Kapitel 53 - Survivors, Loners and the Dead

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Kapitel 53 – Survivors, Loners and the Dead

„Bist du sicher, dass du noch eine Runde haben willst?", fragte ich amüsiert und balancierte Eosphoros lässig in meiner rechten Hand. Meine Augen waren konzentriert auf Adam fixiert.

Adam hockte mit den Knien im Dreck, schweratmend und mit roten Wangen von der Anstrengung. Er hob den Kopf, sein Mund halb geöffnet, damit er mehr Sauerstoff in seine Lungen befördern konnte. Ich wusste, dass er keine weitere Runde durchhalten würde, aber es machte mir Spaß, ihn dennoch dazu aufzufordern. Jungs und ihre Egos ...

„Ich möchte!", rief eine raue, weibliche Stimme und wir beide ploppten aus unserer Blase des Kampfes heraus.

Das hier war nicht der Garten der Lightwoods. Das hier war ein verbranntes Stück Land an der Stadtgrenze, wo sich die Schattenweltler nur so tummelten. Gerade jetzt waren wir von mindestens einem Dutzend Werwölfen und Vampiren umringt, beide Clans einen guten Meter Sicherheitsabstand auseinander. Sie kamen weiter nicht gut miteinander zurecht. Die Werwölfe hatten ihre Oberarme vor der Brust verschränkt, während die Vampire sich neugierig nach vorn beugten. Das hier war ein Trainingskampf und ich war hier, um ihnen den Kampfstil von Valentin und Jonathan näherzubringen. Ich war hier, um ihnen zu zeigen, wie sie mich und meine Familie besiegen konnten.

Adam erhob sich schwankend und klopfte sich den feuchten Dreck von der schwarzen Monturhose. Ihn zu überreden, hier mit mir herzukommen, war ein hartes Stück Arbeit gewesen. Die Art, wie er nun die Zähne zusammenbiss, sagte mir klar und deutlich, dass er es kein Stück amüsant fand, sich hier vor einem Rudel Schattenwesen zu blamieren. Auch wenn es aus meiner Sicht keine Blamage war, er hatte gut gekämpft.

Ich wandte mich der Frau zu und winkte sie aufmunternd zu mir herüber. Sie war ein wenig größer als ich, schlank aber drahtig mit dunkler Haut und haselnussfarbenen Augen. Ihr lockiges Haar tanzte wie wild um ihr Gesicht, als sie mir ein herausforderndes Grinsen zuwarf. Werwolf durch und durch. Während die Vampire zurückhaltend jede kleineste meiner Bewegungen mit ihren scharfen Sinnen verfolgten, ließen sich die Werwölfe schneller in den Rausch des Trainings hereinziehen.

„Nahkampf?", fragte ich und als sie nickte steckte ich Eosphoros zurück in seine Scheide. Ich lockerte meine Glieder und strich mir eine Strähne hinters Ohr, die aus dem Zopf entkommen war, in dem ich mein Haar hielt.

Die Frau war ungefähr in meinem Alter, ihre Schritte graziös und präzise. Sie rollte ihren Kopf in den Nacken, schüttelte ihre Arme aus und stellte sich dann in Angriffsposition. Ich tat es ihr nach. Und dann griff ich an. Sie wich zur Seite aus, zu schnell, als dass meine menschlichen Augen es hätten registrieren können. Da halfen selbst die Runen nichts, die Isabelle mir vorhin aufgetragen hatte. Ich wirbelte herum und konnte gerade noch in die Hocke gehen, als das Mädchen auf mich zu gepirscht kam. Das Grinsen klebte förmlich auf ihren Lippen. Gegen eine Nephilim zu kämpfen, schien ihr den Kick zu geben.

Ich ging in Angriffshaltung über, so wie Valentin oder Jonathan es getan hätten und sie zog mit. Kurz darauf rangen wir um die Vorherrschaft auf dem Feld. Es gelang ihr, mich auf den Rücken zu werfen und der schmelzende Schnee vermischte sich mit dem Geruch von nasser Erde, als meine Schultern über den unebenen Boden schliffen. In Reaktion hob ich mein rechtes Bein und hatte das Mädchen im Bruchteil einer Sekunde in dieselbe Position gehievt, in der ich eben noch gelegen hatte. Ihre braunen Augen weiteten sich kaum merklich, aber das Lächeln schwand nicht. Selbst dann nicht, als sie hin- und her zappelte, es jedoch nach mehreren Minuten nicht schaffte, mein Bein von ihrem Körper zu fortzukriegen.

„Sieht aus, als hättest du gewonnen", gab sie zu und neige spielerisch respektvoll den Kopf. Sie klang aufgeregt und erfreut, als hätte ihr der Kampf tatsächlich Spaß gemacht. Mein Bein wanderte zur Seite und ich hielt ihr die Hand hin, während ich auf die Füße kam. Sie zögerte nicht, als sie sie nahm. Ihr Grinsen war ansteckend, genauso wie ihre Laune.

The Rise Of The Morningstar (Clace)Where stories live. Discover now