[Kapitel 30] LA #10 for you.

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Ardys POV

Schon wieder verging eine Nacht, in der ich kein Auge zu machen konnte. Eine Nacht, in der meine Gedanken mir keine Ruhe gaben. Eine Nacht, voller Angst und Panik. Eine Nacht, voller Selbsthass. Ich hatte meinen Freund und eine Freundin geschlagen. Ich habe mich benommen, wie ein Monster. Ich konnte mir das alles nicht verzeihen. Mein Selbsthass und meine Schuldgefühle wurden immer größer. Ich war mein eigener größter Feind. Nach T. 

Taddl lag unter mir. Ich lag angekuschelt auf seiner Brust. Im Gegenteil zu mir, schlief er. Zwar hatte er lange gebraucht, bis er einschlafen konnte, aber er hatte es wenigstens geschafft. Ich war die ganze Nacht wieder wach. Die Angst, wieder die Kontrolle zu verlieren, war zu groß. So wie auch die Angst vor T. 

Langsam und vorsichtig, ohne Taddl zu wecken, stand ich auf und ging ins Badezimmer und nahm mein Handy mit. Ich musste mit jemanden reden und da Taddl schlief, musste ich mich jemand anderes anvertrauen. Ich setze mich auf die Fensterbank und schaute aus dem Fenster. LA war Nachts so schön und aktiv. Diese Stadt schläft einfach nie. 

Ich scrollte meine Kontakte auf und ab, bis ich den Kontakt 'Aria' endlich fand. Es war zwar schon 4.00 Uhr aber ich hoffte einfach, das sie ran ging. Ich drückte auf den grünen Hörer und wartete ab. Es piepte eine Weile. Ich wollte schon die Hoffnung aufgeben und auflegen, doch in letzter Sekunde ertönte die Stimme von Aria. 

''Ardy?'' fragte sie verwirrt aber ich konnte auch irgendwie Angst in ihrer Stimme hören.
''Hey.'' versuchte ich mit einem beruhigenden Ton ihr mitzuteilen, dass ich wieder der 'normale' bin. Es herrschte eine Stille. Ich hörte nur ihr Atem. 
''Sorry dass ich mitten in der Nacht anrufe. Ich wollte mit dir reden.'' 
''Okey.'' 
''Es tut mir so Leid.''   Meine Stimme hörte sich verzweifelt an, was sie auch bemerkte. 
''Ist okay Ardy. Es warst ja eigentlich nicht du.''
''Es war mein Körper. Also doch, ich war das.''
''Hey hör auf dir so was einzureden. Du hast es unbewusst getan. Also warst es nicht du. Ich weiß doch, dass du so etwas nie wirklich tun würdest. Dafür kenne ich doch schon gut genug.''
Ich schwieg. Wusste nicht was ich sagen sollte. Ich wollte sie umarmen und ihr danken. In so kurzer Zeit, war dieses Mädchen mir schon so ins Herz gewachsen. 
''Aria? Danke. Danke für alles.''
Zwar telefonierten wir, aber ich konnte spüren, dass sie lächelte.
''So was machen Freunde, oder?''
Ich lachte kurz auf. ''Ja, da hast du Recht.''
''Wolltest du noch über etwas reden?''
Ich musste schlucken. Zwar wollte ich mit jemanden über alles reden, aber ich konnte es einfach nicht in Worte fassen. Ich konnte mit Worten einfach nie wirklich umgehen. 

Ich überlegte die Sache mit T ihr zu erzählen, beschloss aber am Ende, dass es besser wäre, mit Taddl darüber zu reden. Nur wir zwei wussten schließlich von T. Also redete ich mit ihr nur über meine Depression und über diesen Kontrollverlust.

Sie hörte mir aufmerksam zu. Auch wenn ich mit den Worten und Sätzen nicht so klar kam, verstand sie es. Sie versuchte es zu minderst. Nachdem ich ihr mein Herz ausgeschüttet hatte, redete sie mir beruhigende und aufmunterte Sätze zu. Sie meinte, dass alles wieder gut wird und dass Taddl und sie, immer bei mir stehen würden. Ich war froh. Froh, so eine gute Freundin kennengelernt zu haben. Ihre Worte machten mir Mut und Hoffnung. Sie gab mir das Gefühl, nicht aufzugeben. 

Wir redeten noch eine Weile über verschiedene Dinge und lernten uns so besser kennen. Wir redeten, redeten und redeten. Mit ihr konnte man pausenlos reden, ohne dass es langweilig wird. Wir bemerkten nicht mal, dass es schon 6.00 Uhr Morgens war. 

''Wir haben jetzt schon zwei Stunden nur geredet.'' kicherte sie.
''Echt? Naja, das wars wohl mit schlafen.'' lachte ich. 
Sie musste auch lachen. ''Schlaf wird überbewertet.'' 
''Wenn du schon wach bist, hast du Lust im 9.00 Uhr mit mir und paar Freunden zum Strand zu gehen? Jetski fahren und so. Wird bestimmt richtig cool.'' 
''Ich bin noch nie Jetski gefahren Ardy.''
''Dann fährst du einfach bei mir mit.''
''Aber werden deine Freunde nichts dagegen haben?''
''Als ob, nein.''
''Sicher?''

changed the way you kiss me | tardy crossover Where stories live. Discover now