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Wieso belügt Chan mich?

Jeongin Pov:

„Du kannst deinen Vater sicher bald besuchen gehen." Auch wenn Chan versucht mich damit aufzumuntern, macht es die Situation nur noch schlimmer. Ich wünschte es wäre so einfach. Es wäre alles so viel besser, wenn ich meinen Vater besuchen gehen könnte. Das würde nämlich heißen, dass er noch lebt. Aber das tut er nicht.

„Lass mich doch einfach in Ruhe." Mit gesenktem Blick stehe ich schnell von meinem, unserem Bett auf und husche an ihm vorbei hinaus aus unserem Zimmer. Ich möchte nicht, dass er mich schon wieder weinen sieht. Er hält mich sowieso schon für ein Kleinkind, da muss ich ihm das ja jetzt nicht auch noch als Bestätigung geben.

„Iss doch wenigstens etwas." Höre ich noch die Stimme von Chan hinter mir rufen, welche ich jedoch gekonnt ignoriere. Er kann mich mal. Wenn er mich versucht zu belügen, dann muss ich ihn auch nicht mehr akzeptieren. Warum macht er mir das Essen und tut so als wäre es von meiner Mutter? Egal was er macht, es wird immer schlimmer.

„Ich habe keinen Hunger." Mit einem lauten Knall schließe ich die Badezimmertür hinter mir und lasse mich mit dem Rücken an dieser hinunter rutschen. Mein Leben wird von Tag zu Tag immer unerträglicher. Ich will das alles nicht. Ich habe niemanden darum gebeten. Was habe ich bitte falsch gemacht?

„Ich stelle dir das Essen unten auf den Tisch. Vielleicht bekommst du ja doch noch Appetit." Um ein leises Schluchzen zu unterdrücken lege ich schnell eine Hand auf meinen Mund, als Chan vorsichtig an die Tür hinter meinem Rücken klopft. Warum muss er mir auch immer alles so schwer machen?

Chan Pov:

Mit dem Tablett in meinen Händen, gehe ich allmählich die Treppen hinunter und stelle dieses schließlich auf den Tisch im Wohnzimmer ab. Ich wollte ihm doch nur einen Gefallen tun und er reagiert trotzdem so abweisend. Ich werde aus diesem Jungen einfach nicht schlau. Er hat immer an allem etwas auszusetzen.

Ob er wohl bemerkt hat, dass ich das Essen gemacht habe? Und ich Idiot dachte er freut sich darüber, wenn er denkt das Essen wäre von seiner Mutter. Aber es würde ihm wahrscheinlich beides nicht passen. Am besten hätte ich es einfach ganz gelassen, dann kann ich bei ihm auch nichts falsch machen. Ich habe mir lediglich sorgen um ihn gemacht, weil es ihm vergangene Nacht wirklich nicht gut ging.

Aber wenn er sich so sehr dagegen sträubt etwas zu essen, dann sollte mich das auch eigentlich nicht mehr wundern. Ich hoffe nur, dass er seinen Dickkopf bald überwindet, bevor er noch gesundheitliche Folgen davonträgt. Er ist schon so dünn. Vielleicht sollte ich ihm wenigstens etwas für die Schule einpacken, da bekommt er mit Sicherheit Hunger. Oder er meckert mich wie immer nur an.

Gestern im Bus war noch alles so einfach. Wir konnten uns wie normale Freunde unterhalten und jetzt ist auf einmal alles so kompliziert. Alles was ich mache ist in seinen Augen falsch. Da galt ich aber auch noch nicht als Eindringling in seine Familie.

Ich frage mich zwischendurch wirklich, ob ich irgendwas falsch gemacht habe.

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Hast du nicht, noch nicht

Change // Jeongchan Where stories live. Discover now