[Kapitel 51] starring role

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Ardys POV

''Fuck.'' 
''Sorry.'' schmunzelte mein Freund. Während ich versuchte eine gemütliche Sitzposition hinzu bekommen, konnte ich das Grinsen auf Taddls Lippen vom Augenwinkel beobachten. Er lag neben mir und tippte leicht lachend an seinem Handy. ''Man du Bastard das ist nicht lustig.'' zischte ich ironisch. Ich probierte eine neue Sitzmöglichkeit. Doch mein Unterleib ließ mich schmerzvoll auf keuchen. Er hatte es letzte Nacht wirklich übertrieben. ''Und wie witzig das ist.'' hauchte er mir plötzlich ins Ohr und küsste mich am Hals. ''Ich hasse dich.'' flüsterte ich. ''Nein, tust du nicht.'' Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und sah ihm direkt in seine eisblauen Augen. ''Das gibt Rache.'' Er grinste noch breiter. ''Das bezweifle ich.'' Als ich ihn widersprechen wollte, legte er schnell seine Lippen auf meine. Er wollte mich zum schweigen bringen.  Leicht seufzend erwiderte ich ihn. Er konnte mich einfach in jeder Situation um den Finger wickeln. 

''Ich hab' Hunger.'' Ich suchte verzweifelt meine Boxershorts, die mein toller Freund letzte Nacht durch das Zimmer geworfen hatte. ''Dann gehen wir gleich frühstücken.'' Er hatte seine schon gefunden und zog sich gerade seine schwarze, enge Hose an. ''Man Taddl wo ist sie?'' ''Woher soll ich das wissen Junge? Denkst du ich merke mir wo du deine Unterwäsche verteilst?'' 
''Du bist derjenige der sie letzte Nacht irgendwo hingeworfen hat.'' 
''Ja komm, fick dich doch.''
''Fick dich selbst.'' 

Nach einem ewigen, sarkastischem Streit, hatten wir uns beide fertig gemacht. Taddl wollte seinen Geburtstag ruhig verbringen und ich wollte ihm natürlich seinen Wunsch erfüllen. Also machten wir uns erstmals auf den Weg zu einer kleinen Bäckerrei, in der wir frühstückten.

Wir liefen Hand in Hand am Rhein entlang. In unserer freien Hand hielten wir beide einen Kaffee, den wir von Starbucks gekauft hatten. Die Sonne schien und es war angenehm warm. Perfektes Wetter für seinen Geburtstag. 

Wir unterhielten uns über einen Umzug. Ja, wir redeten tatsächlich darüber, wieder zurück nach Köln zu ziehen. Unsere Freunde brauchten uns. Und wir brauchten sie. Es brachte nichts, von seinen Problemen weg zu rennen. Wir waren naiv. Dachten, es würde aufhören, wenn wir weg gehen würden. Es war ein Fehler. Wir waren in Stuttgart noch unglücklicher, wie wir hier in Köln mit Team T waren. Auch wenn das Geld knapp war, der Umzug stand zu 100% fest. 

Wir saßen auf der Brücke, die man erreichte, wenn man weiter am Ufer entlanging. Wir beobachteten das fließende Wasser, genossen die Sonnenstrahlen, die direkt auf unsere Gesichter schienen und ließen die Hand des Anderen nicht los. Im Gegenteil, ich drückte sie noch fester, was Taddl mit einem wunderschönen Lächeln kommentierte. 

Es war still. Die angenehme Stille wollte keiner von uns unterbrechen. Die schönsten Momente verbringt man doch sowieso immer mit einem Schweigen. 

Leider endete auch dieser schöne, stille Moment. ''Ardy? Taddl?'' Es war eine relativ hohe Stimme, die unsere Namen etwas ängstlich aussprach. Wir drehten uns gleichzeitig um und sahen das leicht müde Gesicht von Izzi. Schlagartig standen wir beide auf und kamen ihm mit einem Lächeln näher. ''Hey Kumpel. Alles klar?'' Taddl und ich gaben ihm eine brüderliche Umarmung die er etwas zögerlich erwiderte. ''Ich wollte nicht stören.'' stotterte er schüchtern. ''Hast du nicht, keine Sorge.'' Nun lächelte er uns leicht an. ''Ardy ich wollte mich, also wegen letztens, ich wollte mich einfach, ja wie soll ich sagen, also ich wollte-'' Ich musste lachen. Ihn so stottern zu hören, war ungewohnt aber irgendwie auch süß. ''Ist okay Alex. Alles gut.'' Ich legte meine Hand auf seine Schulter. ''Wirklich?'' Er sah immer wieder runter zum Boden. Ihm war das wirklich sehr unangenehm. ''Ja wirklich, Bruder.'' 

Wir gingen noch ein kleines Stück mit Izzi mit, der eigentlich auf dem Weg zu Hallodri war. Er erzählte uns, wie gut es ihm tat, wieder mit seinen Kumpels etwas zu unternehmen. Er hatte Ablenkung und konnte mit jemanden reden. Es machte mich noch glücklicher, wie ich schon an diesem Tag war. Es war einer dieser Tage, an der ich alle unsere Probleme vergaß und einfach nur mit Taddl unsere Beziehung genossen konnte. Vielleicht lag es an seinem Geburtstag, vielleicht aber auch an Köln oder vielleicht auch beides. 

Nach einer Weile trennten wir uns von Izzi und machten uns auf den Weg zum Blumenladen um für Luna einen Blumenstrauß zu kaufen, da wir beschlossen hatten, sie im Krankenhaus zu besuchen. Wir hatten extra für sie schwarze Rosen gekauft. Sie stand total auf solche Dinge. 

''Ach, Sie schon wieder.'' Es war wieder die selbe Frau an der Rezeption wie am vorherigen Abend. Sie sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. ''Ehm ja ich würde jetzt gerne zu Luna Darko.'' (Ich weiß es ist nicht ihr richtiger Nachname.) 
Während sie an ihrem Computer nach der Zimmertür suchte, drückte Taddl meine Hand etwas fester, worauf ich aufschaute und ihn grinsen sah. Am liebsten würde er mich jetzt auslachen. War ja klar. Ich stupste ihn mit meinen Ellenbogen in den Magen und schaute wieder zur Frau die anscheinend die Zimmernummer gefunden hatte. ''Sie liegt im Zimmer 205. Besuchszeit ist bis 20.00 Uhr. Vergessen sie das nicht.'' Sie betone den letzten Satz. Ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen. ''Danke.'' Schnell zog ich Taddl in Richtung Fahrstuhl. ''Die kann dich ja gar nicht leiden.'' lachte mein Freund. ''Ach, halt die Klappe.'' 

Es war soweit. Angespannt stand ich mit Taddl vor dem Zimmer 205. Erst jetzt bemerkte ich die Angst, die sich in mir ausbreitete. Ich fing an zu zittern und sah zu Boden. Bewegen konnte ich mich nicht. Die Frage, wie sie reagieren würde, zerbrach mir den Kopf.  ''Hey, alles in Ordnung?'' hörte ich die leise Stimme meines Freundes. Er hatte sich ein wenig zu mir gebückt und sah mich mit einem besorgten Gesichtsausdruck an. ''Ich hab' grad' irgendwie richtig Schiss.'' Ich sah zur Seite, da ich in dem Moment ihm nicht in die Augen sehen konnte. Ich war einfach ein Feigling. ''Was ist, wenn sie mich gar nicht sehen will?'' Ich spürte zwei Finger an meinem Kinn, die mein Gesicht dazu zwangen, wieder in seine Augen zu sehen. ''Das ist Luna, Ardy. Du musst sie doch am besten kennen.'' Seufzend versucht ich zu lächeln. Auch wenn Taddl Recht hatte, blieb die Angst und die Anspannung. ''Alles wird gut.'' Er gab mir einen Kuss auf die Stirn. 

Ein letztes mal atmete ich tief ein und aus. Langsam bewegte sich meine zitternde auf die Türklinkel. Ich öffnete die Tür und lief, gefolgt von meinem Freund, ins Zimmer. 

Der Raum war, wie man es an Krankenhauszimmern gewohnt war, komplett weiß und hatte ein paar Bilder mit Blumen an der Wand hängen. Ein sehr großes Fenster beleuchtete das Zimmer. Mein Blick wanderte weiter zum Krankenhausbett. Und dort sah ich sie liegen. 

Blass, müde, kaputt und völlig emotionslos. Ihr Blick ruhte auf mir. Keine Reaktion, keine Emotionen. Sie sah mich nur mit ihrem kalten Blick an. War so glücklich? Traurig? Enttäuscht? Wütend? Mit sehr langsamen Schritten kam ich ihrem Bett näher. Leicht lächelte ich sie an. Doch es kam immer noch keine Reaktion. ''Hey Luna.'' die ruhige, tiefe und sanfte Stimme rettete die Situation ein wenig. ''Wir haben dir schwarze Rosen mitgebracht. Solche magst du doch so sehr.'' Ihr Blick wanderte zu den Rosen. Wieder keine Reaktion. Kein Lächeln. Nicht mal ein kleines Funkeln in den Augen. Einfach nichts. Taddl legte die Rosen auf den kleinen Tisch, der neben dem Bett stand und ebenfalls mit mehreren kleinen Geschenken belegt war. 

Ich setze mich vorsichtig auf die Matratze. Mein Blick war starr auf meine verschränkten Hände gerichtet. Ich konnte sie nicht ansehen. Es tat mir viel zu sehr weh. Ich kannte sie immer als starke Person. Als ein sehr selbstbewusstes Mädchen. Nun lag sie völlig am Ende da. Mit der Feststellung, nie wieder gehen zu können. Für sie musste eine Welt zusammen brechen. Sie wollte noch so viel erleben, so viel schaffen. Und nun, auf einen Schlag, war alles vorbei. Teilweise, war es doch auch wieder meine Schuld.  Eine kleine Träne wanderte meine Wange herunter. Ich spürte eine Hand auf meine Schulter. Ich wusste dass sie von Taddl war, aber ich sah nicht zu ihm hoch. Mein Blick wanderte wieder zu Luna. ''Es tut mir so unendlich Leid.'' Mehr konnte ich mit meiner traurigen, hohen Stimme nicht sagen. Ich bezweifelte erst, dass sie mit mir reden würde, doch der Ton ihrer Stimme erklang nach nur wenigen Sekunden. 

''Verrückt was wir Menschen für Dinge machen, nur um eine Person zu beschützen, die uns viel bedeutet.'' 

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Das Kapitel war ja mal richtig durcheinander. :D
Aber naja ich würd mal sagen, Abwechslung muss sein, oder ^.^

Eine Frage an euch ; Ist jemand von euch auf der 'Gang-Tour' dabei? Also ich bin in Stuttgart dabei und vielleicht trifft man sich ja, haha. c: 

Hoffe euch hat das Kapitel gefallen, lasst eine Bewertung da und bis zum nächsten mal, bye. ♥

changed the way you kiss me | tardy crossover Where stories live. Discover now