Chapter 8

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"Warum?"

Seine Stimme ließ meinen Blick wieder zu ihm wandern. Irritiert runzelte ich die Stirn. "Was warum?"

Seufzend fuhr er sich durch seine unordentlichen Haare, wühlte in der Innentasche seiner Lederjacke und zog eine Zigarette und ein Feuerzeug aus einer Schachtel. Er steckte sich die Kippe zwischen die Lippen, zündete sie an und blies nach seinem ersten Zug den dunklen Rauch aus.

"Warum bist du hier?" Seine Stimme war dunkel und rauer als sonst, was vermutlich am Alkohol lag.

Ich zuckte mit den Schultern, nahm die Zigarette aus seiner Hand und zog selbst daran. Mit in den Nacken gelegten Kopf und geschlossenen Augen blies ich das giftige Zeug in den Himmel. Nates Blick auf mir entging mir allerdings nicht.

"Ich habe gerade eine meiner besten Freundinnen mit dem besten Freund ihres Freundes im Bett erwischt", ich nahm noch einen Zug und wünschte, ich hätte den Alkohol nicht weggeschüttet, "Im Moment bin ich überall lieber als dort, wo sie mich finden könnte."

Seine Augen funkelten mich ernst an und ich musste schwer schlucken. "Warum bist du hier", er deutete auf meinen Platz ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, "Neben mir?"

"Soll ich gehen?", fragte ich unsicher und regestrierte nur beiläufig, wie er mir wieder die Zigarette abnahm.

Er zog daran, legte seine Stirn dann in Falten. "Ich weiß es nicht."

"Du wirst ja wohl wissen, ob du mich dahaben willst", meinte ich stirnrunzelnd und sah ihn mit schief gelegtem Kopf an.

"Ich weiß es nicht", wiederholte er leise und blickte mich dann wieder an. Seine Augen trafen direkt auf meine und ließen meinen Körper kribbeln. "Ich mag dich, Rox." Es war kaum mehr als ein Flüstern, das aus seinem Mund kam und mich nur noch mehr verunsicherte.

"Und was sollte das heute Mittag?"

Er wusste sofort, dass ich sein kaltes Verhalten meinte, dass er nach dem Vorfall mit Scott an den Tag gelegt hatte.

Leise seufzte er und sah wieder in den Himmel, ich tat es ihm nach. "Ich sollte dich nicht mögen."

Ich schnaubte. "Wow, danke."

Ein leiser Lacher entfloh ihm. "Es... ist schwierig... du", er zögerte und fuhr sich über sein Gesicht, "Du würdest es nicht verstehen."

Vorsichtig rückte ich ein Stück zu ihm und versuchte angestrengt, seine Augen zu sehen. "Erklär es mir, Nate. Ich will wenigstens versuchen, es zu verstehen. Dich zu verstehen." Langsam schüttelte ich den Kopf. "Was macht dir solche Angst?" Meine Stimme war leise und butterweich, da ich ihn nicht bedrängen wollte.

"Dass du mich hasst, Roxana!", rief er plötzlich so laut, dass ich zusammenzuckte. Daraufhin vergrub er geschockt sein Gesicht in seinen Händen. "Fuck", murmelte er, "Du bringst mich durcheinander."

"Dito", murmelte ich ganz leise, doch er hörte mich trotzdem und hob seinen Kopf. Nate ließ seine Zigarette nach unten fallen und ich sah ihr hinterher. Wie sie langsam fiel und schließlich auf dem Boden aufkam um regungslos liegenzubleiben und zu erlischen. Ich atmete tief durch. "Du musst es mir nicht sagen."

Nate sah mich perplex an. "Was?"

"Egal was es ist, du musst es mir nicht erzählen. Egal welches Geheimnis oder was auch immer es ist, es ist deine Sache. Falls du reden willst, bin ich da", ich schaute geradewegs in seine leuchtenden Augen, "Falls nicht, bin ich trotzdem da."

Nur langsam schienen meine Worte zu ihm durchzusickern, denn genauso langsam hoben sich seine Mundwinkel zu einem schwachen, aber dankbaren Lächeln. "Es tut mir leid, wie ich heute Mittag zu dir war."

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