[Kapitel 03] The Devil Within.

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Taddls POV 

Ich riss meine Augen auf und zuckte zusammen. Ich hörte ein Knallen. War das wieder Ardy? Vielleicht war es ja auch nur seine Zimmertür. Aber wieso hat er sie dann so zu geknallt ? Zur Sicherheit hatte ich beschlossen nachzusehen. Nicht, dass er wieder gegen ein Regal gelaufen war und sich verletzt hatte. Also stand ich auf und machte mich auf den Weg zum Zimmer von Ardy. Genau in dem Moment, indem ich klopfen wollte, hörte ich ein Schluchzen. Er weinte. Schon wieder. Leise seufzte ich. Ihn weinen zu hören machte mich einfach kaputt. Eigentlich wollte ich wieder gehen und ihm seine Ruhe lassen, wie immer eigentlich, aber dieses mal ging ich einfach rein. ''Ardy..'' Ich unterbrach mich selber als ich ihn sah. ''Oh mein Gott.'' kam nur noch leise aus meinem Mund.

Seine Augen waren rot. Komplett rot. Einzelne Tränen liefen ihm noch die Wange runter. Er war blasser als sonst und erst da sah ich, wie unterernährt er eigentlich war. Er schaute hoch zu mir in die Augen. So viel Schmerz hatte ich noch nie in seinen Augen gesehen. Er war komplett am Ende und zwar wirklich am Ende. Ich bemerkte wie mir selber auch die Tränen die Wange runter kullerten. Ihn so zu sehen, war viel zu viel für mich. Sein Mundwinkel bewegte sich zu einem sehr leisen : ''Taddl..'' Mein Körper war wie angewurzelt. Was sollte ich machen? Für eine kurze Zeit war Stille und wir schauten uns nur in die Augen, bis Ardy flüsterte : ''Ich brauche dich gerade mehr als alles andere.'' Ohne weiter darüber nachzudenken lief ich zu ihm und umarmte ihn. Ich drückte ihn so fest es nur ging an mich. Sein, aber auch mein Weinen wurde noch stärker. ''Ich schwöre dir Ardy, ich werde persönlich dafür sorgen, dass es dir wieder besser geht. Ich werde dich nicht alleine lassen, niemals !'' versprach ich ihm. Er krallte sich noch fester in die Umarmung. 

Ardys POV

Ich vergrub mein Kopf in seine Schulter. Es tat gut ihn bei mir zu haben. Besonders in diesem Moment. Wir standen Minuten einfach nur da. Arm in Arm. Widerwillig löste sich Taddl. Er schaute mir in die Augen und wischte mir die Tränen weg. Ich tat ihm gleich und wischte auch seine Tränen weg. Er lächelte mich an. Wie gerne ich ihm auch ein Lächeln zurück schenken wollte. Aber es wäre kein wahres Lächeln gewesen und anlügen wollte ich ihn auch nicht. ''Komm, wir gehen frühstücken.'' Er legte ein Arm um meine Schulter und wollte mich mit in die Küche ziehen. Ich blieb aber stehen. ''Ich habe keinen Hunger Taddl.'' Er sah mich mit einem 'Willst-du-mich-verarschen'-Blick an. ''Ardy, du bist unterernährt. Und das nicht gerade harmlos. Du wirst im Krankenhaus landen und ich glaube weder du, noch ich wollen das. Bitte iss etwas. Tu es für mich.'' Ich sah ihn an. Als Bestätigung ging ich einfach in die Küche. ''Sitz dich hin, ich mache uns jetzt Bacon. Extra wegen dir.'' lachte Taddl frölich. ''Soll ich dir nicht irgendwie helf-'', ''Ne ne, passt schon. Sitz dich einfach hin, Bruder.'' unterbrach er mich. Nickend saß ich mich an Tisch. Mein Blick ging nach Draußen. Die Sonne schien und man hörte Vögel zwitschern, da das Fenster auf war. Ich hasste das Tageslicht, aber dieses mal tat es echt gut. Für einen kurzen Moment dachte ich, ich würde lächeln doch dann machten mir meine Gedanken ein Strich durch die Rechnung. 

Nutzlos. Nichtskönner. Egoist. Ich packte meinen Kopf mit meinen Händen und versuchte diese Gedanken abzuschütteln. Niemand will dich. Niemand braucht dich. Niemand liebt dich. Leise flüsterte ich immer wieder zu mir : ''Nein, nein, nein. Bitte nicht.'' 

Geh' sterben. 

''Nein!'' schrie ich aus mir raus. Mein Atem wurde schneller und meine Augen waren aufgerissen. Ich bemerkte eine Hand auf meiner Schulter und zuckte zusammen. ''Hey Ardy ! Es ist alles okay. Ich bin bei dir.'' Mein Blick fiel wieder in seine Augen. Man sah Besorgnis in ihnen. Ich wollte nicht, dass er sich immer wieder Sorgen um mich machte. Ich wollte in diesem Moment lieber alleine sein. ''Tut mir Leid Taddl, ich kann das nicht.'' war das einzige was ich noch zu ihm sagte bevor ich aufstand und die Küche verließ. Ich musste in diesem Moment einfach alleine sein, doch Taddl lief mir hinter her. ''Ardy warte bitte.'' ich ignorierte ihn. Ich konnte nicht mit ihm reden, das müsste er verstehen. ''Verdammt Ardy !'' er packte mich am Arm. Da hatte ich komplett die Kontrolle verloren.

Ich riss mich sofort aus seinem Griff. ''Fass mich nicht an! Lass mich einfach in Ruhe!'' schrie ich ihn an . Er sah mich geschockt an. Sagte aber nichts. Ich kehrte ihm den Rücken zu und wollte in mein Zimmer gehen. ''Wieso? Wieso bist du so? Ich versuche alles um dir zu helfen und das einzige was du natürlich machen kannst, ist mich an zu schreien und mir zu sagen, dass ich dich in Ruhe lassen soll. Wenn wir mal ehrlich sind, wissen wir beide ganz genau, dass du meine Hilfe brauchst, da du sonst niemanden mehr hast!'' Ich blieb stehen. War das gerade sein fucking Ernst ? Ich drehte mich zu ihm und sah ihn mit einem ernsten Blick in die Augen. ''Ah, so ist das. Nun ja, danke dass du mich wissen lässt, dass du so über mich denkst. Ich brauche dein beschissenes Mitleid nicht, verstanden!'' Ich wusste nicht mehr was ich da in dem Moment sagte. Es war so, als ob irgendein anderer Mensch in mir war und mich dazu zwang, diese Sachen zu sagen. Es war so, als wenn der Teufel in mir wäre. Bevor noch was schlimmeres passierte, wollte ich einfach nur noch alleine in mein Zimmer sein. Taddl blieb im Flur stehen und ich sperrte mich schnell in mein Zimmer ein. Am liebsten hätte ich mein Zimmer nie wieder verlassen. 

Taddl hasst dich. Er will dich nicht mehr. Er ist glücklicher ohne dich. 

Ich packte mich am Kopf. ''Nein! Lass mich doch einfach in Ruhe!'' schrie ich wieder selber zu mir. Ich musste diese Gedanken irgendwie loswerden. Ich wollte das alles nicht mehr denken. Mein Blick fiel auf mein Bett, wo sich mein Handy und meine Kopfhörer befanden. Musik. Ich brauchte Musik. Schnell setze ich die Kopfhörer auf und suchte meine Lieblings Playlist aus. Das  einzige was ich dann hörte, war die Musik. Keine Gedanken, keine unnötigen Gerräusche, keine Stimmen. Nur meine Musik. Mein Atem wurde wieder regelmäßiger und bekam wieder ein klaren Kopf. Ich vergrub mein Kopf in mein Kissen und konzentrierte mich nur auf die Musik. Ich realisierte aber eine Sache. Ich wusste, dass ich den Teufel in mir hatte.

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Danke fürs lesen. Freue mich über jede Bewertung :)

changed the way you kiss me | tardy crossover Όπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα