Kapitel 43.1. - An Argument with the Deaf

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Kapitel 43 – An Argument with the Deaf

Isabelle und ich kamen nicht weit. Wir waren gerade an der Sitzreihe angekommen, die Maryse mit einiger Mühe für uns freihalten konnte, als sich plötzlich eine weitere Schar Nephilim in unseren Weg stellte. Das Grinsen erstarb auf meinen Lippen und ich gab mir Mühe, meine Atmung gleichmäßig klingen zu lassen als ich den Kopf hob. Verwunderung gewann die Oberhand auf meinen Zügen, als ich in die ebenholzfarbenen Augen von Aaron Wrayburn schaute. Eine Welle der Scham überkam mich bei dem Gedanken, dass ich Jace kein einziges Mal nach dem Wohlergehen der Eskorte gefragt hatte, die uns zum Anwesen meiner Familie begleitet hatte. Aaron hatte sie angeführt und schien unbeschadet davon gekommen zu sein.

„Clarissa." Er neigte freundlich den Kopf und kam einige Treppenstufen hoch, bis er direkt vor mir stehenblieb. Seine Gefährten, die ich als andere Schattenjäger der Eskorte identifizieren konnte, taten es ihm gleich. „Wir sind froh, dass deine Genesung voranschreitet. Du hast einen großen Dienst für unsere Gemeinschaft geleistet. Du hast einem der unseren das Leben gerettet und warst bereit, dein eigenes zu geben. Nur wenige Krieger beweisen im Eifer des Gefechts einen solchen Mut."

Aarons Worte rührten mich. Ich konnte die Tränen hinter meinen Augenlidern spüren, die drohten, ans Tageslicht zu treten. Ich neigte nun meinerseits den Kopf. „Das ist es, was Nephilim tun", erwiderte ich und versuchte, den Satz nicht wie eine Frage klingen zu lassen. Ich wusste nicht, welche Antwort er erwartete.

Ich schien das Richtige gesagt zu haben. Ein Ausdruck der Zustimmung nahm Gestalt auf dem dunklen Gesicht von Aaron an. Den Respekt eines erfahrenen Schattenjägers wie ihm zu bekommen, erfüllte mich mit Ehrfurcht und Stolz. Dann, als hätte jemand ein unsichtbares Zeichen gegeben, neigten sie alle in einer synchronen Bewegung den Oberkörper in einer halben Verbeugung und mir stockte der Atem. Die Leute um uns herum drehten sprachlos die Köpfe in unsere Richtung und über Aarons gebeugten Rücken hinweg fing ich den Blick der Inquisitorin ein, die am Fuß des Raums an ihrem Podium stand und die Szenerie mit einem unkenntlichen Blick in den Augen beobachtete. Sie brauchte eine Sekunde, bis sie bemerkte, dass unsere Augen sich kreuzten. Sie drehte den Kopf abrupt zur Seite. Die Schattenjäger erhoben sich und ich verneigte mich meinerseits, die einzige Geste, die mir in dieser Situation angemessen erschien. Kurz darauf verschwanden sie und verteilten sich auf die vielen Reihen in der riesigen Halle.

„Wow", flüsterte Isabelle an meiner Seite. Sie klang halb neidisch, halb demütig.

Adam, Alec und Jace bahnten sich ihren Weg zu uns und starrten den Schattenjägern hinterher. „Ich bin wirklich froh, dass die Sache so ausgegangen ist", sagte Adam und auf seinem Gesicht spiegelte sich ein wenig mehr Realitätsbewusstsein als auf Isabelles. Er hatte sich direkt neben mich gestellt und musste den Kopf ein gutes Stück senken, um mich anzuschauen. Der weite Stoff unserer Mäntel berührte sich als er die Hände vor der Brust verschränkte. „Er hätte diese Rede genauso gut an deinem Grab halten können."

„Naja, wenn man sich Clary so anschaut, dann steht sie auch halb im Grab", bemerkte Alec und verzog skeptisch die Augenbrauen, im Versuch einen Witz zu machen. „Nicht böse gemeint", fügte er dann hinzu, als er meinen Blick auffing.

Ich zwang ein Schmunzeln auf mein Gesicht, als ich Alecs Blick erwiderte. „Es fühlt sich auch ein wenig so an."

„Keine negativen Gedanken!", fuhr Isabelle in diesem Moment dazwischen und scheuchte die Jungs mit einigen Handbewegungen in die Sitzreihe. Beinahe alle Nephilim hatten mittlerweile ihre Plätze eingenommen. „Du siehst gut aus und du fühlst dich auch gut, verstanden? Denk an die Psychologie!"

Mein Kichern erstarb mir auf der Zunge als ich Jace' Augen begegnete. Vielleicht hätten Adam, Alec und ich bei Isabelles positivem Theater bleiben sollen. Er fühlte sich offensichtlich schuldig. Hatte er es mir nicht erst letzte Nacht gestanden? Ich seufzte in mich hinein und drängte mich hinter ihm in die Bank, bevor Isabelle auch nur einen Fuß vor den anderen setzen konnte. Falls sie es bemerkte, sagte sie nichts.

The Rise Of The Morningstar (Clace)Where stories live. Discover now