Chapter 34

2.5K 104 4
                                    


Diese bekannte Stimme jagte mir unverzüglich eine eiskalte Gänsehaut über den Körper.

Das Lächeln, was sichtbar wurde als er näher zu mir und damit ins Licht trat, ließ mich erschaudern. Denn es erreichte nicht seine grauen Augen, welche kalt und leer in ihren Höhlen lagen und mich anstarrten als wäre ich etwas zu Fressen, eine Beute.

"Was wollen Sie hier?", fragte ich kühl und verbarg gar nicht erst, dass ich ihn nicht sehen geschweige denn sprechen wollte.

Johnatan Adams lächelte breiter. "Eigentlich wollte ich zu dir", sagte er mit einer ruhigen, fast freundlichen Stimme, doch seine Augen waren schon fast feindselig auf mich gerichtet.

Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust und sah ihn misstrauisch an. "Und was wollen Sie von mir?"

Er lachte. "Wissen, was Nate an dir findet." Er ging noch einen Schritt auf mich zu, ich ging einen zurück. Ich wollte diesem Mann nicht zu nahe sein. Nicht, wenn seine Söhne so fertig waren nur weil sie ihn gesehen hatten.

Johnatan schien nachzudenken, bevor er wieder seinen Mund öffnete. "Aber mittlerweile frage ich mich eher, was du mit ihm willst, Roxana."

Mir fiel auf, dass seine Hände leicht zitterten und zudem vernarbt waren als er sich grübelnd am Kinn kratzte, doch dann fixierte ich wieder sein Gesicht.

Habe deinen Feind immer im Blick. Und das war Johnatan Adams im Moment. Ein Feind.

"Ich glaube nicht, dass Sie das kümmern muss", meinte ich und ging noch einen Schritt zurück. Er war viel zu nahe.

Er spielte schockiert. "Natürlich tut es das, Roxana! Immerhin gehörst du dann so gut wie zu unserer Familie. Obwohl, ich an deiner Stelle würde rennen." Den teuflischen Unterton in seiner Stimme konnte ich deutlich heraushören und zusammen mit seinem schwach beleuchteten Gesicht, das wie eine verzerrte Grimasse wirkte, wurde ich etwas nervöser. Das aber versuchte ich zu verschleiern.

Meine Verwirrung stattdessen konnte ich sowieso nicht verbergen, also fragte ich: "Warum?"

Johnatan schien ehrlich verwundert zu sein, fasste sich aber schnell wieder und grinste. "Er hat nichts gesagt? Nun gut, es wundert mich nicht wirklich. Du würdest weglaufen und dafür liegt ihm zu viel an dir."

"Sie haben das Leben Ihrer Söhne zerstört", fragte ich geradeheraus, "Warum?"

Seine Miene wurde etwas stolz und das ekelte mich geradezu an. "Ich habe das Leben einer meiner Söhne zerstört", verbesserte er mich, "Nate ist noch etwas hartnäckig. Aber glaub mir, es wird nicht lange dauern und er zeigt, wie schwach er ist."

"Nate ist nicht schwach!", fauchte ich wütend und blitzte ihn finster an. "Er wird nicht aufgeben, denn er ist stark und ein Kämpfer!"

Ohne Vorwarnung stürzte sich Johnatan plötzlich auf mich. Ich stolperte nach hinten gegen die kalte Wand und spürte seine starke Hand um meinen Hals, die langsam ihren Griff verfestigte. Dabei presste er mich kontrolliert gegen diese dumme Wand, sodass ich mit nicht wehren konnte. Ich saß fest, die Steine bohrten sich in meinen Rücken.

"Wie stark ist er wohl noch, wenn ich ihm auch noch das Letzte nehme, was er liebt?", flüsterte er mit einer unheilvollen Stimme an meinem Ohr. Verzweifelt versuchte ich seinen Griff zu lösen, doch es klappte nicht.

Der Druck an meinem Hals war enorm und drückte mir langsan aber sicher die Luft ab. Ich versuchte ihn zu treten, doch er blockierte meine Beine.

"Ich könnte seine ganze Welt brennen lassen", seine Stimme bebte vor Wut, die sich auch in den grauen Augen widerspiegelte, "Ich muss einfach nur etwas fester zudrücken." Mit diesen Worten drückte er seine Hand zusammen und ein leises Wimmern entfuhr mir.

Your World in Flames  Where stories live. Discover now