❶❸

1.9K 152 15
                                    

Ich frage mich zwischendurch wirklich, ob ich irgendwas falsch gemacht habe.

Chan Pov:

„Hier. Ich habe dir etwas von dem Frühstück eingepackt. Vielleicht bekommst du nachher noch Hunger." Unsicher lächelnd reiche ich Jeongin vorsichtig die Brotdose, welcher jedoch nur brummig und mit verschränkten Armen aus dem Fenster des Busses sieht. Ich weiß ja, dass er eigentlich nicht so ist. Ich muss dieses Verhalten einfach ignorieren.

„Du hättest nicht auf mich warten müssen. Ich brauche keinen Babysitter." Ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen, greift er nach der Dose in meiner Hand und stopft diese halbherzig in seine Tasche hinein. Ich darf das jetzt nicht persönlich nehmen, dann ist alles gut.

„Ich habe nicht auf dich gewartet." Leise seufzend lehne ich mich allmählich nach hinten und lasse meinen Blick durch den leeren Bus schweifen. Immerhin ist hier niemand, der diese dämliche Auseinandersetzung mitbekommt. Außenstehende würden Jeongin sicher für einen undankbaren Menschen halten, was er im Moment ja auch irgendwie ein kleines bisschen ist. Aber er braucht wahrscheinlich einfach nur Zeit für sich.

„Und wie du das hast. Ich habe über eine Stunde gebraucht um mich fertig zu machen. Solange braucht keiner für ein dämliches Frühstück." Er hat ja recht. Ich habe auf ihn gewartet, aber ich wusste ja nicht, dass es so ein Problem für ihn sein wird. Ich dachte er freut sich, wenn er nicht ganz alleine im Bus sitzen muss. Und für den Fall, dass er wieder Bauchschmerzen bekommt ist es auch besser, wenn ich bei ihm bin.

„Es hat so mit der Busverbindungen am besten gepasst." Mit gesenktem Kopf lasse ich meinen Blick kurz zu seinem Schoß hinüber wandern. Ich kann ja verstehen, wie es ist von einem Elternteil getrennt zu sein, aber ich kann nun wirklich nichts dafür. Ich bin genauso wie er einfach da mit hineingezogen worden. Mir würde es auch besser gefallen, wenn meine Eltern noch zusammen wären. Aber mittlerweile habe ich verstanden, dass es so besser für alle ist. Früher haben meine Eltern sich immer nur gestritten.

„Der Bus fährt jede viertel Stunde." Nicht sonderlich begeistert zieht er seine Tasche auf seinen Schoß hinauf, woraufhin ich auf den roten Knopf neben mir drücke. Bei dieser unnötigen Diskussion, hätte ich jetzt tatsächlich beinahe die Haltestelle verpasst.

„Na und? Was ist so schlimm daran, dass ich auf dich gewartet habe? Egal wie oder was ich mache, es passt dir nie." Kurzerhand erhebe ich mich von meinem Platz und sehe dabei zu Jeongin hinüber. Er regt mich langsam wirklich ein bisschen auf, aber ich muss ruhig bleiben. Er braucht lediglich etwas Zeit.

„Ich habe dir gesagt, dass du mich einfach in Ruhe lassen sollst." Am liebsten hätte ich jetzt meine Augen verdreht, doch stattdessen atme ich einmal tief ein und wieder aus, um mich etwas abzureagieren. Wie kann man nur so undankbar sein?

„Weißt du was? Das kann ich nicht. Und krieg' es endlich in deinen Kopf rein, dass ich das nicht wegen dieser neuen Familien Zusammenstellung mache. Ich würde das für jeden in meinem Freundeskreis machen."

***
Jeongin zieht ganz schön an Chan's Geduldsfaden. Ob das noch lange gut geht?

Change // Jeongchan Where stories live. Discover now