Your World in Flames

Chapter 15

"Hast du eigentlich etwas von Alex gehört?", fragte mich Nate nach einiger Zeit schuldig und sah mich an.

Wir lagen nebeneinander auf seinem weichen Bett und starrten an seine weiße Decke. Keine Ahnung wie viel Zeit schon vergangen war, seit ich mit den Jungs unten geraucht hatte, aber ich glaube es waren ein paar Stunden. Unten war es nämlich still.

Ich drehte meinen Kopf um ihn ebenfalls ansehen zu können. "Nein, nichts. Aber um ehrlich zu sein imteressiert er mich im Moment auch nicht wirklich", gab ich kühl zurück und dachte an diesen... nennen wir es Kuss.

Als hätte dir jemand einen Schwamm ins Gesicht gedrückt.

Nate drehte sich zu mir und stützte sich mit einem Arm ab. "Du bist sauer wegen des Kusses", stellte er fest, seine grünen Augen blitzten auf.

"Etwas", gab ich leise zu und schüttelte dann den Kopf. "Ich weiß, es ist dämlich. Immerhin war es ja nur ein Kuss, zwar mein Erster, aber-"

"Whoa warte", unterbrach mich Nate und sah mich stirnrunzelnd an, "Wie dein Erster? Sollten die Kerle nicht bei dir Schlange stehen?"

Leise lachend hielt ich mir die Hände vor mein Gesicht um meine aufkommenden roten Wangen zu verbergen. "Süß von dir Nate, aber nein", grinste ich und spürte wie die Hitze weiter in meine Wangen stieg.

Ungläubig schüttelte er den Kopf, bevor er wieder ernster wurde. "Aber ich verstehe, dass du sauer auf ihn bist. Immerhin hat er dir deinen ersten Kuss genommen, wozu er kein Recht hatte und auch wenn viele sagen, dass es unsinnig ist einem Kuss so viel Wert zu geben, finde ich dass er trotzdem verdammt wichtig ist und etwas besonderes sein sollte."

Erstaunt sah ich ihn an. Dass er so dachte hätte ich wirklich nie erwartet, allerdings hatte ich auch nicht gedacht, dass er etwas über den Mythos der Medusa wusste und er hatte mich vom Gegenteil überzeugt.

Er war ganz sicher nicht der Bad Boy, zu dem sie versuchten ihn zu machen. Selbst wenn er Tatoos hatte, rauchte und Motorrad fuhr, war er das nicht. Nur seinen Ausrutscher bei Alex heute hatte ich nicht verstanden. Warum hatte er ihn geschlagen? Das passte nicht zu ihm.

"Du überraschst mich irgendwie immer wieder, Nate Adams", meinte ich grinsend und sah ihn eingehend an.

Schelmisch grinste er. "Warum?"

"Ich weiß bei dir nie, was du als nächstes tun wirst und das... verwirrt mich. Aber im positiven Sinne, schätze ich", murmelte ich nachdenklich. "Manchmal bist du wirklich dieser unnahbare Junge, der alles und jeden von sich fernhält und niemandem vertraut. Aber dann liegst du wieder neben mir und redest mit mir über die Bedeutung des ersten Kusses."

Abwartend lagen seine funkelden Smaragde auf mir. "Und, ist das etwas schlechtes?"

Lächelnd schüttelte ich den Kopf und erwiederte seinen intensiven Blick. "Irgendwie... weiß ich es nicht", gestand ich ehrlich. "Aber ich mag deine Art Nate. Ich mag dich", stellte ich schulterzuckend fest und sah zurück an die Decke.

Hätte mir jemand gesagt, dass ich anfing den Dieb von Samstag Abend zu mögen...

Hätte ich ihm wahrscheinlich geglaubt.

"Mein Beileid", meinte Nate und obwohl er amüsiert klang, hörte ich etwas Ernsthaftigkeit aus seiner Stimme heraus.

Und wieder fragte ich mich, was in seinem Kopf vorging.

Doch meine Gedanken wurden durch ein lautes Poltern unterbrochen, das von unten kam. Erschrocken setzte ich mich auf und sah zu Nate, der mich mit geweiteten Augen ansah bevor er sie schmerzvoll zusammenkniff.