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„Du bist ja peinlich." Etwas verunsichert drückt Jeongin mich von sich fort, weshalb ich kurz leise lachen muss. Er hat ja recht. Ich weiß selber nicht, was mir da gerade durch den Kopf gegangen ist.

Chan Pov:

„Hast du schon etwas zu Mittag gegessen?" Nach betreten unseres, eigentlich seines Zimmers, stelle ich meine Tasche am Schreibtisch ab und sehe zu Jeongin hinüber, welcher mit seinem Handy in den Händen aufrecht im Bett sitzt. „Ich habe mir eben Ramen gemacht." „Nicht sehr ausgewogen, aber besser als nichts." Schmunzelnd setze ich mich schließlich zu ihm auf die Bettkante und mustere ihn dabei unauffällig. „Geht es dir denn besser? Fühlst du dich bereit für einen neuen Haarschnitt?"

„Sicher das wir das einfach so machen können? Wir haben immer noch Hausarrest." Sichtlich besorgt legt er sein Handy an die Seite und schenkt mir schließlich seine volle Aufmerksamkeit. Ich hatte mich schon fast daran gewöhnt, dass er mich anmeckert und jetzt macht er sich Sorgen darum, dass wir eventuell Ärger bekommen könnten. Irgendwie ungewohnt. „Wir gehen ja nicht feiern oder so. Mein Vater wird das schon verstehen."

„Aber meine Mutter nicht..." Bedrückt lässt er seinen Blick auf seine Hände hinunter wandern, weshalb ich ein leises Seufzen von mir gebe. So war das doch überhaupt nicht gemeint. Ich wollte damit eigentlich sagen, dass mein Vater es bestimmt bei ihr schön reden kann. Es ist ja nur ein Friseurbesuch. „Was soll sie schon machen? Noch mehr Hausarrest? Im schlimmsten Fall nimmt sie uns die Handys weg oder kürzt unser Taschengeld."

„Ich bekomme überhaupt kein Taschengeld." Leicht eingeschnappt schiebt Jeongin seine Unterlippe vor, weshalb ich kurz auflache. Er ist manchmal so unglaublich süß, da kann ich nicht anders. „Siehst du. Dann haben wir ja nichts zu befürchten." Es ist besser, wenn Jeongin langsam lernt, dass er nicht immer auf seine Mutter hören muss. Er ist alt genug dafür, um eigene Entscheidungen treffen zu können. Außerdem ist nicht immer alles richtig, was sie uns weiß machen wollen.

„Na gut. Ausnahmsweise. Ich muss mich aber noch umziehen." Langsam zieht er sich die Decke von den Beinen, wobei ich schnell von der Bettkante aufstehe und mir einen Rucksack schnappe, ehe ich zur Tür hinüber eile. „Ähm ja, ist in Ordnung. Ich warte unten auf dich." Ohne seine Antwort abzuwarten verlasse ich schnell das Zimmer und atme erst einmal tief durch. Was war das gerade? Warum fühle ich mich plötzlich bei dem Gedanken, dass er sich vor mir umzieht, unwohl? Ich möchte das nicht. Es ist Jeongin, mein quasi Stiefbruder. Er vertraut mir endlich und ich denke an solche Sachen.

Unten angekommen laufe ich weiter in die Küche und öffne dort den Kühlschrank, bevor ich uns ein paar kleine Snacks in die Tasche stopfe. Der Friseur war eigentlich nur ein kleiner Vorwand von mir, um ihn von zuhause wegzubekommen. Ich möchte in Ruhe etwas Zeit mit ihm verbringen, ihn auf andere Gedanken bringen. Ich möchte ihm meinen Lieblingsort anvertrauen, der Ort an dem ich mich früher immer zurückziehen konnte, wenn mir alles zu viel wurde. Raus aus der Stadt und rein in die ruhige Natur. Das hat mir immer geholfen wieder einen freien Kopf zu bekommen.

„Ich wäre jetzt so weit. Lass uns bitte schnell gehen, bevor Eomma nachhause kommt." Mit einem Lächeln drehe ich mich zu Jeongin um und mustere ihn daraufhin mehr oder weniger unauffällig. Kommt nur mir das so vor oder hat er sich irgendwie hübsch gemacht? Er sieht gut aus.

 Kommt nur mir das so vor oder hat er sich irgendwie hübsch gemacht? Er sieht gut aus

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Change // Jeongchan Where stories live. Discover now