66 - Ausflug ans Meer 💜

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Felix POV

Nach der Schule beschlossen meine Freunde und ich einfach so ans Meer zu fahren. Es war eine totale Spontanidee und auch schön. So hatte jeder von uns die Gelegenheit, abzuschalten und den Frieden zu genießen. Auch das Wetter war super schön. Meine Stimmung war vergleichbar mit dem strahlenden Sonnenschein, welcher warm auf meine Haut schien. Der Sand unter meinen Füßen fühlte sich samtig weich an. Erinnerte mich ein wenig an das Fell meiner Katze. Yumi fühlte sich nämlich genauso an.
"Worüber denkst du nach, Babe?", fragte schließlich Hyunjin und berührte meine Hand. Mein Gesicht wurde wieder ganz warm. "Schon okay. Es ist nichts. Ich bin gerade einfach nur glücklich. Das ist alles." "Glaub ich dir gerne." Seufzend lehnte ich mich an Hyunjin's Schulter und genoss die Sonne auf meinem Gesicht. All das erschien mir wie ein Traum und doch wusste ich, dass dies keiner war. Alles war real. Ich vergrub meine Füße im warmen Sand. Für gewöhnlich mochte ich kein sonniges Wetter, doch heute war mir dies egal. Die Sonne tat richtig gut. "Wie läuft es eigentlich mit deiner Bulimie-Therapie? Du hast schon lange nicht mehr mit Mr Egmont gesprochen.", fragte Minho, welche mit Jennie, Chan, Jisoo und Yiren im seichten Wasser stand. Ich lächelte zufrieden. "Super. Doch er meinte, dass wir die Therapiestunden auf einmal im Monat beschränken können. Wenn alles gut geht, muss ich nur noch für ein kurzes Feedback dort hin." Klingt doch super. Es freut mich, dass du so gute Fortschritte machst. Aber wenn du dich wieder schlecht fühlst, dann rede mit uns. Oder zumindest mit Hyunjin. Du weißt, dass wir immer für dich da sind." Ein von Herzen kommendes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. "Danke, Minho. Ich weiß deine Hilfe zu schätzen." Seufzend ließ ich mich in Hyunjin's Schoß fallen. Im Augenblick könnte ich nicht glücklicher sein. Und ich wollte auch nicht, dass dieser Tag jemals enden sollte. Nicht, wo alles perfekt war. Konnte ich die Zeit nicht einfach einfrieren?
"Was wird eigentlich mit uns passieren, wenn wir mit der Schule fertig sind?", fragte ich dann. Ich weiß nicht, warum mir diese Frage durch den Kopf ging. Es war komisch an so etwas zu denken. Hyunjin strich mir den Pony aus dem Gesicht. "Ich denke, dass jeder seinen eigenen Weg gehen wird. Wir haben ja alles bekommen, was wir wollten. Was willst du mehr?" Ich drehte verträumt an meinem Armband herum. "Ich weiß nicht. Das ist alles so neu und ich habe Angst, was in der Zukunft vor uns liegt. Es ist furchtbar daran zu denken, dass ich euch eines Tages vielleicht nie mehr sehen kann." Mark und Jackson stupsten mich an. "Jetzt mach dir nicht so einen Kopf. Wir werden niemals auseinander gehen. Weißt du auch, wieso? Weil wir eine Familie sind. Ich glaube, dass dieses Kussfoto von euch beiden Schicksal war. Hättet ihr beide euch nicht geküsst, wäre es nie entstanden. Hätte Changbin es nicht veröffentlicht, wären meine Freunde und ich gar nicht hier. Also denk nicht so viel nach und genieß eifach nur die Wellen und die Sonne." Daraufhin war es wieder ruhig. Jackson hatte recht. All das konnte kein Zufall sein. Es war Schicksal. Ich weiß auch nicht, was ich ohne meine Freunde machen sollte. Sie gaben mir immer Halt und heiterten mich auf, wenn ich mal wieder kurz vorm Weinen stand.
Ich hob Hyunjin vorsichtig von meinem Schoß hoch. "Was machst du?" "Ich will ins Wasser. Kommst du mit?" "Klar." Wir zogen unsere Hosen bis zu den Knien hoch, damit sie nicht nass wurden. Bei jedem Schritt grub sich der Sand zwischen meine Zehen. Es war schön, mal wieder so im Freien zu sein. Das letzte Mal, wo ich am Strand war, war ich an der Golden Coast in Australien.
Hand in Hand liefen wir durch das seichte Wasser. Ein leichter Wind wehte durch meine Haare. Jeder Schritt im Wasser fühlte sich an, als könnte ich auf Wolken laufen.
"Hyunjin, glaubst du, dass wir Minho und die anderen in ferner Zukunft nicht mehr wiedersehen?", fragte ich nach einer Weile. Ich weiß nicht, warum ich mir diese Fragte stellte. Es war komisch, an so etwas zu denken. Hyunjin strich sich den Pony aus dem Gesicht. "Ich denke, dass jeder seinen eigenen Weg gehen wird. Wir haben ja alles bekommen, was wir wollten. Was willst du mehr?" Ich drehte verträumt an meinem Armband herum. "Ja. Du hast Recht. Und ich denke nicht, dass wir Changbin und Jisung nach der Schule wiedersehen werden. Wir könnten ja nach Tokyo ziehen. Oder nach Kyoto." "Gleich so weit weg. Was wird aus unseren Freunden?" "Die können mitkommen." "Unsere Freunde? In Kyoto?" Hyunjin lachte. "Okay. Ist vielleicht nicht die beste Idee." Es war so schön, endlich die ganzen Probleme und den Ärger von den Schultern zu haben. Ich fühlte mich endlich stark. Mein Selbstbewusstsein war auch endlich besser. Alles, war so, wie ich es mir erträumt habe. Ich war glücklich. Das war gerade alles, was zählte. Und die ruhige Zeit mit meinen Freunden. Ich weiß gar nicht, wie viele Monate ich all diese Schmerzen ausgehalten habe. Und auch für Hyunjin war dies nicht einfach. Dennoch hat er seinen Kummer überspielt und mich unterstützt, wo er nur konnte. Wie sollte ich ihm all das nur je wieder zurückgeben? Ich liebte diesen Jungen dafür so sehr.
Mein Blick wandte sich dem Horizont zu. "Der Sonnenuntergang ist wunderschön, findest du nicht?", fragte ich. Hyunjin blien stehen. "Ja. Das ist er. Kurze Zeit habe ich gedacht, dass ich ihn niemals mit dir erleben kann." Ich sah zu ihm. "Aber das tust du, Schatz." Dann gab ich ihm einen Kuss auf die Wange. Hyunjin's Augen trafen meine. Ich sah meine kleine heile Welt darin. Sie war wunderschön. Hyunjin zog mich ganz nah an sich heran. Ich konnte seinen Herzschlag an meinem eigenen spüren. Es fühlte sich gut an. Ich kuschelte mein Gesicht in seine Halsbeuge ein und nahm seinen himmlischen Duft in mir auf. Nach so langer Zeit hatte ich mein Glück endlich gefunden. Und ich wollte es um nichts auf der Welt wieder hergeben.
"Was macht ihr Turteltauben da?", erschreckte uns plötzlich Yiren. Ich wich einen Schritt zurück. Doch sie und Hyunjin fanden dies scheinbar lustig. "Wir genießen nur den Sonnenuntergang.", seuftze ich. "Und erschreck mich nicht so." "Oh. Hab ich eure kleine Romanze gestört?" "Ja. Aber das ist schon okay. Warum trinkst du nicht was mit den anderen?" Yiren verzog genervt das Gesicht. "Ich mag keinen Alkohol und ich traue dem Barkeeper nicht." Hyunjin und ich schauten zur Bar rüber. "Aber Mr Egmont hat extra jemanden bestellt, der ausschließlich Drinks ohne Alkohol verteilt. Wendy hat es in dem Schreiben sogar mit pinkem Textmarker deutlich gemacht. Wenn du willst, trinken wir mit dir etwas. Dann bist du nicht so alleine.", sagte Hyunjin. Yiren freute sich wie ein kleines Kind.

Wenig später saßen wir im warmen Sand und genossen den immer dunkler werdenden Sonnenuntergang. Möwen flogen über unsere Köpfe hinweg und suchten sich ein Nest zum schlafen. Die Wellen des Meeres spülten unsere Fußspuren im Sand davon und nahmen sie mit ins tiefe Blau. Wenn es nach mir ginge, könnte jeder Tag so schön sein. Hyunjin hielt mir seinen Mango-Cocktail vor die Nase. "Willst du auch probieren? Er schmeckt wirklich gut." Ich nahm den Strohhalm zwischen die Lippen und trank einen Schluck. "Schmeckt wirklich lecker." "Sag ich doch."
Dennoch entschied ich mich, heute keinen Alkohol zu trinken. Auch sonst war ich nicht jemand, der gerne trinkt. Man könnte sagen, dass es eine Art Lebenseinstellung war. Ich konnte den ganzen Tag auch ohne Essbeschwerden essen. Es wsr schön, endlich wieder ein recht normales Leben zu führen. Auch diese Angst war nun verschwunden. Schweigend stand ich auf und ging mit meinen nackten Füßen ins Wasser. Ich vergrub meine Zehen im nassen Schlamm.
Dann nahm ich einen Stock vom Boden und stocherte damit im Sand herum, als Chan sich neben mich setzte. "Hey, Chan." "Hey, Felix.", murmelte er und breitete seine Jacke auf dem Sand aus. Irgendetwas lag ihm auf dem Herzen. Ich konnte es ganz deutlich an seiner Tonlage und seinem Blick erkennen.
"Geht es dir soweit gut? Du hast ziemlich viel durchgemacht in den letzten paar Tagen." "Ach. Es ist nichts. Alles in Ordnung, Felix." Und das konnte ich ihm wirklich glauben. Mein Freund und auch alle anderen waren glücklich. Und das war alles, was ich je wollte. Auch Hyunjin wollte, dass ich glücklich war.
Somit hatten wir unser Ziel erreicht.

Painful Love ♡ HYUNLIXWhere stories live. Discover now