Kapitel 7.1. - City of Bones

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Kapitel 7 - City of Bones

Ich wusste nicht, wie lange ich nach ihm suchte, bis ich ihn endlich zusammen mit den anderen in der Küche fand. Isabelle kochte etwas, doch sie hätte genauso gut ein Feuer machen können, denn der ganze Raum roch nach Verbranntem. Abwesend zeichnete Alec eine Rune auf Jace' Unterarm, während Jace seine Augen geschlossen hatte. Und Adam lehnte gegen den Kühlschrank, mit einer ratlosen Miene auf seinem Gesicht.

Weder Isabelle noch Jace drehten sich in meine Richtung, als ich die Küche betrat. Alec musterte mich von oben bis unten, doch er sah nicht wütend oder misstrauisch aus. Das erste gute Omen an diesem Tag. „Clary." Adam machte einige Schritte auf mich zu. „Du sieht schon viel besser aus." Isabelle schnaubte kaum hörbar.

Ich nickte und ignorierte sie völlig. „Ich bin so gesund wie eben möglich." Meine Stimme klang heiser, aber ich konnte nicht sagen, ob ihre Anwesenheit der Grund dafür war. „Ich bin hergekommen, um dich zu sehen, bevor ich gehe."

Diese Worte ließen Jace aufschauen. Unsere Augen trafen sich für eine Sekunde, dann wanderten meine zu Adams Gesicht. Die Blutergüsse waren nicht mehr so deutlich zu erkennen, wie vor einigen Stunden noch. Trotzdem waren sie sichtbar. Sein linkes Auge wurde von einer dunkel-lila Prellung eingerahmt, die die Farbe seines Auges aufzusaugen schien. Wenn meine Aufmerksamkeit nicht direkt darauf gerichtet war, dann sah er aus wie ein seltsamer Pirat mit einer lila Augenklappe. Ein Lächeln stahl sich bei diesem Gedanken auf mein Gesicht. Abgesehen davon sah er gut aus. Sein braunes Haar war zerzaust und fiel in alle Richtungen. Ein warmes Lächeln spielte um seine Lippen.

„Mir geht es gut, aber es ist schön zu wissen, dass sich jemand darum sorgt", sagte er und lehnte sich gegen die Tischplatte. „Du gehst? Was meinst du damit?" Er zog die Augenbrauen in einer unzufriedenen Geste zusammen.

„Können wir draußen reden?", fragte ich und deutete zur Tür. Ohne zu zögern nickte er und folgte mir in den Korridor. Ich spürte Jace' Augen auf mir, während ich mich nach draußen begab. Es fühlte sich nicht wie der passende Zeitpunkt an, um seinen Blick zu erwidern. Ich erinnerte mich daran, wie ich ihn in der Trainingshalle als Jonathan betitelt hatte. Das würde er mir nicht vergeben. Genauso wie er mir all die Sünden meines Vaters nicht vergeben würde.

„Ist alles in Ordnung? Du siehst besorgt aus", sagte Adam vorsichtig. Ich konnte sehen, wie seine Augen jede kleinste Bewegung meinerseits aufnahmen und es störte mich, dass er durch meine Fassade hatte sehen können. Es musste der Satz über das Gehen gewesen sein, der ihn verwirrte.

Deshalb schüttelte ich meinen Kopf und drehte mich um, um ihn anzuschauen. „Wir werden in die Stille Stadt gehen. Maryse glaubt, Valentin könnte mich mit einer speziellen Rune oder sogar einem Zauber versehen haben. Die Brüder der Stille sind die Einzigen, die mich davon befreien können. Obwohl es wahrscheinlich kein Zauber ist." Langsam schritten wir durch die Gänge und erreichten den Aufzug.

"Sie scheint recht zu haben", sagte Adam und drückte den Knopf, der die Türen des Aufzugs schloss. „Was ich vorhin gesehen habe in der Halle ... Das war nicht normal. Ich habe noch nie etwas vergleichbares gesehen, was bedeutet, dass die Brüder wahrscheinlich die beste Lösung für dein Problem sein werden. Wie kannst du dir so sicher sein, dass es kein Zauber ist?"

"Magnus Bane war hier, er ist der oberste Hexenmeister von Brooklyn. Er ist sich sicher, dass ein Zauber nicht der Grund für das hier ist", antwortete ich bestimmt. Ich vertraute Magnus, er schien mir wie ein sehr erfahrener Hexenmeister, abgesehen von seiner außergewöhnlichen Erscheinung. Und dem Fakt, dass er ein Unterweltler war.

„Was sucht denn ein Hexenmeister im Institut?", fragte Adam und kratzte sich auf komische Art an der Stirn. Er überragte mich um einige Zentimeter und sein voluminöses Haar ließ ihn noch größer wirken.

Seine Frage ließ mich die Schultern zucken. „Er hat uns geholfen, meinem Vater zu entkommen", erklärte ich und spähte aus den Augenwinkeln zu ihm herüber. „Magnus hat das Portal erschaffen, das uns nach New York brachte und er erlaubte uns, in seinen Gästezimmern zu übernachten." Er nickte langsam, doch etwas in seinen Augen blitzte. „Ich wusste nicht, dass du dich für Hexenmeister interessierst."

Adam schüttelte den Kopf. „Tue ich nicht", sagte er mit tonloser Stimme. „Ich war nur neugierig, weil wir sonst nie Besucher aus der Schattenwelt haben." Dann verzerrten sich seine Lippen zu einem Lächeln. In diesem Augenblick öffnete sich die Tür. Wir hatten das Dach erreicht.

Frische Luft wehte uns entgegen, als wir den Aufzug verließen. Wir schauten uns um. Erst jetzt erinnerte ich mich daran, dass es tief in der Nacht war. Die Lichter New Yorks strahlten überall um uns herum und ich fühlte mich dem Himmel und all den Sternen unfassbar nahe, so nahe dass man sie beinahe hätte berühren können. Es war ein atemberaubender Ausblick von hier oben.

Dann erinnerte ich mich, weshalb ich mit ihm hatte sprechen wollen. Das leichte Gefühl in meiner Brust verschwand augenblicklich. „Sie glauben, Valentin ist fähig mich durch die Runen zu kontrollieren oder sogar meinen Standort zu bestimmen. Jonathan war schließlich in der Lage, in meinen Geist einzudringen. Niemand weiß, wofür die Runen genau verwendet werden könnten." Ich warf ihm einen begierigen Blick zu, in der Hoffnung er würde mir eine beruhigende Antwort geben. Doch ich wusste, dass ich diese nicht bekommen würde. Um genau zu sein, starrte Adam einfach nur zurück. Ratlos wie ich dachte. Er wusste nicht, was er sagen sollte. „Ich habe dir schon gesagt, dass sie mich zu den Stillen Brüdern bringen werden", fügte ich langsam hinzu und meine Stimme klang bitter. „Wenn sie keine Lösung finden, dann weiß ich nicht, was ich tun soll."

„Sie werden eine Lösung finden", sagte Adam schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit, als er seine Stimme wiederfand. „Sie finden immer eine. Ich werde dich zur Stillen Stadt begleiten." Er klang ernst, doch seine grünen Augen funkelten entschlossen. Ich nickte, obwohl er es nicht sehen konnte, denn er drehte mir den Rücken zu und schaute auf die Stadt hinaus.

Ich trat neben ihn. „Ich will nichts lieber, als dort draußen zu sein. Die Stadt besuchen und Spaß haben und alles für einen Tag vergessen."

„Glaub mir, du wirst die Möglichkeit haben. Ich werde mein Bestes tun, um es so bald wie möglich Realität werden zu lassen", sagte er mit derselben entschlossenen Stimme wie zuvor. Er drehte seinen Kopf in meine Richtung. Der Wind zerzauste seine braunen Haare und doch sah er immer noch attraktiv aus. „Aber die Arbeit kommt vor dem Vergnügen und ich glaube, dass es nichts Wichtigeres gibt, als dich so schnell wie möglich zu den Stillen Brüdern zu bringen."

Fragend schaute ich zu ihm auf. „Werden wir, morgen früh." Adam nickte und seine Hand griff meine Schulter in einer sanften, aber standhaften Art und er drückte mich leicht in Richtung des Aufzuges. „Du musst etwas Schlaf kriegen, ein Besuch in die Stadt der Stille kann sehr anstrengend sein."



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