[Kapitel 54] she was never gone.

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Ardys POV

Eine Weile gingen wir still nebeneinander. Die Stimmung zwischen uns war sehr angespannt. Ich wusste nicht, wie ich mich gegenüber ihr fühlen sollte. Sollte ich auf sie sauer sein, weil sie uns verraten hat und mit Team T gearbeitet hat? Oder froh sein, dass sie noch am leben war ? Ich war irgendwie beides. Einerseits wollte ich sie in den Arm nehmen und in Ruhe über alles reden, andererseits würde ich sie auch am liebsten anschreien, ignorieren und ihr den Schmerz antun, den sie uns angetan hatte. Aber weder wollte ich das erste, noch das zweite tun. 

Arias Seufzer riss mich aus meinen Gedanken. Ich blickte leicht zu ihr zur Seite. Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare und senkte ihren Kopf. ''Ich schätze, du willst Antworten zu deinen Fragen, die du gerade in deinen Gedanken hast, oder?'' Sie sagte es so, als würde es sie eine menge Überwindung gekostet haben. War die Wahrheit wirklich so schlimm? 

''Ist das nicht offensichtlich?'' Sie zuckte mit den Schultern. ''Manchmal ist es besser in einer Lüge glücklich zu leben, als unglücklich in der Wahrheit.'' Ich schaute auf den Weg vor uns. ''Es sind viele schlimme Dinge passiert, so viele harte Worte gefallen, so viele ehrliche Tränen geflossen.'' Ich machte eine kurze Pause und senkte wieder meinen Kopf. ''Wenn du das wirklich mit 'glücklich in einer Lüge leben' meinst, dann will ich gar nicht weiter in ihr leben.''  

Sie schnaufte und ich spürte die warme Luft an meinem Arm. ''Komm mit.'' Sie zupfte an meinem T-Shirt, um mir zu signalisieren, dass sie die Straße überqueren wollte. Es ging weiter, am Rhein entlang und ich erinnerte mich, dass ich heute noch glücklich mit Taddl hier spazieren war. Irgendwie gruselig, wie viel sich an einem Tag ändern kann. Wir setzen uns auf eine Bank, nahe am Wasser. Außer dem Wasser konnten wir nur noch unserem Atem hören. 

''Willst du wirklich 'alles'  wissen?'' Sie betone das 'Alles'. 
Wollte ich das? Würde ich das jetzt alles verkraften? Immerhin wusste ich nicht, was auf mich zu kam. War alles noch schlimmer als ich befürchtet hatte? 

Egal ob ich es nun wissen wollte oder nicht, ich wollte aufkeinenfall, weiter in einer Lüge leben. 

Entschlossen nickte ich. 

Wieder hörte ich sie seufzen und sie fing an, zu erzählen. 

- FLASHBACK ; ARIAS POV -

''Du hast wirklich keine Gefühle, das muss man dir lassen. Eiskalt bis zum Schluss, Katherine.'' brach ich noch mit rauer und kaputten Stimme raus. Sie sah mich nur mit einem eiskalten Blick an. Musste aber schließlich doch leicht grinsen. ''Du hast dich gegen uns gestellt. Dein Fehler, dein Ende.'' Ein nächster, kräftiger Schlag folgte und ich sah alles nur noch schwarz und verlor komplett das Bewusstsein. 

''Jetzt kannst du zu deinen besten Freund, in die Hölle.'' 

Doch bevor sie zum letzten mal zuschlagen wollte, hielt sie jemand an beiden Armen fest und zog sie zurück. Ich bekam nichts mit. War nicht mehr bei Bewusstsein. Aber ich konnte die Stimmen noch wahrnehmen. 

''Lasst mich los! Was soll das?'' sie fluchte und versuchte sich weg zu zappeln.
''Katherine du wirst sie nicht umbringen, verstanden?'' Es war die tiefe Stimme von Damon. Was machte er hier und warum hielt er sie auf? Er wusste doch, wie die Regeln waren. ''Du weißt genau, dass ich das machen muss. Oder willst du Stress mit T?'' Nun erklang eine etwas hellere Stimme : ''Wie kannst du sie nur eiskalt umbringen wollen? Ist sie dir nicht irgendwie ans Herz gewachsen?'' Es war Tara's Stimme. Meine einzige, wirklich Freundin im Team. ''Sie hat uns alle verraten.'' protestierte Katherine weiter. ''Sie ist unsere Freundin verdammte scheiße.'' schrie Damon sie an. 

Es wurde still. Ich wusste nicht, ob ich einfach nur nichts mehr wahr nahm, oder ob sie aufgehört hatten, zu reden. Das nächste was ich wahr nahm, war etwas weiches unter mir. Eine Matratze. Meine Wimpern zuckten. Ich versuchte langsam meine Augen zu öffnen, was mir wirklich schwer fiel. Mir tat jeder Knochen, jeder Muskel und jede einzelne Bewegung weh. 

Mich blendete das helle Licht. Es war wieder Tag. 
Ich brauchte eine Weile bis ich mich an das Licht gewohnt hatte. Konnte jedoch dann erkennen, dass ich in meinem Hotelzimmer lag. Vorsichtig schaute ich mich um. Es war niemand da. Ich versuchte mich aufzusetzen, was als schlechte Idee auskam, denn ich stöhne vor Schmerzen laut auf. 

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein besorgter Damon kam auf mich zu gestürmt. ''Hey, ganz langsam.'' Er drückte mich sanft wieder ins weiche Kissen zurück. ''Du darfst noch nicht aufstehen oder dich bewegen. Ruhe dich erst aus.'' Etwas verwirrt antwortete ich ihm : ''Ehm, okay.'' Ich kannte ihn so nicht. Auch wenn ich ganz gut mit ihm klar kam, hatte er sich noch nie so um mich gekümmert. Meistens war er nur kalt, herzlos und gemein. 

Eine zweite Person kam in den Raum. ''Oh mein Gott Aria.'' Tara. Sie gesehen zu haben, brachte mir ein Lächeln auf die Lippen. Sie kam auf mich zu und küsste mich auf die Stirn. ''Wie gehts dir Süße?'' Etwas ironisch lachte ich auf. ''Mir gings noch nie besser.'' Eigentlich war sie immer diejenige, die blöde Fragen mit ironischen Antworten beantwortete. Wir dachten wohl beides das Gleiche, denn wir fingen gleichzeitig an zu lachen. 

''Wir werden nicht zulassen, dass dir was passiert.'' Sie strich mir einzelne Stränen aus dem Gesicht. ''Wir?'' fragte ich. ''Ja, Damon ich und-'' Sie stoppte und sah zu Damon. Er nickte nur leicht. ''und Katherine.'' Ich lachte sarkastisch auf. ''Das ist ein Scherz oder?'' Sie senkten ihre Köpfe. Vermeinten meinen Blick. Sie meinten es also wirklich ernst. ''Die Person, die mich umbringen wollte, will mich plötzlich beschützen? Alles klar.'' Ich blickte zur Decke. ''Aria du kannst sie auch ein wenig verstehen. Du weißt was T ihrer Familie angetan hat. Sie hatte einfach nur Angst und wusste in dem Moment nicht, was richtig und was falsch ist.'' versuchte mir Damon mit ruhiger Stimme zu erklären. Ich blieb stur und verdrehte nur meine Augen. ''Versetze dich einfach mal in ihre Lage.'' 

Ich wurde nachdenklich.

Vielleicht hatten Tara und Damon gar nicht so unrecht. Wahrscheinlich hätte ich auch so reagiert wie meine PartnerIn. Besonders wenn man darüber nachdachte, was ihren Eltern damals passiert war. 

Ihre Mum und ihr Dad, wurden von T ermordet. 
Als sie mit 12 von der Schule nach Hause gekommen war, lagen die Leichen ihrer Eltern in der Küche. Überall floss Blut. Sie musste es mit ihren eigenen Augen sehen. Seitdem, hatte T sie aufgenommen und um sie gesorgt. Obwohl er der Mörder war. Ich hatte nie verstanden, wieso sie unter den Befehlen des Mörders ihrer Eltern stand. Doch anscheinen hatte sie ihre Gründe. 

In Gedanken versunken bemerkte ich nicht, wie ich wieder einschlief. Vielleicht hatte ich auch wieder das Bewusstsein verloren. Ich wusste es nicht. Aber es war mir egal. Überall war es besser, als in der 'realen Welt.' Ich wollte nicht mehr. Wie sollte es denn bitte weiter gehen? Sollte ich mich mein Leben lang vor T verstecken? Was war mit Ardy und Taddl? Ich wollte ihnen helfen, für sie da sein. Doch ich wäre wohl die letzte Person, die sie sehen wollten. Ich hatte niemanden außer Damon, Tara und Katherine, die auch umgebracht werden wenn raus kommen würde, dass sie mir halfen. 

Ich war gefallen. Mein ganzer Körper tat weh. Ich hatte gelernt immer wieder aufzustehen. Doch nun dachte ich darüber nach, ob ich nicht einfach liegen bleiben sollte. 

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Das nächste Kapitel wird wahrscheinlich nur über Aria gehen. Also es wird vorkommen, wie und was sie alles in der Zwischenzeit erlebt hatte. 

Ist das überhaupt okay für euch? Nicht dass ihr euch zu Tode langweilt..^.^ 

Also ich hoffe es hat euch gefallen, lasst eine Bewertung da und bis zum nächsten mal. ♥

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changed the way you kiss me | tardy crossover Where stories live. Discover now