Kapitel 47

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Carinas Geburtstag war ganz nett und entspannt, ihre Schwester war da und der Rest der Familie hatte angerufen, ansonsten war nicht viel los gewesen. Wir hatten uns einen Tag vor ihrem Geburtstag etwas im Internet bestellt und heute soll das Paket endlich ankommen. Ich bin schon echt gespannt, was uns da erwartet. Laut Sendungsverfolgung müsste der Bote jeden Augenblick klingeln und ich habe recht, es klingelt. Schnell springen wir auf und gehen beide zur Tür, wir sind viel zu ungeduldig. Carina betätigt den Summer und öffnet die Wohnungstür. Man hört Schritte und schon taucht der Bote an der Treppe auf.
„Hallo, einmal ein Paket für Sie. Hier unterschreiben und das war es auch schon“, schnauft er.
„Danke.“ Freudig nimmt Carina das Paket ab und schließt die Tür. Wir flitzen ins Wohnzimmer und im Vorbeilaufen greife ich ein Cuttermesser aus dem Stiftebecher, welcher auf dem Schreibtisch steht. Drei schnelle Schnitte und es ist offen.  Im Paket sind ein Negligé aus Satin in Schwarz und ein Toyset für Einsteiger.
„Das probiere ich gleich mal an.“ So schnell war Carina noch nie aus den Klamotten und hat sich was Neues angezogen. „Oh, doch etwas größer als gedacht, aber das macht nichts. Ich finde es ganz hübsch und es ist schön luftig darunter.“ Ein kleines lächeln bildet sich auf ihre Lippen und sie dreht sich herum.
„Steht dir ganz gut. Es könnte wirklich etwas enger sitzen, aber so ist es auch hübsch.“ Ich lächle zurück und beobachte wie sie sich dreht und betrachtet. Als Nächstes stürzen wir uns auf das Toyset und holen alles raus, was dabei ist.
„Schau mal, ein Vibrator und Liebesperlen, oh, und das könnte ein Klitorisvibrator sein.“ Neugierig betrachte ich das kleine Teil, welches aussieht wie ein Lippenstift. Carina fischt eine Massagekerze und eine kleine Tube Gleitmittel raus. Ein Auflegevibrator, drei Kondome und eine kleine Dose in Form eines Herzens sind auch dabei.
„Das sind kleine Aufgaben.“ Sie öffnet das Herz und zieht einen Zettel hervor. „Verwöhnen sie ihren Partner mit einer schönen Massage“, liest sie laut vor, „kannst du ja gleich mit anfangen.“
„Wieso ich? Du sollst mich massieren“, gehe ich dagegen und ziehe selbst einen Zettel, „Erzählen Sie ihrem/er Partner/in von ihren Fantasien beim Masturbieren“, steht auf meinem. Carina schaut mich frech an: „Na was kommt den in deiner Fantasie vor?“
„Dein geiler Arsch, was sonst?“, lache ich.
„Sicher?“ Anscheinend klang das nicht überzeugend.
„Klar, wen sollte ich sonst in meiner Fantasie ficken?“
„Mhhh, vielleicht Pia oder etwa doch einen Typen?“ Ihr grinsen wird immer breiter.
„Du hast doch nicht mehr alle Latten am Zaun. Ich bin nicht schwul oder bi und Pia ist ja mal so gar nicht mein Typ.“
„Du meinst, dass soll ich dir glauben?“
„Ja, kannst du ruhig und wenn nicht, dann ist das dein Problem.“ Ich zucke mit den Schultern. Wenn sie wüsste, wie oft diese Anna in meiner Fantasie von mir durchgenommen wird und was ich alles mit ihr anstelle, oh sie würde ausrasten. Schnell lenke ich das Thema auf etwas anderes: „Wir wollen gleich auch noch zum Sport, heute ist das Training für die Arme und die Beine dran. Lass mal alles zusammenräumen und uns fertig machen.“
„Hast recht, nicht das es wieder voll spät wird und wir morgen wieder so schlecht aus dem Bett kommen. Ich zieh mich eben um und Pack dann die Taschen. Kannst du die Shakes machen und die Wasserflaschen auffüllen?“

Carina steht in Unterwäsche in der Tür und hat das Negligé bereits ausgezogen.
„Wrarrrr heiße Sportlerin bist du,“ grinse ich sie an, „ich mach die Flaschen und Shakes fertig.“ Ich zwinkere ihr noch zu, stehe auf und gehe Richtung Küche. Gekonnt kneife ich ihr in den Hintern, als ich mich an ihr vorbeiquetsche und strecke ihr die Zunge raus.
„Du denkst auch nur an Sex wa?“, und damit geht sie in Richtung Schlafzimmer, um sich umzuziehen.
„Gar nicht“, rufe ich gespielt trotzig aus der Küche und hole zwei Shaker und die Trinkflaschen aus dem Schrank, „ich denke auch daran wie ich meinen Schwanz in deinen Mund drücke und das ist kein Sex.“
„Du bist doof“, ist alles, was aus dem Schlafzimmer kommt und ich muss laut auflachen.

Mit gepackten Taschen sitzen wir im nun im Auto und fahren zum Fitnessstudio.
„Wir fangen gleich mit den Beinen an, die nerven mich am meisten“, erkläre ich Carina, „also erst Adduktoren und Abduktoren, danach Beinbeuger und Beinstrecker und zum Schluss die Beinpresse. Danach gehen wir an die Arme dran.“
„Ok. Sollen wir zum Aufwärmen wieder rudern? Das hat beim letzten Mal echt Spaß gemacht.“
„Klar, warum nicht.“
Im Studio angekommen gehen wir, wie besprochen vor. Zum Aufwärmen rudern wir etwa fünf Minuten und dann geht es auch schon los mit den Adduktoren und Abduktoren, oder wie ich es gerne nenne, Beine auf und Beine zu. Mir macht die Übung eigentlich Spaß, allerdings sind mir die Gewichte zu wenig, selbst bei maximal 120 Kilo träller ich ein kleines Lied und denke mir, dass ich mit meinen Beinen Kokosnüsse zertrümmern könnte. Nach vier Sätzen sind die Beinbeuger und der Beinstrecker dran und auch hier klotz ich Gewichte weg ohne Ende. Die letzte Übung für die Beine ist auch eine meiner Lieblingsübungen, die 45 Grad Beinpresse. Dafür muss ich allerdings erstmal genug Gewichtscheiben finden, denn 260 Kilo ist doch schon eine Menge. Carina macht ihre Sätze zuerst, da sie nur etwa 150 Kilo stemmt und es blödsinnig wäre, ständig die Gewichte rauf und wieder runter zu nehmen. In der Zeit warte ich und feuere sie etwas an.
„Übrigens ich hab Sören hier schon ewig nicht mehr gesehen“, merke ich an, als Carina eine Satzpause macht, „wollte er nicht eigentlich auch was für sich tun und die übelste Kante werden?“ Den Sarkasmus am Satzende kann man nicht überhören.
„Er ist doch schon so breit geworden, dass seine T-Shirts alle spannen“, ächzt Carina und muss sich echt konzentrieren, damit ihr die Gewichte nicht zurückrutschen beim Lachen. Sören ist ein ziemlich schmächtiger Kerl, mit seinen 36 Jahren hält er sich für einen Frauenschwarm in der Generation zwischen 18 und 25 Jahren und sein Ego ist auch eine Nummer für sich, aber er teilt meinen schwarzen Humor und meinen Sinn für Blödsinn und das macht unsere Freundschaft aus. Zudem ist er nicht dumm und man kann wirklich geistreiche Gespräche mit ihm führen.
„So, fertig, du kannst. Ich helfe dir eben die restlichen Scheiben zu holen. 110 Kilo fehlen noch.“ Carina steht von der Beinpresse auf und gemeinsam suchen wir die restlichen Gewichte zusammen. Jetzt bin ich dran.
260 Kilo sind nicht wenig, aber nach einem Jahr intensiven Trainings kann man das schon machen und so erledige ich meine Sätze in einem guten Tempo. Carina weiß, dass sie mich jetzt besser nicht anspricht, weil ich mich konzentrieren muss. Rauschen die Gewichte runter, sitze ich nämlich im Rollstuhl und das wäre nicht so toll.
„Komm, leg nochmal 15 Kilo drauf für meinen letzten Satz.“ Etwas aus der Puste bin ich zwar, aber das geht noch. Carina nickt und holt die Scheiben. Jetzt wird es interessant, ich konzentriere mich und hole tief Luft, mit aller Kraft drücke ich meine Füße gegen die Platte und sie bewegt sich nach oben. Mit einem Ruck sind meine Beine fast gerade und das Gewicht oben angekommen, der Rest ist etwas leichter zu bewegen, dennoch muss ich jede Wiederholung ordentlich powern. Innerlich zähle ich 1, 2, 3,…. 15, geschafft, Sicherungshebel einrasten und langsam das Gewicht ablassen. Beim Aufstehen zittern meine Beine etwas, aber ich bin sehr zufrieden, neuer Rekord 275 Kilo. Das vermerke ich sofort in meinem Notizbuch, wo ich mein Training genau dokumentiere.
„Puuh, so jetzt sind die Arme dran. Erst Trizepsdrücken mit dem Bommel und dann machen wir Bizeps- und Hammercurls. Danach sind wir für heute durch.“ Carina geht vor um den Bommel und den Kabelturm schon mal zu belegen, ich eiere etwas langsamer hinterher. Meine Beine brauchen noch ein paar Minuten um sich zu erholen, aber das kenne ich bereits.

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