loch in mir.
>>Ylva!<<
HÖR AUF!!!
Mein Ebenbild hatte nichts mehr mit dem Mädchen von eben gemein.
Ihre Züge waren zu einer hässlichen Teufelsfratze verzogen und wurden von Rissen im Spiegel nur noch mehr entstellt.
Auch ihre Stimme klang nicht mehr wie meine eigene.
Sie klang…
GIB MIR DIE SCHLÜSSEL!!!
Ragna!
Plötzlich war alles wieder da, auch die Magie der magischen Murmeln.
Knurrend griff ich nach ihr, stürzte vor und rammte meine Faust mitten in das Glas.  

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⏰ Last updated: Aug 23, 2020 ⏰

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