12 - Zuckersüße Hexen 💜

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Hyunjin POV

Ich drückte die Klingel von Felix' Wohnung. Das Wochenende war viel zu schnell vorbei und meine Motivation für Schule glich dem Verhalten eines Faultieres. Ich hatte gerade auch nicht die Nerven dafür. Zusätzlich machte ich mir immer noch Sorgen um Felix. Und was wird überhaupt mit diesem Bild geschehen, welches von uns gemacht wurde?
Es dauerte tatsächlich fünfzehn Minuten, bis Felix seine Wohnung verließ. "Hi, Hyunjin.", murmelte er müde und rieb sich den Schlafsand aus den Augen. "Alles okay, Felix? Du siehst mega fertig aus. Hast du nicht geschlafen?" Mein Freund zog gelangweilt die Schultern hoch. "Ging so. Lass uns gehen. Ich will nicht zu spät kommen." Was war denn auf einmal mit Felix los? So deprimiert habe ich ihn ja noch nie erlebt. Ging es ihm wirklich so schlecht, dass er nicht mal mehr mit mir darüber reden wollte? Vielleicht sollte ich noch einen Termin bei Mr Egmont machen und noch ein Treffen mit Jennie und Mark vereinbaren. Sie konnten uns bestimmt helfen.
Felix drückte sich wieder ganz nah an mich heran, während wir die Straße überquerten. "Felix, geht es dir wirklich gut? Du bist sonst nicht so anhänglich." Er sah mich mit traurigen Hundeaugen an. Auch ohne Worte verstand ich, dass Felix sich erneut vor der Schule fürchtete. Eigentlich tat er es jeden Tag. Er hasste es, zur Schule zu gehen. Doch er wusste selbst, dass er nicht immer fehlen konnte. "Felix. Sag schon. Was brennt dir auf der Seele? Du kannst dich nicht nur vor der Schule fürchten. Außerdem bin ich doch bei dir. Ich passe auf dich auf. Jetzt erzähle mir, was los ist. Ich behalte es für mich." "Ich ...", stotterte er und kaute auf seiner Unterlippe herum. Dann seufzte Felix: "Kann ich nach der Schule mit dir darüber reden?" Dies überraschte mich jetzt ein wenig. Normalerweise erzählten wir uns alles. Jedes noch so kleine Geheimnis. Doch ganz plötzlich konnte Felix mir nicht einmal mehr in die Augen sehen. Und Rachel hat mir verraten, dass er nachts immer weint und Alpträume hat. Dies hörte ich auch noch nicht von Felix selbst. "Natürlich. Wir können zu mir gehen und reden. Wie klingt das, Felix?" Er atmete tief durch. "Ja. Klingt gut. Lass uns gehen."

Wir betraten die Eingangshalle der Schule und staunten nicht schlecht, dass es um viertel nach sieben schon so voll war. "Ist heute Schülersprecherwahl?", murmelte ich genervt und zog eine Augenbraue hoch. "Eigentlich nicht.", antwortete Felix. "Wir haben doch erst vor einem halben Jahr gewählt. Die nächste Wahl findet erst nach den Sommerferien statt." Felix und ich waren beide der gleichen Meinung, dass hier irgendetwas vor sich ging. Hatte Chan etwa wieder irgendetwas in die Welt hinausposaunt, was gar nicht stimmt? Ich würde es ihm zutrauen. Wäre ja nicht das erste Mal.
Ich nährte mich dem Menschenhaufen, um auch einen Blick auf das Geschehen zu erhaschen. Als ich schließlich einem Schüler über die Schulter gucken konnte, sah ich, was hier los war. In der Mitte stand Joy und bei ihr waren drei neue Mitschüler. Genauer gesagt waren es Mädchen.
"Wow. Und ihr drei habt tatsächlich in Hollywood gewohnt?", staunte eine Schülerin. "Ja. Haben wir. Es war super cool dort und den Großteil der Stars und Sternchen kennen wir auch.", antwortete die Blonde. "Irre. Ihr seid so cool!"
Diese Konversation war so grottig, dass ich beinahe mein Frühstück wieder hoch holte. Also ging ich einfach weiter, um diesem Schnulzenzeug zu entkommen. Ich hatte eh wichtigeres zu tun. Felix lief still schweigend hinter mir her. "Wie kann man sich nur so über ein paar neue Schülerinnen das Maul zerreißen? Die liegen ihnen ja schon fast zu Füßen.", seufzte Felix genervt und holte seine Bücher aus seinem Spind. Ich zuckte nur mit den Schultern. "Keine Ahnung. Mir soll es egal sein. Sie sind alle gleich und wir beide sind einfach .... anders. Sollen sie ihnen doch vor die Füße fallen und ihre Schuhe küssen."
Felix musste über meinen kleinen Witz lachen. Es war das erste Mal, dass Felix wieder lachte. Wie sehr ich dies vermisst habe.
Doch jetzt fiel mir wieder dieses Foto ein und die Drohung, welche ich von Chan bekam. Er schrieb mir per Privat-Chat auf der Schul-Homepage und berichtete mir, dass er Felix bedroht hat. Klar habe ich das schon von Felix selbst gehört, doch er machte für mich keinen Sinn, diese Drohung über das Internet zu verbreiten. Und ich hatte immer noch damit zu tun, Felix zu helfen.

Painful Love ♡ HYUNLIXWhere stories live. Discover now