Chapter 17

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Nate und ich hatten nicht mehr miteinander geredet, obwohl ich mehr als einmal auf ihn zugehen wollte. Doch Pam meinte, ich sollte noch etwas warten. Und um ehrlich zu sein war ich enttäuscht, dass es ihn anscheinend null störte wenn er keinen Kontakt zu mir hatte.

Zayn war auch wieder da und verhielt sich mir gegenüber so, als wäre nichts passiert. Wenigstens konnte ich noch mit einem Adams sprechen.

Wir hatten Geschichte und ich war zutiefst verwirrt, als Nate sich nicht nach hinten zu uns setzte, sondern nach vorne zu Chloe. Diese streckte mir natürlich sofort mit überheblichen Blick die Zunge raus und grabschte kurz darauf an Nate herum.

"Will er dich eifersüchtig machen?", fragte Pam mich, die genauso irritiert war wie ich. Zayn sah ebenfalls ziemlich skeptisch zu Chloe und Nate.

Feixend grinste ich. "Eine Doppelstunde neben Chloe? Warum bestraft er sich selbst?"

Pam und Zayn lachten leise und stimmten mir zu.

"Was ist eigentlich zwischen euch beiden passiert?", fragte Zayn mich leise, sodass Pam nichts mitbekam.

Schuldig kaute ich auf meiner Unterlippe herum. "Na ja...", druckste ich, "Am Montag nach... du weißt schon, hatten wir so etwas wie einen Streit." Ich schüttelte den Kopf. "Obwohl, eigentlich war es kein richtiger Streit. Ich war beleidigt, weil er mir wohl nicht vertraut un-"

"Roxana, gibt es etwa etwas interessanteres als meinen Unterricht?" Mr. Nell sah mich auffordernd an und ich spürte das Blut, dass in meine Wangen schoss.

"Ich... ähm..."

Er sah mich erfreut an. "Sehr gut, dann sage uns doch was du auf diesem Bild siehst."

Na super

Das Bild, das an eine Wand Projektiert wurde, zeigte ein tanzendes Mädchen, deren Augen verbunden waren. Ihr Tanzpartner war der Teufel höchstpersönlich. Sie schien nicht wirklich Angst vor ihm zu haben, denn sie lächelte.

"Sie tanzt mit dem Teufel und scheint ziemlich glücklich damit zu sein", gab ich nüchtern wieder, weshalb Mr. Nell etwas enttäuscht den Kopf senkte. Was hatte er erwartete? Eine schriftliche Ausarbeitung mit Analyse des Bildes?

Doch ein hämisches Schnauben aus Chloes Richtung erweckte meine Aufmerksamkeit. "Klar ist sie glücklich, sie hat keine Ahnung, dass sie mit dem Teufel tanzt!"

Ich verdrehte die Augen. "Das Mädchen weiß, dass das der Teufel ist."

"Aber sie ist blind", warf ein blondes Mädchen ein und sah mich perplex an.

"Die verbundene Augen sind eine Metapher. Sie entscheidet sich, nicht auf Äußerlichkeiten oder den ersten Eindruck zu achten. Stattdessen wartete sie, bis sie den wahren Charakter zu spüren bekommt und gibt sich blind. Es interessiert sie nicht, dass ihr Gegenüber der Teufel ist, denn sie sieht das Gute in ihm", erklärte ich meine Theorie.

"Ich glaube eher, dass das Bild zeigen soll wie sehr Liebe einen erblinden lässt", ertönte Nates tiefe Stimme im Raum, "Wie das Mädchen merkt man nur das Gute in einer Person, bis man seine Augenbinde abnimmt und die wahre Gestalt zu Gesicht bekommt." Er zuckte mit den Schultern. "Wie es immer heißt: Liebe macht blind."

Ungläubig schüttelte ich den Kopf. "Liebe macht nicht blind, der Liebende sieht nur weit mehr als die andere Person von sich zeigt. Weil er mehr sehen will und alles daran setzt, das Gute in jedem zu finden. Das Mädchen", ich deutete auf das Bild, "Macht es richtig. Sie lässt sich nicht von dem Äußeren beeinflussen, sondern macht sich selbst ein Bild von der Person. So sieht sie sogar im Teufel das Gute."

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