Painful Love ♡ HYUNLIX

6 - Cyber Bulling 💜

Hyunjin POV

Noch nie habe ich Felix so sehr leiden sehen wie gestern. Nicht mal Rachel oder Olivia haben ihren Bruder in diesem Zustand erlebt. Ich machte mir ernsthafte Sorgen um ihn. Für gewöhnlich war er das Glück in Person, doch vom einen auf den anderen Tag war er wie ausgewechselt. Hoffentlich nicht wegen dem Foto. Außerdem hasste ich es, Felix so fertig zu sehen. Es machte mich traurig, ihn in diesem Zustand zu sehen und nichts dagegen tun zu können. Es war wie eine telepatische Verbindung zwischen uns. War Felix traurig, konnte ich seinen Schmerz förmlich spüren. War er glücklich, war ich es ebenfalls. Andersherum funktionierte es genau so. Ich weiß, das klingt vollkommen verrückt, doch wir wussten, dass es zwischen uns eine telepatische Brücke gab. Ich könnte auch behaupten, dass wir füreinander bestimmt waren. Ich wusste einfach, dass wir zusammengehörten und das werden auch Chan, Jisung, Changbin und Minho nicht ändern können.
Es war neun Uhr und ich entspannte mich bei mir zu Hause vor meinem Laptop. Es gab eigentlich nichts besonderes, doch ich langweilte mich gerade zu Tode. Aus diesem Grund sah ich mich auf Facebook um. Auch dort war tote Hose. Am liebsten wollte ich wieder zurück zu Felix, doch etwas Ruhe wird ihm auch gut tun. Außerdem hatte er mit dem Umzug und den Schikanen von Changbin, Jisung und so schon genug Ärger am Hals. Da wollte ich ihm auch mal etwas Luft zum Atmen lassen.
Da öfnete sich auf einmal ein Fenster in der Taskleiste. Es war der Zugang zu einem Chatroom unserer Schule. Ich bin zwar angemeldet und Felix auch, doch wir haben damit einfach nichts am Hut. Sind eh zu viele Leute drin, die es witzig finden uns zu mobben und fertig zu machen.
Aus reiner Neugier ging ich mir der Maus darauf und öffnete den Chatroom. Doch als ich mir den Chat ansah, wünschte ich mir, ich hätte den Computer gar nicht erst hochgefahren.

>Felix ist so eine Hure<
>Und wie. Der hat doch hundert pro was mit seiner Schwester, weil er sonst keine abbekommt.<
>Ha! Was ein Weichei.<
>Heult sich nachs in den Schlaf, dieser Schisser!<
>So eine Pussy!<
>Missgeburt!<
>Opfer, dieser Felix!<
>Schwules Stück Müll.<

Ich klappte den Laptop zu, denn es wurde von Sekunde zu Sekunde schlimmer. Die Namen waren anonym, also konnte ich nicht beweisen, dass unsere Klasse dahinter steckte. Und jemanden ohne Beweise zu beschuldigen ist ungefähr genau so unfair. Ich machte mir ernsthafte Sorgen.
Auch wusste ich nicht, ob ich Felix den Chat zeigen sollte oder damit warten sollte. Er hatte gerade schon genug Stress mit der Schule. Da wollte ich es ihm nicht noch schwerer machen. Außerdem war es mir wichtig, dass es Felix gut ging. Also werde ich ihn unterstützen, wo es nur ging und ihm helfen. Egal, wer sich mir in den Weg stellt. Ich werde für ihn da sein.
Da gab mein Handy auf einmal Töne von sich. Ich schaltete den Display ein und war überrascht, wer mir geschrieben hat. Es war Olivia.

O: >Hyunjin. Hast du das auf der Chat-Plattform gelesen?<

War Olivia dort etwa auch angemeldet oder hat sie es nur durch Zufall gelesen? Nun ja. Vielleicht weiß sie ja, was zu tun war.

H: > Ja. Habe ich. Wie geht es Felix?<

O: > Dem geht es noch schlimmer als vorher. Es hat nicht mal den Obstsalat gegessen, den ich für ihn gemacht habe.<

Wieso überraschte mich das nicht?

H: >Scheiße! In der Schule war es nicht besser.<

O: >Hat er denn zu Mittag gegessen?<

H: >Ja. Doch irgendetwas scheint mit ihm nicht zu stimmen.<

O: >Warum denkst du so, Hyunjin?<

H: >Ich habe da so einen Verdacht. Aber ich will das nicht hinter Felix' Rücken besprechen. Er hat schon genug um die Ohren.<

O: >Und er wird es uns nicht sagen. Zwingen wäre ihm gegenüber unfair.<

H: >Dann bleibt uns nichts anderes übrig als geduldig zu bleiben. Behalte Felix' Verhalten auf jeden Fall im Auge. Ich passe in der Schule auf ihn auf.<

O: >Gut. Bis dann.<

Ich schloss das Chatfenster und klappte den Laptop zu. Meine Gedanken überschlugen sich. Ich hatte keine Ahnung, was ich jetzt für Felix tun konnte oder wie ich uns beide schützen konnte.
Hoffentlich überstehen wir beide den morgigen Tag.