50 - Sehnsucht 💜

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Felix POV

Der ganze Tag glich einem schlecht gemachten Mystery-Film. Ich war traurig, wütend und verwirrt. Ich verstand nicht einmal, warum Chan so viele Geheimnisse versuchte zu begraben. Was war der Kern? Und was hatte sein Vater damit zu tun? Mein Kopf kochte wie brodelnde Lava.
Ich kochte mir einen Tee, nahm mir ein paar Kekse aus dem Schrank und setzte mich auf die Fensterbank in meinem Zimmer. Die Sonne ging langsam hinter den Dächern der Häuser unter. Ihr Licht tauchte die Stadt in ein angenehmes Rot-Gold. Es war fast wie Magie. Ich hatte keine Angst mehr. Dagegen breitete sich ein anderes Gefühl in mir aus. Ich hatte Sehnsucht nach Hyunjin. Ich vermisste ihn. Sehr sogar. Vielleicht war ich etwas anhänglich. Das gebe ich zu.
Ich lehnte mich entspannt gegen den Fensterrahmen und schloss die Augen. Meine Gedanken schweiften zu Hyunjin. Ich konnte ihn ganz deutlich vor mir sehen. Er lächelte mich an. Er redete mit mir, doch ich konnte seine Stimme nicht hören. Dennoch war ich in diesem Moment einfach nur glücklich. Ich nahm mein Kissen in den Arm und drückte mein Gesicht hinein. Die Sehnsucht nach Hyunjin wurde größer. Ich vermisste seine Berührungen. Seine Hand, die mit aller Eifer meinen Körper erkundete. Ich vermisste meinen Freund. Ich wollte ihn jetzt bei mir haben.
Ich trank meinen Tee aus und stellte die Tasse auf die Spüle in der Küche. Dann ging ich ins Badezimmer, striff mir die Klamotten vom Körper und stieg in die Dusche. Doch selbst hier konnte ich nur an Hyunjin denken. Ich wollte, dass er jetzt bei mir ist und mich berührte. Mich festhält. Die Sehnsucht wurde immer stärker. Wie konnte ich diesen wunderbaren Jungen nur so sehr lieben? Ich hatte ihn nicht einmal verdient. Er war so kostbar und ich einfach nur wertlos. Ich werde niemals so stark sein wie Hyunjin. Warum war ich überhaupt noch auf dieser Welt? Erneut war ich den Tränen nahe. Ich steckte meinen Kopf zwischen meine Knie und ließ meinen Gefühlen freien Lauf. Ich fühlte mich schrecklich. Somit saß ich unter der laufenden Dusche und weinte. Mein Herz sehnte sich so sehr nach Hyunjin und seiner Wärme. Trotz des heißen Wassers war mir kalt. Es war mehr so eine innere Kälte. Doch diese war unerträglich. Meine Tränen vermehrten sich. Wie konnte ich diesen Jungen nur so krass vermissen?
"Felix. Geht es dir gut? Du bist jetzt schon eine halbe Stunde unter der Dusche.", sagte auf einmal Olivia guckte hinter dem Vorhang vorbei. Ich schreckte hoch. Meine Schwester sah besorgt aus.
"Nicht wirklich. Ich vermisse Hyunjin." "Aber ihr zwei seht euch doch jeden Tag." "Nicht auf diese Art, Olivia." Sie lächelte mich mitfühlend an. "Soll ich ihm sagen, dass er rüber kommen soll? Dann kannst du in Ruhe fertig duschen." "Danke."
Olivia ließ mich wieder alleine. Ich war ihr wirklich dankbar, dass sie Hyunjin herbestellte. Doch das hieß auch, dass ich mich jetzt fertig machen musste. Und zwar schnell.
Im Eiltempo wusch ich mir die Haare, spülte das übrige Duschgel von meinem Körper und schaltete das Wasser ab. Wie ein Zombie stieg ich aus der Dusche. Mein Kopf war wie benebelt und drehte sich um seine eigene Achse.
Ich trocknete mich in meinem Zimmer. Mir fehlte jetzt die Kraft mich fertig anzuziehen oder mir die Haare zu trocknen. Mir fehlte Hyunjin zu sehr. Es vergingen fünf Minuten der absoluten Stille. Alles, was ich vernahm, war mein Atem und das gleichmäßige Ticken der Uhr an meiner Zimmerwand. Doch dann unterbrach ein Klingeln diese angenehme Ruhe. Wie vom Blitz getroffen sprang ich auf und rannte nach unten zur Tür. Hyunjin war tatsächlich da. Vor Glück riss ich die Haustür auf und fiel meinem Freund um den Hals. "Hey. Ganz langsam, Baby.", lachte er und schloss mich in seine Arme. "Hast du mich etwa so sehr vermisst?" Ich sagte nichts, sondern drückte mein Gesicht in seine Halsbeuge. Er roch nach Nivea-Creme mit einem Hauch von Erdbeeren. Wir gingen gemeinsam in mein Zimmer und setzten uns auf mein Bett.
"Gibt es irgendetwas, dass du mir sagen willst? Du hast mich bestimmt nicht ohne Grund herbestellt." Ich wurde nervös. Wie sollte ich ihm meinen Kuschelentzug erklären, ohne pervers rüber zu kommen? Mit Worten klappte es schon einmal nicht. Also setzte ich mich längs auf seinen Schoß und drückte mein Gesicht zwischen seinen Hals und sein Schlüsselbein. Doch diese Position hielt nicht lange an. Hyunjin hob mich von seinem Schoß hoch, sodass ich wieder auf den Beinen war. "Was soll das?", jammerte ich wie ein Kleinkind. Doch Hyunjin grinste mich an und wisperte: "Lass dich einfach darauf ein, Baby."

Painful Love ♡ HYUNLIXTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon