Chapter 9

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Ich hasse Krankenhäuser. Keine Ahnung warum, aber es ist einfach so. Der beißende Geruch nach Desinfektionsmitteln, Latexhandschuhen und dem Tod war einfach nicht meine Sache. Und Nates auch nicht, denn er sah jetzt nur noch blasser aus als zuvor.

"Nate Adams, ich will zu meinem Bruder Zayn", sagte er ausgelaugt zu der Dame an der Anmeldung, die über ihre Brillengläser hinweg zu uns sah.

"Und sie?" Dabei sah sie zu mir und nickte leicht, weshalb ihre grauen Haare wippten.

Nate atmete schwer aus. "Meine Freundin, können wir zu ihm?"

Hottie sagt was? Okay, nicht rot werden!

Leichter gedacht als getan, denn meine Wangen erhitzten sich trotzdem und das wurde nicht besser, als Nate wieder nach meiner Hand fasste.

Die ziemlich unsympathische Dame schüttelte den Kopf. "Heute keinen Besuch mehr. Erst wieder morgen ab zehn Uhr."

Nates Kiefer spannte sich an. "Ich will zu meinem Bruder!"

"Und ich will eine Millionen Dollar und Channing Tatum als meinen Ehemann, Schätzchen. Sieht aus als bekommen wir beide nicht was wir wollen", erwiederte sie nur gelangweilt und bewegte ablehnend ihre Hand.

Nate wirkte kurz aus der Bahn geworfen, bevor sein Gesicht noch finsterer wurde. "Hören Sie zu, das ist mein Zwillingsbruder und ich will jetzt sofort zu ihm Sie verdammte-"

Ich hielt ihn schnell an seiner Brust zurück, denn er lehnte sich immer weiter über die Anmeldung und war kurz davor, die fiese Schwester zu erwürgen. Finster funkelte er sie an, doch sie wirkte unbeeindruckt. "Keine Besuchszeit."

"Sie verfluchte-"

"Nate!", zischte ich und sah ihn beruhigend an. Sein Griff um meine Hand wurde stärker und er atmete zittrig durch. Ich wandt mich der Dame zu. "Können Sie uns wenigstens sagen, wie es ihm geht?"

Sie beäugte mich misstrauisch, bevor sie genervt seufzte und auf ihrer Tastatur herumhämmerte. "Wie war der Name?"

"Zayn Adams, er wurde gerade erst eingeliefert mit Krampfanfällen", antwortete ich so ruhig wie möglich.

"Sein Zustand ist stabil, aber er ist erschöpft und schläft gerade. Er wird vorraussichtlich übermorgen entlassen. War's das?"

Ich biss mir sauer auf die Unterlippe. "Klar. Danke." Somit zog ich Nate wieder mit nach draußen.

"Was soll der Scheiß?", zischte er mich sauer an, "Was sollen wir hier? Ich will zu Zayn verdammte Scheiße nochmal!"

Mit der Hoffnung, mich zu beruhigen, atmete ich tief durch. "Du hast sie gehört, Nate. Du kannst erst morgen zu ihm und außerdem schläft er gerade. Lass ihn sich erst einmal ausruhen und ruh du dich auch aus."

"ICH WILL MICH NICHT AUSRUHEN!"

Ich zuckte kurz zusammen, sagte aber nichts. Ich verstand ihn, seine Angst um Zayn und ich verstand auch, dass er gerade so reagierte.

Frustriert und verzweifelt fuhr Nate sich immer wieder durch seine unordentlichen Haare, seine Augen waren wieder wässrig. "Fuck, sorry Rox", nuschelte er brüchig, "Ich... ich wollte dich nicht... nicht anschreien, e-es tut-"

"Hey", sagte ich sanft und ging auf ihn zu. Aus der Nähe erkannte ich die Träne, die seine Wange entlang lief und die ich ohne zu überlegen mit meinem Daumen wegwischte. "Ich verstehe es", flüsterte ich leise und wurde kurz darauf von ihm in eine feste Umarmung gezogen.

Er vergrub sein Gesicht in meiner Halsgrube, sein Atem hinterließ eine heiße Spur auf meiner Haut und ich schlang ebenfalls meine Arme um ihn. Beruhigend kraulte ich seinen Nacken und spürte, wie seine Anspannung langsam aber sicher wich.

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