Niederlage

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Hallöchen und ein frohes neues Jahr :)
Ich hoffe ihr seid alle gut hereingerutscht und habt auch die erste Woche gut überstanden.
Zum Jahresanfang gibt es erst einmal ein kleines Kapitel zum Einstieg, doch keine Sorge, sie werden bald wieder länger und vor allem spannender ;)
Viel Spaß ^^
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Mit hektischen Schritten und Ylva an mich drückend, folgte ich Loki, der mich an der Hand durch die Gänge dirigierte, während um uns herum die Einherjer in die entgegengesetzte Richtung liefen.
„Wie zum Teufel kommt ein Kurse hier herein?"
„Malekith muss einen seiner Dunkelelben unter die Gefangenen geschmuggelt haben, die Sif und die anderen neulich herbrachten." antwortete er mit zerknirscht.
Ich spürte regelrecht, das er sich am liebsten selbst geohrfeigt hätte.
„Wir dachten die ganze Zeit, das sie irgendwann von außen eindringen werden... Und nicht, das sie schon längst in Asgard, geschweige denn, dem Palast sind."
„Keiner hätte damit rechnen können." versuchte ich ihn zu beschwichtigen, aber der Gott schüttelte den Kopf.
Wir bogen erneut ab und kamen nun in den Trakt, der dem Königspaar vorbehalten war.
Zwei Soldaten bewachten das Tor und ließen uns passieren.
Frigga ging gerade auf und ab, als sie uns kommen sah.
Sofort war sie bei mir.
„Setz dich. Möchtest du etwas trinken?"
Ich verneinte, nahm das Angebot aber an und ließ mich vorsichtig auf einen Diwan sinken.
Mir tat mein Unterleib weh, was sicherlich kein Wunder war.
Normalerweise musste man nach einer Geburt nicht in Sicherheit, vor einem Elben auf Dope gebracht werden.
„Ich werde Thor und die anderen Unterstützen. Ihr bleibt hier und lasst niemanden hinein, verstanden?"
Loki sah uns Frauen eindringlich an, woraufhin wir nickten und er noch einmal zu mir kam.
„Wir lassen nicht zu, das er euch zu nahe kommt."
„Und den Kugeln." fügte ich ernst hinzu.
„Sie dürfen die restlichen nicht auch noch bekommen Loki."
Mein Mann nickte, drückte mir und unserer Tochter noch einen Kuss auf die Stirn und verließ das Gemach rasch.
Seufzend blickte ich zu dem kleinen Mädchen, das völlig entspannt schlief, dabei eine Faust an die Wange drückte und die Fingerchen ab und an öffnete und wieder schloss.
>>Sie hat eindeutig mein Gemüt geerbt.<<
Frigga gesellte sich neben uns und lächelte.
„Scheinbar bringt sie nichts aus der Ruhe. Nicht einmal ein Angriff."
„Denkst du, sie werden sich nicht nur gleich die Kugeln holen, sondern auch das Blut?"
Automatisch wurde mein Griff fester.
„Bitte sag mir, das es nicht so sein wird. Das Loki und die anderen ihn aufhalten."
Die Königin schmunzelte und strich mir durch das Haar.
„Diese Kreatur wird nicht einmal in die Nähe eurer bezaubernden Ylva kommen."
Wirklich beruhigen tat mich das nicht.
In den nächsten zwanzig Minuten, die unglaublich zäh dahinflossen, war ich damit beschäftigt, immer wieder aufzustehen, nur um mich dann wieder hinzusetzen und nervös mit den Füßen zu wippen.
Frigga sah sich stirnrunzelnd mein Wirken an.
„Sarah, es bringt nichts, wenn du dich verrückt machst. Du musst dich ausruhen. Leg dich ins Bett und iss etwas."
„Mir ist gerade so übel, dass das sicherlich keine gute Idee ist."
Sie wollte etwas einwerfen, aber ich hob eine Hand.
„Und ich will auch nichts trinken! Ich will einfach nur wissen, was da draußen los ist!"
Aber trotz vehementer Gegenwehr, fand ich mich am Ende im Bett wieder und trank frisches, nach Minze schmeckendes, Wasser.
Frigga hatte ihre Enkelin an sich genommen, ging auf und ab und summte eine mir unbekannte Melodie, obwohl das Wesen in ihren Armen immer noch schlief.
Das bewies, mir das Frigga, obwohl sie äußerlich so ruhig tat, innerlich ebenfalls aufgewühlt war.
Um sie und mich etwas abzulenken, suchte ich nach einem Gesprächsthema und fand auch schnell eines.
„Wie war Loki als Kind?"
Überrascht blickte sie auf, bevor sie mit einem sanften Lächeln zu mir kam, und sich auf der Bettkante niederließ.
„Ylva erinnert mich sehr an ihn. Er war schon als Baby sehr ruhig und unglaublich genügsam. Loki hat kaum geweint, im Gegensatz zu seinem Bruder. Thor ist ein Wildfang durch und durch. Schon immer. Nachdem Odin Loki zu uns brachte, war ich besorgt, ob Thor ihn wirklich akzeptiert. Aber meine Sorgen waren unbegründet. Trotz der Gegensätzlichkeiten, wurde ihre Band ebenso stark, wie das leiblicher Geschwister."
Das konnte ich mir gut vorstellen.
„Es wurde mit den Jahren enger, auch wenn sich irgendwann eine Rivalität zwischen ihnen entwickelte, die bei heranwachsenden Halbstarken aber sicher absolut normal war. Jeder von ihnen wollte Odin und mich beeindrucken, egal wie. Loki gab das aber schnell wieder auf und konzentrierte sich auf die Lehre der Magie, während Thor sich lieber dem Kampf zuwandte."
>>Vielleicht hätte er auch einmal ein Buch lesen sollen.<<
Mein Plan ging jedenfalls auf.
Ich war tatsächlich mehr auf die Vergangenheit der beiden Brüder, als auf die gegenwärtigen Ereignisse fokussiert.
„Du hast Loki die Zauberei beigebracht, nicht wahr?"
Frigga schmunzelte und nickte stolz.
„Ich habe das Talent schon früh in ihm entdeckt. Loki zauberte sich als Kind gern Dinge herbei, vor allem Kieselsteine und kleine Stöcke, da für mehr seine Kräfte noch nicht ausreichten. Mit den Jahren lernte er aber immer mehr und weiter dazu... Bis er besser als ich war. Damit hätte ich niemals gerechnet, stammt er schließlich von Eisriesen ab."
„Und die können keine Magie wirken?" fragte ich stirnrunzelnd, woraufhin sie nickte.
„Sie beherrschen den Schnee und das Eis."
Sanft blickte sie zu meiner Tochter hinab und strich ihr über das kaum vorhandene Haar.
„Dein Vater war etwas besonderes, genau so wie du es nun bist."
Nur reagierte Ylva wie ein ganz unbesonderes Baby, verzog ihr Gesicht und begann plötzlich zu schreien.
Frigga lachte leise und wiegte sie ein wenig hin und her.
„Scheinbar hat sie Hunger. Hier."
Ich bekam das Mädchen in die Arme gedrückt, worauf diese sofort an meinem Nachthemd zog und weiter gnaulte, als hätte man ihr gerade ihren Lieblingsteddy weggenommen.
Kaum aber an der Brust, war sie wieder das liebste Mädchen auf der Welt und saugte genüsslich.
Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen.
„Na ja... Es würde mir viel mehr sorgen machen, wenn du die ganze Zeit lieb und ruhig wärst."
Ein Pups von ihr, war die Antwort darauf.
„Danke... Vielen Dank."
Frigga übernahm nach Ylvas Nahrungsaufnahme den Part mit dem Bäuerchen, sodass ich keine Angst haben brauchte, das mich meine Tochter auch noch voll spuckte.
Bei ihrer Großmutter tat sie es natürlich nicht und sah sich danach neugierig und mit etwas müden Blick, um.
Seufzend lehnte ich mich etwas mehr ins Kissen und sah zum Balkon.
„Vielleicht ist schon alles überstanden."
„Das denke ich auch. Es war schließlich nur ein Feind. Wahrscheinlich beraten sie sich gerade und klären, was als nächstes zu tun ist."
Plötzlich klopfte es aber und ein Einherjar trat mit ernster Miene ein.
„Eure Hoheit, der König wünscht Euch im Thronsaal zu sprechen."
„Was ist mit mir?" fragte ich sofort und saß aufrecht, doch er schüttelte den Kopf.
„Nur die Königin."
Die kam zu mir, reichte mir Ylva und lächelte mich an.
„Ich bin gleich wieder da. Ruh dich aus."
Etwas anderes blieb mir ja nicht übrig."
Frigga verschwand mit dem Soldaten, sodass ich allein im riesigen Gemach zurückblieb.
Einige Augenblicke blieb ich wirklich stillsitzen, stand dann aber auf und straffte entschlossen die Schultern, bevor ich die Tür öffnete, und zwei weitere Männer, die die ganze Zeit davor gestanden hatten, mich furchtsam ansahen.
Weshalb, musste ich mich nicht fragen, denn es waren die beiden Soldaten, die ich im Palastgarten so „unfreundlich" behandelt hatte.
„Wie sieht's aus? Ist alles wieder im Lot?"
„Wir möchten Euch bitten, noch im Gemacht der Königin zu bleiben." erwiderte einer von ihnen bemüht professionell, weshalb ich schnaubte.
„Ja oder nein?"
„Mylady, wir-"
Ich verdrehte die Augen und sah mich nach jemanden um, der keinen Stock im Rektum hatte.
Auftauchen tat niemand und um einfach loszulaufen, so wie ich es normalerweise getan hätte, fehlte mir die Sorglosigkeit.
Schließlich musste ich auf Ylva achtgeben.
Unzufrieden verzog ich mich türknallend wieder im Zimmer und ging auf den Balkon, um dort eventuell mehr rauszukriegen.
Einige Soldaten eilten auf den Wegen herum, Diener liefen von A nach B... und das wars auch schon.
Absolut unzufrieden begab ich mich wieder hinein, trank einen großen Schluck Wasser um etwas zu tun zu haben, legte Ylva auf das Bett, nahm sie wieder hoch, da sie anfing zu wimmern, und platzierte meinen Hintern auf die Matratze.
„Toll. Warum werde ich immer im Dunklen gelassen? Ich hätte doch mitgehen können. Aber nein, ich muss mich ja ausruhen."
Ylva ließ sich zu einem weiteren Pups herab.
Eine halbe Stunde musste ich warten, bis sich wenigstens der verbleib Lokis aufklärte, da dieser ins Zimmer trat.
Seinem verbissenen Gesichtsausdruck konnte ich dann aber den Fakt entnehmen, den ich durch gutes Zureden mir selbst gegenüber, eigentlich für unmöglich abgestempelt hatte.
„Sie haben sie, oder?"

Der Spaß hört nie auf!Where stories live. Discover now