22 - Besuch im Tierheim💜

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Felix PoV

Sechs Stunden nach diesem turbolenten Aufenthalt in der Klinik waren Hyunjin und ich jetzt in der Stadt unterwegs. Er meinte, er hätte eine Überraschung für mich. Also ließ mich auch überraschen.
"Gibst du mir nicht wenigstens einen kleinen Hinweis, wo wir hingehen? Meine Füßen tun schon weh." Doch Hyunjin hörte nicht auf mich, sondern lief einfach weiter. "Wenn ich es dir jetzt schon verrate, ist es keine Überraschung mehr. Also sei nicht so ein Baby und hör auf zu jammern. Glaub mir, es wird dir gefallen." Ich seufzte und ließ mich von Hyunjin führen. Klar war ich neugierig, was mich erwartet, doch irgendwie war ich auch nicht so richtig in Stimmung für Überraschungen. "Kannst du mir nicht wenigstens einen Tipp geben, was es ist?" Hyunjin grinste. "Nein. Du wirst es schon selbst sehen. Und ich weiß, dass es die gefallen wird." Hyunjin liebte es, mich zu überraschen. Seit wir uns kannten, schenkte er mir an Feiertagen und zu meinem Geburtstag immer eine Kleinigkeit. Seien es Kekse oder Schmuck. Hyunjin fand immer etwas, mit dem er mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte. Und dafür war ich ihm mehr als nur dankbar.

Wenig später waren wir dann am Ziel angekommen. "Und was machen wir hier?", fragte ich verwirrt. Hyunjin grinste und schob mein Kinn nach oben. Ich sah ein großes Leuchtschild. "Tierheim? Was suchen wir denn hier?" "Du darfst dir ein Haustier aussuchen. Deine Schwestern sind damit einverstanden, dass du eins haben darfst. Und vielleicht lenkt es dich von dem ganzen Stress ab, den wir haben." Das war ein Scherz, oder?
Doch als ich das Logo des Ladens sah, glaubte ich es. Es war tatsächlich ein Tierheim.
Ohne weitere Fragen zu stellen, folgte ich Hyunjin in das Geschäft. Von allen Seiten hörte ich Tiere bellen, mauzen und quieken. Ich fand hier wirklich alles. Katzen, Hunde, Hamster, Kaninchen, Wellensittiche, Hasen, Meerschweinchen und sogar eine Abteilung für Amphibien und Reptilien. Mein Magen zog sich wieder zusammen, als ich das Schlangensymbol sah. "Komm, Felix. Wir gehen in die Hund- Katzabteilung. Du magst doch Katzen." Ich lächelte ihn verlegen an und folgte ihm in die Kleintierabteilung.
Von allen Seiten mauzten und bellten kleine Tiere. Sie waren alle extrem süß. Beinahe konnte ich mich nicht entscheiden. "Hey, Felix! Ich glaube, ich habe das richtige Tier gefunden. Schau dir das an." Ich folgte seiner Stimme. Hyunjin stand vor einer doppelt belegten Box. Dort war eine junge Hauskatze und ein Jack Russell Terrier-Welpe. Sie sahen mich mit so traurigen Augen an, dass ich den beiden einfach nicht lange widerstehen konnte. Sie waren einfach bezaubernd. "Sie sind wirklich süß. Sollen wir sie mitnehmen?" "Wirklich?" Ich war gerade so glücklich wie ein Kind, das zum ersten mal etwas geschenkt bekommt. "Gut. Dann suchen wir mal einen Verkäufer." Hyunjin ließ meine Hand los und lief durch das Geschäft. Ich blieb bei den Tieren stehen. Für einen kurzen Moment fühlte ich mich alleine und gebrochen. Doch als ich den Jack Russel Terrier winseln hörte, war meine Aufmerksamkeit wieder auf die Tiere gerichtet. Für einen Moment vergaß ich alles, was sich in meinem Kopf einen Platz gesucht hatte. Es war, als würden die Katze und der Hund mir die psychischen Schmerzen nehmen, ohne dass sie mich überhaupt kannten. Langsam und vorsichtig steckte ich meinen Finger durch das Gitter, um den Hund zu streicheln. Beide Tiere kamen zögernd auf mich zu und schnupperten an meinem Finger. Dann leckte der Jack Russel meinen Finger ab. Ein Zeichen dafür, dass er mir vertraute. Diese Tiere ließen mich für einen Moment vergessen, wie schlecht es mir tatsächlich ging. Und das war ein gutes Zeichen ... glaube ich.
Schließlich kam Hyunjin mit einem Verkäufer wieder. "Guten Tag. Sie sind also an diesen beiden Tieren interessiert?" Ich nickte. Der Verkäufer sah mich skeptisch an. "Warum ausgerechnet die beiden? Wir haben noch viele andere Tiere zur Auswahl." Was sollte das denn? Wollte der Typ mich gerade verarschen?
Ich blien hartnäckig. "Ich möchte die beiden Tiere und kein anderes." Der Verkäufer schwieg eine Zeit lang. Schließlich seufzte er. "Gut. Dann sind es diese beiden. Aber es gibt keine Papiere zu den Tieren. Nur, damit Sie es wissen." "Das ist kein Problem." Ich wollte unbedingt diese Tiere haben. Mir egal, wie sehr der Verkäufer mich auch überzeugen wollte, ein anderes zu wählen. Es mussten diese beiden Tiere sein.
Der Mann nahm die Tiere aus der engen Kiste und drückte sie Hyunjin und mir in die Hand. Der Hund schleckte mit seiner weichen Zunge mein Kinn ab. "Er scheint dich zu mögen, Felix.", lachte Hyunjin. Ich zog die Schultern. "Ja, du könntest recht haben. Er ist aber auch wirklich niedlich." Ein kurzer Blickwechsel und unsere Entscheidung war klar. Wie aus einem Mund sagten wir: "Wir nehmen beide." Der Verkäufer nickte und gab uns eine Transportbox für die Tiere. Das Kätzchen mauzte energisch. Und der Hund winselte leise. Ich öffnete die Klappe und streichelte die Katze hinter ihrem Ohr. Sie fing an zu schnurren, schmiegte ihren kleinen Kopf an meine Hand. Das Tier beruhigte mich tatsächlich. Es war wie ein Wunder. Jetzt wollte ich die beiden erst recht mit nach Hause nehmen.

Painful Love ♡ HYUNLIXWhere stories live. Discover now