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Ich sollte vielleicht anfangen ein Buch zu führen.

Chan Pov:

„Geht es dir denn jetzt besser?" Kurzerhand schmeiße ich Jeongin's einigermaßen getrocknete Kleidung neben ihm aufs Bett, während ich mir selber den Bademantel von den Schultern streife. Er sieht nicht mehr so aus, als hätte er Fieber, aber das heißt ja nichts. Vielleicht geht es ihm zwar besser als gestern Abend, aber nicht unbedingt gut.

„Es geht schon." Leise murmelnd zieht er sich seinen Pullover über den Kopf und versucht anschließend seine Haare etwas zu richten. Wirklich überzeugend klang das jetzt nicht. Ich möchte nicht, dass er mir hier gleich zusammenbricht oder so.

„Ich kann auch Dad fragen, ob er uns abholt. Solange könnten wir noch irgendwo was frühstücken gehen und wir sparen uns die lange Fahrt mit dem Zug." Schnell ziehe ich mir ebenfalls meine Sachen über und sehe hoffnungsvoll zu Jeongin. Bitte stimm einfach zu. Ich möchte nicht, dass noch etwas passiert.

„Wenn's unbedingt sein muss." Er wirkt zwar nicht sehr begeistert, aber immerhin hat er es nicht vollkommen abgelehnt. Und je schneller wir zu Hause sind, desto besser ist es für ihn. Er möchte es zugegebenermaßen nicht, aber da muss er jetzt durch. Bei uns im Zimmer hat er die meiste Zeit auch seine Ruhe.

„Ok." Nachdem ich mich fertig angezogen habe, suche ich kurz nach meinem Handy und schreibe meinem Vater. Ich hoffe sie schimpfen nachher nicht mit Jeongin. Bei meinem Vater bin ich mir recht sicher, dass er ihn nicht anmeckern wird, aber bei seiner Mutter bin ich das nicht so ganz. „Er ist in etwa zwei  Stunden da."

Ich frage mich, ob ich einmal mit ihr reden sollte. Jeongin leidet offensichtlich unter dieser Situation und sie meckert ihn ständig nur an. Wahrscheinlich hat sie zwar ihre Gründe dafür, aber kann sie dabei nicht wenigstens Rücksicht auf Jeongin nehmen? Er ist immer noch ihr Sohn, der dazu gerade seinen Vater verloren hat.

„Worauf hast du denn Hunger?" Mit Jeongin hinter mir betrete ich das Badezimmer und greife nach einer der noch eingepackten Gästezahnbürsten. Es ist wichtig das er was isst. Er hat die letzten Wochen schon nicht richtig gegessen und gestern habe ich ihn kein einziges Mal sein Zimmer verlassen sehen, bis er abgehauen ist. Ich bezweifle ja, dass er seitdem überhaupt etwas zu sich genommen hat.

„Pizza." „Pizza?" Ungläubig sehe ich erst durch den Spiegel zu Jeongin und drehe mich dann mit der Zahnbürste im Mund zu ihm um. „Pizza zum Frühstück?" Und ich dachte Felix ist der einzige, der es schafft morgens so etwas zu essen. Ich meine, wer macht sich schon zum Frühstück ein Steak?

„Was? Ich habe Hunger." Murrend steckt er sich ebenfalls seine Zahnbürste in den Mund und sieht mich dabei eingeschnappt an. Er kann schon irgendwie ganz süß sein. Wie ein kleines bockiges Kind, dass nicht das bekommt, was es haben will.

„Ist ja gut, du bekommst deine Pizza. Aber ich esse irgendwas anderes." Leicht schmunzelnd putze ich mir weiter die Zähne und wende mich dabei wieder dem Spiegel zu. Da ist wohl wirklich einer am verhungern, aber das wundert mich auch überhaupt nicht. Ich würde es nicht solange ohne Essen aushalten.

„So dann lass uns jetzt gehen. Wir haben noch etwa eine Dreiviertelstunde." Nachdem wir das Badezimmer verlassen haben, suche ich noch schnell unsere restlichen Sachen zusammen und gehe auf die Zimmertür zu, als mich auf einmal etwas an der Jacke zurück hält. Was ist denn jetzt?

„Warte kurz." Höre ich Jeongin's leise Stimme hinter mir, weshalb ich mich verwundert zu ihm umdrehe. Habe ich irgendwas vergessen? Also mein Handy habe ich, mein Portemonnaie auch und- Auf einmal legt Jeongin seine Arme um meine Hüfte und lehnt sich zu einer Umarmung an mich heran.

Erschrocken sehe ich den Jüngeren an und spüre, wie mein Herz mit einem Mal gefühlt doppelt so schnell wie zuvor schlägt.

***
Chan das ist sicher nur eine Phase *hust*

Change // Jeongchan Where stories live. Discover now