Drehwurm vom feinsten

3.4K 287 60
                                    

Hallöchen :)
Heute melde ich mich wieder pünktlich mit einem Kapitelchen zurück und rede nicht lang um den heißen Reisbrei herum.
Viel Spaß ^^
°________________________________________°


Zu Tode gelangweilt drehte ich mich auf dem Drehstuhl herum, ignorierte Fury, dem das scheinbar ziemlich auf den Geist ging, und bedachte die Tür des Besprechungszimmers immer mal wieder mit einem Blick.
Neben Einauge waren auch Wanda und Natasha zugegen, plus der lila Supermurmel, die bislang noch ziemlich unsuper auf dem Tisch stand.
Da Loki gerade mit Clint und Steve eine Mission bestritt, musste Thor als göttlicher Berater fungieren, der aber leider noch nicht da war.
Jetzt, wo der Hammerschwinger endlich mal Zeit hatte – wobei das eigentlich schon öfters vorgekommen war – wollte er seine Freundin Jane Foster besuchen, die er sehr lange nicht mehr gesehen hatte, sowie seinen alten Freund Erik Selvig, welcher durch die Manipulation Lokis ein wenig verrückt geworden und in einer Irrenanstalt gelandet war, nachdem er Stonehenge mit seiner Nacktheit beehrt hatte.
Jedenfalls war Thor einige Tage in England gewesen und wurde nun sehnsüchtig zurück erwartet, um die Kugelherkunft zu klären.
Seufzend hielt ich inne und zog die Beine zum Schneidersitz auf den Stuhl, bevor ich Wanda ansah.
„Kannst du mich drehen?"
„Du wirst dich übergeben."
„Ach Quark. Ich habe einen harten Magen."
Schulterzuckend und scheinbar auch gelangweilt, ließ sie ihre Kräfte auf den Stuhl los, der sich leicht zu drehen anfing.
Grinsend hob ich die Arme in die Luft.
„Seht mich an! Ich bin ein Wirbelsturm!"
Ich hörte Fury irgendwas sagen, was nicht gerade begeistert klang.
>>Er ist bestimmt neidisch und will sich auch drehen. Aber das kann er vergessen! Huuuiii!<<
Da meine Arme nach einigen Minuten lahm wurden, senkte ich sie wieder, wonach einen Augenblick später die Tür aufging und Coulson mit dem blonden Gott im Schlepptau erschien.
Ich drehte mich weiter.
Scheinbar erfreut über jemanden mit Niveau, sprang der Ex-Director regelrecht auf, um den momentanen Director zu begrüßen.
„Eigentlich hatte ich vor, der Untersuchung beizuwohnen. Aber erstens muss ich nach Katar und zweitens treibt Mitchel mich in den Wahnsinn!"
>>Oh oh, nicht das wir ihn morgen im Fernsehen nackt vor einem Wahrzeichen herumspringen sehen.<<
„Hey, ich kann Sie hören!"
„Das war ja auch geplant!" erwiderte Glatzköpfchen und wünschte Coulson noch viel Glück, ehe er ging.
Übrigens... ich drehte mich immer noch.
Im Gegensatz zu Nick war Phil noch ziemlich entspannt und sah lächelnd zu den anderen beiden Frauen.
„Was hat sie angestellt?"
Langsam wurde mir schwindlig, weshalb es schwierig war, Natashas Mimik zu erkennen.
„Sie kam zwei Stunden zu spät und hat Fury wegen eines Schokoladenüberraschungseis ignoriert. Zehn Minuten." sprach sie belustigt.
„Ich wollte eben wissen was drinnen ist. Außerdem war das zu spät kommen doch gar nicht so schlimm. Schließlich seid ihr beide jetzt erst eingetrudelt." erwiderte ich schulterzuckend und verspürte ein merkwürdiges Gefühl im Bauch.
Der Donnergott setzte sich lächelnd auf einen Stuhl.
„Ich hörte, Loki sei mit Steve und Clint unterwegs. Das ist nicht unbedingt das beste Team."
„Sag das dem Captain." warf Natasha ein.
„Er wollte die beiden unbedingt dabeihaben. Mittlerweile bereut er es sicher."
>>Oh, das glaube ich auch.<<
Loki und Clint konnte man nicht aufeinander loslassen, ohne dass sie sich innerhalb kürzester Zeit wüste Beleidigungen an den Kopf warfen und sich zerfleischten.
Steve wusste das eigentlich.
Wanda, die mich immer noch fleißig drehte, lehnte sich lächelnd zurück und wechselte das Thema, während sie zu Thor sah.
„Und? Wie hat deine Angebetete reagiert?"
„Nun... Sie hat sich natürlich gefreut." verkündete unser Blitzableiter stolz, kam damit aber nicht durch, da Coulson seinen Senf dazugeben musste.
„Sie hat ihm eine Ohrfeige verpasst. Zweimal."
Eigentlich wollte ich mit einem sarkastischen Spruch meinen Teil beitragen, aber stattdessen sprang ich auf und lief zum nächsten Mülleimer, in den ich mich geräuschvoll übergab.
Zum Glück war das Teil aus Edelstahl und rundherum gänzlich geschlossen.
Nachdem mein Frühstück dort gelandet war, hob ich ächzend den Kopf.
„Hat jemand ein Pfefferminzbonbon?"

Wir überließen den Raum einer Reinigungskraft mit Raumspray und suchten uns einen neuen, in dem nun endlich die Kugel unter die Lupe genommen werden konnte.
Wie die anderen setzte auch ich, dieses Mal aber auf einen Stuhl, der sich nicht um die eigene Achse drehte.
Übel war mir noch immer ein wenig, aber mit dem Bonbon, das ich von Coulson bekommen hatte, ging es.
Um mich abzulenken, sah ich abwartend zu Thor.
„Also? Woher kommt sie?"
Mein Kollege legte den Kopf schräg.
„Ich weiß nicht... Diese Farbe... Ich bringe sie mit keiner der beiden Welten in Verbindung."
Ein Seufzen ging durch unsere kleine Runde, woraufhin er die Hände hob.
„Es ist ja nicht so, als hätte jede der neun Welten eine Flagge!"
„Dann sollten wir sie vielleicht einfach anfassen." erklärte Natasha und sorgte somit dafür, dass jeder jeden anschaute.
„Ich denke nicht das es bei mir funktionieren wird." meinte Thor, doch Coulson stand bereits.
„Die Gefahr das ich sterbe besteht nicht, oder?"
>>Wieso? Sterben macht doch Laune.<<
Wanda verneinte.
„Hell wurde bereits letztes Jahr entdeckt. Es dürfte nichts Schlimmes passieren."
„Wie sicher ist dieses „es dürfte"?"
Als Antwort bekam er lediglich eine gehobene Augenbraue, was ihn scheinbar nicht unbedingt beruhigte, er aber dennoch nach der Kugel griff.
Gespannt warteten wir darauf, das etwas geschah, doch anscheinend hatten wir wiedermal eine ohne Special-Effects erwischt.
Ich lehnte mich vor.
„Und?"
Phil hatte seine Stirn in Falten gelegt, lächelte dann aber.
„Es ist großartig! Alle negativen Empfindungen und Stimmungen die eben noch da waren, selbst wenn sie nur Unterbewusst waren, sind einfach weg! Ich war noch sie so zuversichtlich! Wir können die Dunkelelfen besiegen und die Welt retten! Ich kann es schaffen Shield wieder aufzubauen. Und ich-"
Die Kugel flog zurück in die Schatulle und ließ einen verdutzt schauenden Director zurück.
„Maximoff!"
Diese rollte mit den Augen.
„Ich denke wir haben gesehen was sie kann."
„Und auch das sie zu Alfheim gehört." stellte Thor fest.
„Die Kugel aus Svartalfheim versprüht Angst und Dunkelheit. Da ist es nur logisch, dass ihr Gegenpart Zuversicht und Licht spendet.
>>Dann hätte sie aber nicht lila sein müssen, sondern weiß. Weiß wie Gandalf.<<
„Du schaust eindeutig zu viele Filme." schmunzelte meine telekinetisch begabte Teampartnerin, weshalb ich sie böse ansah.
„Du sollst doch nicht immer in fremde Gedanken eindringen!"
Sie zwinkerte mir jedoch amüsiert zu, woraufhin ich seufzte und den Kopf schüttelte, mir aber ein kleines Lächeln nicht verkneifen konnte.
Schließlich war diese Gabe manchmal ziemlich nützlich.
Danach wandte ich meinen Blick aber wieder der Murmel zu, bevor ich sie samt Behältnis zu mir zog.
„Wenn sie ungefährlich ist, dann will ich sie auch anfassen."
Was ich dann natürlich auch tat, gespannt auf das Gefühl völliger Losgelöstheit.
Davon bekam ich aber nicht das Geringste zu spüren.
Skeptisch ließ ich sie von einer Hand in die andere fallen, aber auch das brachte nicht den gewünschten Effekt.
„Toll Phil. Sie haben sie kaputt gemacht!"
„Das kann nicht sein." wiedersprach dieser, nahm sie mir ab und lächelte schon gleich darauf, als hätte er gerade einen Besuch in einem Amsterdamer Coffee-Shop hinter sich.
Verwirrt entriss ich sie ihm, nur um festzustellen, das sich wieder nichts tat.
Mit verengten Augen schüttelte ich sie ein paar Mal.
„Das Teil ist sexistisch! Es funktioniert nur bei Männern. Wie Viagra."
Daraufhin erntete ich perplexe Blicke von dem männlichen Geschlecht hier im Raum, während die Frauen ihr Lachen unterdrücken mussten.
Seufzend legte ich sie zurück in die Schatulle und schloss den Deckel.
„Es gibt sicher einen logischen Grund dafür. Vielleicht hast du einfach zu viele von ihnen berührt und bist nun gegen ihre Magie immun. Überraschen würde es mich nicht." meinte Natasha achselzuckend und stand auf.
„Fest steht, dass ich jetzt Fury Bericht erstatten werde. Kommen Sie mit Phil?"
Nickend schnappte er sich das Artefakt und klopfte mit auf die Schulter.
„Denken Sie nicht zu viel darüber nach und gehen Sie lieber nach Hause und ruhen sich aus."
Da mein Magen sich immer noch nicht beruhigt hatte, folgte ich seinem Rat und ließ mich und Thor zurück nach New York bringen.

Ich kam gerade rechtzeitig in die Lounge, um zu sehen, wie Steve wütend Clint und Loki zur Sau machte.
Die beiden standen jedoch unbeeindruckt neben ihm, was den Soldaten nur noch mehr aufregte.
Thor, der mich hier her begleitet hatte, trat neben mich.
„Ruhig Blut meine Freunde. Was ist denn passiert?"
„Die beiden sind passiert! Sie sind eine Katastrophe!"
„Ach, tatsächlich? Mir war so, als hätten wir dir das sogar vorher gesagt." grinste ich.
Er atmete tief durch.
„Ich wünschte ich hätte auf euch gehört."
Loki verdrehte die Augen.
„Du übertreibst Rogers."
Na klar.
Kaum war Steve ein klein wenig besänftigt, musste der Gott Öl ins Feuer gießen.
„Ich übertreibe?! Wegen euch Idioten wurde ich angeschossen!"
>>Oh, dann ist natürlich klar warum er so unausgeglichen ist.<<
„Keine Schimpfwörter Captain."
„Halt die Klappe Barton!"
Wütend stapfte der Boss davon, woraufhin ich die beiden Männer vorwurfsvoll ansah.
„Es kann doch nicht sein, das ihr beide es nicht gebacken bekommt, zusammenzuarbeiten."
Clint deutete auf meinen Freund.
„Sag dem das. Er fängt jedes Mal an."
Da Loki zu einer sicherlich nicht netten Antwort ansetzen wollte, schnappte ich ihn mir und bugsierte ihn zum Fahrstuhl, Thor bei dem Agenten lassend.
„Ich wäre schon mit ihm klargekommen." stieß er neben mir beleidigt aus, als ich gerade auf den Knopf drückte.
„Ja, bestimmt. Aber meine Nerven nicht. Steve hat Recht. Ihr seid schrecklich."
Bevor er dazukommen konnte, Clint die Schuld zu geben, wechselte ich das Thema und stieg aus dem Aufzug.
„Willst du irgendwas zum Mittag?"
„Was ist mit dir?"
Ich verzog das Gesicht.
„Ich bleibe bei Tee und Crackern. Mir ist übel und einmal übergeben habe ich mich schon. Das brauche ich nicht nochmal."
„Wirst du schon wieder krank?"
Total unschuldig kratzte ich mir am Hinterkopf.
„Nein... Ich habe meine Runden auf einem Drehstuhl gedreht. Dank Wandas Kräften schnell und konstant."
Nun war ich es, die in den Genuss seiner verleierten Augen kam.
„Dann hast du selber Schuld."
>>Wie einfühlsam er mal wieder ist.<<

Der Spaß hört nie auf!Where stories live. Discover now