[Kapitel 45] break

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Musik als nebenbei. (empfohlen :D ) hehe..love this song. 
<3

Ardys POV

Liebes Tagebuch,
Ich zähle jeden Monat, jede Woche, jeden Tag, jede Stunde, jede Minute und jede Sekunde. Es ist so, als hätte ich keinen weiteren Lebenssinn mehr, als zu zählen. Jede Sekunde Schmerz, jede Minute Trauer, jede Stunde Schuldgefühle, jeden Tag Angst, jede Woche Kummer und jeden Monat Einsamkeit. Die große Leere in mir, die sich eigentlich schon verschlossen hatte, war mit nur einem Schlag wieder aufgerissen. Ich stehe wieder am Anfang. Am Anfang meiner Depression. Und das alleine. Ja, alleine. Mit meinen Freunden habe ich keinen Kontakt und mein eigener Freund hatte mich, so wie ich mich selber, aufgegeben. Zwar liebt er mich und wir sind auch immer noch zusammen, doch diese Liebe kann keiner von uns zwei auf seiner Haut spüren. Seid wir in unseren neuen Wohnung in Stuttgart leben, hatte sich alles verändert. Weder er noch ich machten Youtube. Er hat einen Job im Supermarkt, was sehr untypisch für ihn ist, doch wir brauchen das Geld. Und ich, ich lege nur den ganzen Tag im Bett und versinke in Selbstmitleid, höre Musik, starre die Wand an und warte. Ich warte auf ein Lebenszeichen von Team T. Seid wir umgezogen sind, hatten wir nichts mehr von ihnen gehört. Auch unsere Freunde nicht. Haben sie endlich ihr Ziel erreicht? War es DAS was sie wollten? Wenn ja dann hatten sie es geschafft. Sie hatten mich engültig zum Ende meiner Kräfte gebracht. Ich hatte keine Kraft mehr für alles. Selbst das Atmen fällt mir schwer. Jede einzelne Bewegung tut weh. Jede Zeile die ich mit meiner Hand schreibe, tut weh. Ich will schlafen, alles vergessen und nie wieder in die Außenwelt zurück kehren. Die reale Welt tut zu weh. Denn sie ist der Ort, an dem Felix, einer meiner besten Freunde, nicht mehr existiert. Er war weg. Sein Tod hatte mich, nein, es hatte einfach alles verändert. 
Heute, vor genau zwei Monaten, wurde er umgebracht. 

Ruhe in Frieden, Felix. 

- A 

Ein letztes mal überflog ich die neue Tagebuchseite, die ich geschrieben hatte. Ich seufze, schlug das Tagebuch wieder zu und legte es in die Schublade meines Tisches. Mit wackligen Beinen bewegte ich mich wieder auf Taddl und mein großes Bett zu. Jede Bewegung schmerzte. Jeder Atemzug fiel mir schwer. Mein Kopf war leer und mein Herz kalt. 

Langsam und vorsichtig legte ich mich auf das Bett und starrte die Decke an. Einzelne Sonnenstrahlen, die aus den kleinen Spalten der Rollladen schienen, beleuchteten das Zimmer ein wenig. Es war stickig und ich hatte schon seid Wochen das Fenster nicht mehr aufgemacht. Es war ungesund, doch ich wollte diese Luft nicht spüren oder einatmen. Es würde mir nur noch mehr schmerzen. 

Ich hörte das Öffnen unserer Haustür, was mir verriet, dass mein Freund wieder da war. Er war wieder von der Arbeit zurück gekommen. ''Hallo Schatz.'' sagte er mit seiner tiefen Stimme. ''Hallo.'' begrüßte ich ihn zurück doch rührte mich nicht von der Stelle. Ich blieb einfach in meiner Position liegen. Langsam spürte ich, wie die Matratze sich rechts von mir etwas sank. Es war Taddl, der sich neben mich setze. ''Weißt du welcher Tag Heute ist ?'' brach er die Stille.
''Der 31 August.'' antwortet ich ihm.
''Vor zwei Monaten-''
''Ja ich weiß.''
Ich schloss meine Augen. 
''Ardy, weißt du welcher Tag Morgen ist?''
''Der 1. September.'' 
''Und?''
''Was und?'' 
Stille. Etwas verwirrt sah ich zu Taddl rüber. Sein Blick war plötzlich voller Enttäuschung. Was war plötzlich los mit ihm? Er unterbrach den Augenkontakt, senkte seinen Kopf und schloss seine Augen. 

''Mein Geburtstag.''

Meine Augen wurden groß. Ich hatte ihn tatsächlich vergessen, obwohl ich jeden Tag gezählt hatte. Doch dabei hatte ich nur Dners Tod im Kopf. Nichts anderes mehr. Ich setze mich auf und nahm Taddls Hand in meine. ''Es tut mir Leid.'' Er zog sie weg. ''Aber Felix seinen Tod kannst du dir merken.'' zischte er. So lief es fast jeden Tag ab. Wir stritten uns durchgehend. Sogar wegen jeder Kleinigkeit. 

changed the way you kiss me | tardy crossover Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt