Kapitel 47 - Time for Murder I

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Kapitel 47 – Time for Murder Pt. 1

Ich war gesund. Mein Dämonenstich war geheilt. Mein Fieber war fort. Meine Muskeln fühlten sich an, als könnte ich problemlos mit ihnen ein Schwert schwingen. Ich war gesund. Die Tatsache, dass ich nicht mehr in den Basilias, sondern in meinem Bett im Haus der Lightwoods lag, bestätigte es. Mein Blick schweifte zur Seite und ich entdeckte Jace. Ich musste die Lippen aufeinanderpressen, um nicht zu schmunzeln. Irgendwie hatte ich mich an seine Anwesenheit neben meinem Bett gewöhnt.

Jace' Brust hob und senkte sich lautlos und so, wie er in dem Sessel hockte, würde er beim Aufwachen einen steifen Nacken haben. Zumindest war der Sessel eine Verbesserung zu dem mickrigen Stuhl, den man ihm in den Basilias zur Verfügung gestellt hatte. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass man mich von dort hier her zurückgebracht hatte. Da daran mit großer Wahrscheinlichkeit auch der ein oder andere Stille Bruder beteiligt gewesen war, war ich froh darum.

Eine andere Frage beschäftigte mich. Wie lange hatte ich diesmal geschlafen? Ich spürte, dass das Schmerzmittel in meinen Venen abgeklungen war. Kein Gefühl von Trägheit war zurückgeblieben. Ich streckte einen Arm aus. Meine Muskeln fühlten sich starr an, aber das musste daran liegen, dass ich tagelang regungslos herumgelegen hatte. Ich fühlte mich überraschend fit. Auch mein Geist, der die vergangenen Tage Probleme gehabt hatte, auf Höchstleistung hochzufahren, war in voller Schärfe zurückgekehrt. Es war erfrischend, vom Nachdenken keine Kopfschmerzen zu bekommen.

Ich schaute mich im Zimmer um. Meine Sachen sahen unberührt aus. Das letzte Mal, als ich hier war, hatte ich mich für die Reise zum Anwesen meiner Eltern vorbereitet. Seitdem musste nun mindestens eine Woche vergangen sein. Genug Zeit für Valentin und Jonathan, die Welt ins Chaos zu stürzen. Abgesehen von der Ratssitzung und den wenigen Infos von Jace, hatte ich keine Ahnung, in welchem Zustand sich die Welt überhaupt befand.

Mein Blick schweifte zurück zu Jace, nur um einem Paar goldener Augen zu begegnen, die mich neugierig musterten. Hatte er überhaupt wirklich geschlafen? Er hatte sich keinen Zentimeter bewegt. Mehrere Sekunden lang sagte keiner etwas. Wir starrten uns gegenseitig in die Augen und schienen abzuwarten; ich zumindest wusste nicht, was ich hätte sagen können. Ich durchforstete meinen Geist nach der letzten Erinnerung, nur um Adams aufgebrachtes Gesicht heraufzubeschwören. Isabelle war da, Alec ebenfalls. Im Nachhinein kam mir das Bild seltsam blass vor, als wäre eine ewig lange Zeit seitdem vergangen. Der Gedanke ließ mein Herz in Furcht schneller schlagen.

„Wie geht es dir?", fragte Jace in diesem Moment und ich hatte das Gefühl, diese Frage schon tausend Mal zuvor gehört zu haben. Allein sein Anblick erinnerte mich daran, dass nicht allzu viel Zeit vergangen sein konnte. Er sah nicht anders aus als in meiner Erinnerung.

Ich zögerte, schaute ein weiteres Mal an mir herunter, auf die Decke, die meinen Körper umgab; auf meine Hand, die auf den Daunen ruhte. Dann ließ ich langsam die Luft in meine Lungen strömen und die Worte formten sich auf meinen Stimmbändern; sie drückten überraschend weich gegen meine Kehle, als die Schwingungen sich in Laute verwandelten. Nach Tagen des Schlafs hätte ich mit mehr Widerstand gerechnet. „Mir geht es gut", sagte ich leise, aber kräftig und vielleicht lag die Stärke meiner Stimme tatsächlich an meiner wiederhergestellten Gesundheit. Sprechen stellte keine Schwierigkeit mehr für mich dar. „Besser als gut", fuhr ich fort und setzte mich gleichzeitig im Bett auf. „Mir geht es ausgezeichnet."

„Die Stillen Brüder haben ganze Arbeit geleistet." Jace sah zufrieden aus. „Langsam können sie einschätzen, wie viel Schmerzmittel sie dir geben müssen, um deinem Körper genug Zeit zur Erholung zu geben. Sie haben sich wirklich gut um dich gekümmert."

Der Gedanke, dass ich allein dank der Stillen Brüder wohlauf war, sträubte mir die Nackenhaare. Natürlich war ich dankbar, aber sie in meiner Nähe zu wissen war nach wie vor eine Überwindung. Wenigstens hatte ich von alldem nichts mitbekommen. „Wie viele Tage sind seit dem Besuch von Isabelle und Alec vergangen?"

The Rise Of The Morningstar (Clace)حيث تعيش القصص. اكتشف الآن