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„Wer ist hier der unschuldige von uns beiden? Hm? Chan, ich bin endlich volljährig. Wir dürfen jetzt machen was wir wollen." Er schafft es tatsächlich immer wieder mich völlig aus der Fassung zu bringen.

- eineinhalb Jahre später -
Chan PoV:

„Erinnerst du dich noch daran, wie ich dich hier mitten in der Nacht ins Hotel geschleppt habe?" Mit Jeongin's Hand fest im Griff gehe ich schmunzelnd an seiner Seite entlang in Richtung Friedhof. Ich frage mich wirklich wie viel er damals überhaupt mitbekommen hat. „Wie könnte ich den Tag vergessen, an dem ich den Krieg gegen dich endlich aufgegeben habe?" Ebenfalls leicht grinsend sieht der jüngere mich kurz von der Seite an, ehe er seinen Blick wieder auf den Weg richtet. „Ich habe dir das glaube ich noch nie erzählt, aber du hast mich in der Nacht das erste mal geküsst."

„Ich habe was?" Sichtlich überrascht kommt Jeongin mit einem Mal neben mir zum stehen und sieht mich mit großen Augen ungläubig an. Daran scheint er sich ganz offensichtlich nicht zu erinnern. Aber das wundert mich auch nicht. Er zu dem Zeitpunkt tief und fest geschlafen hat. „Du hast mich im Schlaf Eomma genannt und mich an dich herangezogen. Ich habe dabei mein Gleichgewicht verloren und bin erst mit meinem Kopf gegen deine Stirn geknallt und dann nun ja, den Rest kannst du dir jetzt wahrscheinlich denken."

„Wie peinlich..." Leise jammernd verzieht er beschämt das Gesicht, weshalb ich mir ein kurzes Lachen nicht verkneifen kann. Wenn ich so darüber nachdenke ist es schon ziemlich witzig, aber damals hat er mich damit in vollkommene Panik damit versetzt. Ich habe alles versucht damit es aufhört, aber er hat mich halt einfach voll erwischt. „Ich fand es damals irgendwie nicht richtig, aber mein Herz wollte nicht mehr aufhören wie verrückt zu schlagen. Dieses Gefühl hat mich wahnsinnig gemacht. Und letztendlich hat es mir aber dabei geholfen mir selber einzugestehen, was ich für dich empfinde."

„Ich glaube im Nachhinein hattest du mich schon erwischt, als wir uns das erste mal im Bus getroffen haben. Aber bewusst geworden ist es mir erst langsam, als wir Hausarrest hatten. Nachdem Eomma mit uns geschimpft hat, hast du versucht mich zu trösten. Weißt du wie unangenehm mir das war, als du mir die Haare aus dem Gesicht gestrichen und mir dabei direkt in die Augen gesehen hast? Diesen Moment werde ich nie vergessen." Leicht schaudernd setzt Jeongin sich allmählich wieder in Bewegung, woraufhin ich ihn breit grinsend von der Seite aus ansehe. „Sorry. Obwohl, eigentlich tut es mir nicht leid."

„Ey du-" „Wir sind da." Bevor er auch nur die Chance dazu hat seinen Satz zu beenden, deute ich an ihm vorbei auf das Friedhofstor. Heute ist das dritte mal, dass wir an dem Todestag seines Vaters hierher kommen, was zugleich bedeutet, dass wir uns unserem zweiten Jahrestag langsam nähern. Ich glaube Eunju hat am wenigsten damit gerechnet, dass wir es auch nur ansatzweise solange miteinander aushalten. Und ich glaube, dass sie langsam verstanden hat, dass es keine Phase von uns beiden ist. Spätestens als sie gemerkt hat, wie normal das eigentlich ist. Ihr Gesichtsausdruck, als Changbin und Felix bei uns zu Besuch waren, war so unbezahlbar.

„Das bekommst du später noch zurück, aber ich hoffe du hast wenigstens an das Feuerzeug gedacht." Während wir uns allmählich dem Grab seines Vaters nähern, zieht Jeongin vorsichtig eine Kerze aus seiner Jackentasche heraus, während sein Gesichtsausdruck mit einem Mal ziemlich ernst wird. Obwohl es jetzt schon ein paar Jahre sind, seitdem er verstorben ist, vermisst Jeongin seinen Vater immer noch sehr. Woher ich das weiß? Ich höre meinem Freund zu, wenn ihm etwas auf dem Herzen liegt. Er kann immer mit mir reden, wenn ihm etwas auf dem Herzen liegt und das wird sich auch niemals ändern. „Aber sicher doch. Ich weiß doch, dass du es sonst wieder vergessen hättest. So wie letztes Jahr."

Change // Jeongchan Where stories live. Discover now