Chapter 62

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"Wenn du mich loslässt, töte ich dich!", schrie ich mit leichter Angst gegen den tosenden Wind an.

Nate lachte. "Selbst wenn ich wollte könnte ich das nicht. Du bist an mir fesgebunden, Rox", erinnerte er mich ruhig, während einer von diesen Typen die Seile überprüfte.

Bungee Jumping.

Ich hatte ehrlich nichts dagegen, ich hatte mich sogar rießig gefreut als Nate mir doch endlich gesagt hatte, was wir tun würden. Aber jetzt an einem Abgrund zu stehen und gleich springen zu müssen, nur an einem Gummiband befestigt, machte mir doch ein wenig Angst.

Zum Glück hatte Nate sich dazu entschlossen, dass er und ich zu zweit springen würden. Also waren wir jetzt so aneinander gebunden, dass wir uns ins Gesicht sehen konnten und warteten, bis der Mitarbeiter mit dem grauen Vollbar das Okay gab.

Ich zitterte wie verrückt, woran die Mischung aus Angst und wahnsinniger Vorfreude schuld waren. Nate nahm mein Gesicht in seine Hände und lächelte mich warm an.

"Dir wird nichts passieren, Baby", versprach mir mein Freund und küsste meine Stirn.

Unsicher sah ich ihn an und drehte meinen Kopf dann zu dem Typen mit Vollbart. "Habt ihr einen Spachtel um mich vom Boden aufzukratzen?" Der Typ lachte nur, während Nate mich böse ansah.

"Nicht witzig", brummte der Grünäugige und zog spielerisch an meinem Pferdeschwanz, weshalb ich kichern musste.

"Okay, bereit?", fragte der Mitarbeiter, nachdem er noch einmal alles überprüft hatte und sah dabei vorallem mich an.

Ich klammerte mich an meinen Freund, der seine Arme ebenso um mich schlang. Zwar würde uns das nicht retten, falls die Sicherung reißen sollte, aber es fühlte sich um einiges sicherer an. Langsam nickte ich und atmete die durch.

Der Typ reckte beide Daumen in die Höhe und signalisierte uns damit, dass wir ab jetzt jederzeit springen könnten. Zayn stand etwas abseits und beobachtete uns kritisch.

Nate hielt mich fest. "Alles gut?", fragte er leise. Wieder nickte ich. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals und das Blut rauschte in meinen Ohren. Vor lauter Aufregung war mir ganz flau im Magen.

Mein Freund küsste noch einmal meinen Scheitel, bevor er mich ernst ansah. "Vertraust du mir?"

"Ja", krächzte ich sofort und ohne zu zögern, "Blind."

Seine Augen leuchteten überglücklich. "Dann bei drei." Ich nickte wieder und hatte das Gefühl, mein Herz würde gleich aus meiner Brust katapultiert werden. "Eins...", Nate sah mir direkt in die Augen und drückte mich fester an sich, was ich ihm nachtat, "Zwei..."

Und dann sprang der Arsch einfach.

"NATE DU PENNER!", schrie ich hysterisch und so laut, dass es mich wunderte dass Nate nicht taub wurde. Mein Schrei hallte noch lange nach, während wir weiter in die Tiefe stürzten, unter uns das alles verschliengende Meer.

Der Wind sauste kalt an uns vorbei und ich krallte mich an Nate fest, sah, wie der Ozean immer näher auf uns zu kam.

Dann gab es einen starlen Ruck, der uns wieder ein Stück nach oben zog und es war vorbei.

Wir federten noch ein wenig kopfüber auf und ab und langsam fand ich meine Sprache wieder.

"Du verfluchter Vollidiot", sagte ich atemlos, aber statt wütend klang ich eher erleichtert und zufrieden.

Ja, weil du das alleine nie getan hättest!

Nates Oberkörper vibrierte an meinem, als er lachte. "Ich dachte du magst Überraschungen?", fragte er schelmisch.

Your World in Flames  Where stories live. Discover now