Chapter 11

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"Nate, wo bist du? Bitte ruf mich zurück." Das war die dritte Nachricht, die ich ihm hinterlassen hatte. Seufzend warf ich mich in meinen frischen, trockenen Klamotten auf mein Bett. Ich war jetzt schon seit drei Stunden wieder Zuhause und noch immer hatte ich nichts von Nate gehört.

Als es an der Tür klingelte, sprang ich deshalb sofort auf und hätte mir auf der rutschigen Treppe fast das Genick gebrochen.

"Oh, ihr seid es", gab ich enttäuscht von mir, als nicht Nate, sondern Mo und Pam vor mir standen.

"Ich hab dich auch lieb, Roxy", meinte Pam beleidigt, was mich lachen ließ.

Dann fiel mein Blick auf Mo. "Wir müssen reden", meinte sie kleinlaut.

"Das solltest du zu Alex sagen, nicht zu mir", gab ich wesentlich kühler als beabsichtigt zurück. Mo starrte getroffen auf den Boden, doch Pam wirkte verwirrt.

Ihre dunklen Augen fixierten Mo. "Was ist hier eigentlich los?"

"Sie weiß es nicht?" Mo schüttelte den Kopf. "Kommt rein." Sie folgten mir die Treppe nach oben in mein Zimmer, das ich abschloss und mich zusammen mit Pam erwartungsvoll auf mein Bett setzte. Auffordernd sahen wir sie an.

"Ich hab mit Scott geschlafen!", platzte es aus ihr heraus. Pam schlug sich geschockt die Hand vor's Gesicht, doch ich blieb cool. Mir war es ja nicht unbekannt. "Und es war mein erstes Mal."

Das war mir neu.

"Ist das dein Ernst Mo?", rief Pam entsetzt, "Mit Scott Anderson? Ist dir dein Niveau flöten gegangen oder hat er es dir wegfickt?"

"PAM!"

"Sie hat Recht, verdammte Scheiße!", machte ich Mo klar, deren Augen sich mit Tränen füllten, "Und schieb das ja nicht auf den Alkohol!"

Verzweifelt fuhr sie sich durch die Haare. "Nein... i-ich weiß nicht", schluchzte sie, "S-Scott war immer so... so nett und-"

"VERDAMMTE KACKE JA, WEIL ER MIT DIR IN DIE KISTE WOLLTE!"

"Roxy, komm runter", sagte Pam und musterte mich kritisch. Dann wandt sie sich Mo zu. "Also, ihr zwei habt auf Denises Party gevögelt. Und was ist jetzt mit Alex?"

Mo schniefte. "I-Ich weiß n-icht. Ich... liebe Alex!"

Ich schnaubte spöttisch. "Klar, deswegen lässt du dich auch von seinem besten Freund fi-"

"ROXY!" Pam starrte mich geschockt an. "Ja, es war scheiße von Mo, da gebe ich dir Recht, aber hör auf sie so fertig zu machen! Es geht ihr schon beschissen genug! Wenigstens versucht sie es geradezubiegen!"

Falsch lachend schüttelte ich den Kopf. "Ach ja?" Ich sah Mo an. "Würdest du es auch versuchen wenn ich dich nicht eiskalt mit ihm erwischt hätte?"

Mo schaute betreten zu Boden, die Tränen flossen ihre Wangen hinab und verschmierten ihre Wimpertusche. Entgeistert sah Pam von mir zu Mo. "Was? Scheiße Mo", brummte sie und schlug sich die Hand vor den Kopf, "Ist das echt der einzige Grund? Hättest du es Alex wirklich verschwiegen?"

Wie gesagt. Keine Antwort ist auch eine Antwort.

"Geh jetzt zu ihm", sagte ich bemüht ruhig und sah Mo an. Sie hob ihren Kopf und blickte mich mit geweiteten Augen an. "Rede mit ihm, klär das verdammt!"

"I-Ich kann nicht", flüsterte sie ängstlich. "Er wird mich hassen!"

"Verdienterweise."

"ROXY!"

"Ist ja gut", meinte ich beschwichtigend und versuchte mich zu beruhigen. "Aber wenn du es ihm verheimlichst wird es nur schlimmer! Alex hat es nicht verdient, so angelogen zu werden."

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