Two years later

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~Nehmt euch bitte eine Sekunde um auf meine Fragen in der Ankündigung zu antworten, das würde mich echt freuen😊~

Es war wahnsinnig heiß, die Sonne brannte ohne Erbarmen auf uns herab und verbrannte meine Haut. Hoffentlich würde ich keinen Sonnenstich bekommen. Warmer Schweiß tropfte von meiner Stirn und meine Finger verkrampften sich um die Kante der Sperrholzplatte.

"Und hoch damit!", rief die mir mittlerweile ziemlich vertraute, tiefe Stimme und mit einem angestrengten Stöhnen drückten wir die Platte nach oben und hielten sie, bis sie fertig befestet war und nicht mehr drohte umzufallen. Geschafft.

Stolz lächelnd starrte ich das kleine Häuschen an, das in Zukunft ein Zuhause für einige der Waisenkinder darstellen sollte um die sich die CHOA, die Children Help Organisation in Africa, einsetzte. Dank vieler und hoher Spenden ist es möglich, den Kindern hier mitten in der Savanne ausreichend Nahrung, Wasser, Bildung und ein Dach über dem Kopf zu schenken.

Seit einem halben Jahr war ich nun schon hier dabei und war nach anfänglichem Küchendienst nun dazu befördert worden, die Kinder in Englisch zu unterrichten. Denn auch wenn Englisch eine von mehreren Amtssprachen in Simbabwe war, beherrschten diese Sprache nur die wenigsten. Direkt nach meinem Abschluss hatte ich meine Koffer gepackt und meinen Eltern mehr oder weniger Lebewohl gesagt, denn auch wenn ich anfangs nicht geplant hatte ewig hierzubleiben, fiel es mir mittlerweile schwer nur darüber nachzudenken wieder zurück nach Amerika zu gehen.

"Wenn du das Haus weiter so anstarrst geht es noch in Flammen auf", grinste Kiano, welcher neben mir erschienen war und sich nun ebenfalls den Schweiß von der Stirn wischte. Der Dreißigjährige war hier geboren und aufgewachsen, er hatte die Armut dieses Landes sein ganzes Leben lang vor Augen gehabt und nur mit harter Arbeit hatte er es geschafft hier rauszukommen. Vor knapp fünf Jahren hatte er es sich dann zur Aufgabe gemacht, anderen Kindern ebenfalls die Möglichkeit auf eine Zukunft zu geben, die nicht auf Hunger und Leid beruht, und gründete die CHOA. "Warum grinst du eigentlich wie ein Honigpferd?", er überlegte kurz, "Sagt man das so?"

Ich musste lachen. "Fast, es heißt Honigkuchenpferd", verbesserte ich ihn und sah dann doch noch einmal auf das Häuschen. "Und ich bin einfach nur zufrieden mit dem, was wir hier tun."

Kiano legte einen feuchten Arm um meine Schulter, doch da ich ebenfalls total verschwitzt war störte es mich nicht. "Du kannst ruhig sagen, dass du stolz auf dich bist Roxy."

"Ich bin stolz auf uns alle", erwiederte ich und lächelte ihn breit an. Wir waren hier insgesamt zwanzig Personen, und keiner von uns bekam Geld dafür, dass er den Kindern hier half. Jeder von uns war freiwillig hier.

Kiano nickte zustimmend. "Das bin ich auch. Aber trotzdem muss ich dir sagen, dass du nicht mehr die halbe Nacht mit deinen Freundinnen telefonieren kannst. Einige können nicht schlafen wenn du so laut lachst", meinte er gespielt streng und augenblicklich wurde ich etwas rot.

Es stimmte ja, fast täglich (oder eher nächtlich) skypte ich mit Pam und Mo, die beide gerade mitten in ihren Klausurenphasen an den Colleges steckten. Außerdem wollte ich immer das neuste von Pams kleiner Tochter wissen, die in wenigen Monaten zur Welt kommen würde.

Ja, ihr habt richtig gelesen. Kurz bevor ich auf den Weg nach Afrika war erfuhr Pam, dass sie schwanger war, was natürlich zu einer Menge Diskussionen führte. Zuerst war sie fest davon überzeugt, das Kind abzutreiben, bis sie allerdings bei einer Ultraschalluntersuchung (zu der ich sie überredet hatte) die Herztöne des Babys hörte. Von da an war jedem klar, dass sie das Kind behalten würde und nachdem Mo ihr ihre volle Unterstützung zugesichert hatte, waren alle Zweifel spurlos verschwunden. Jonas reagierte auf diese Nachricht mit einem spontanen Ohnmachtsanfall, freute sich dann aber wirklich als er wieder zu sich gekommen war. Auch er versicherte Pam, immer zu ihr und dem Kind zu halten und man konnte fast hören, wie der Stein von ihrem Herzen gefallen war. Und na ja, Tränen hatten wir alle vier vergossen.

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