Heilung

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Sie saß im nassen Regen, das zerfetzte Kleid aufgeweicht und mit Blut getränkt, das des Monsters und das von Frodo. Ihre Hände ebenso. Wieso musste immer Blut an ihren Händen kleben? Es war so widerlich.
Sie zitterte. Ihr war kalt, sie hatte keine Lust mehr und sie machte sich Sorgen.
Sie schlang ihre Arme um sich und begann zu zittern. Hatte sie jetzt etwa Fieber? Konnte das denn sein?
Sie merkte was los war, stand auf und lief geschwind zum Hobbit. Er war heiß und er zitterte am ganzen Leib.
„Scheiße!" Jaselya war am verzweifeln. Sie raufte ihre nassen Haare, die ihr strähnig und fettig ins Gesicht fielen. Was sollte sie jetzt tun?!
Sie hustete und hielt sich ihren Bauch. Das hatte sie völlig vergessen. Vollkommen... Der Schmerz war vom Ring, der aus ihr auszubrechen drohte. Und er war da, aber das Siegel war doch gebrochen...
Blut floss aus ihrer Nase. Schnell wischte sie es ab. Sie musste ihm so schnell wie möglich Hilfe besorgen!
Er hatte Fieber und er war krank!
„Hilfe!" krisch sie. So kratzig und rau hatte sich ihre Stimme noch nie angehört.
„Irgendjemand! Ich brauche Hilfe!"
„Bitte!" sie weinte und statt Tränen flossen Tränen aus feurigem Blut aus ihr heraus.
Auch aus seiner Nase und Augen.
Warum immer Blut verdammt?!
Dann übergab sie sich. Auch Blut!
Sie kniff die Augen zu. Dann wischte sie sich das Blut ab.
Sie sammelte all ihre Kraft und nahm ihn hoch.
„Alles wird gut."
Da kam ein großer Schatten auf sie zu gelaufen. Die Sicht Jaselyas war getrübt durch ihre wunden Augen.
„Bitte, wir brauchen Hilfe!"
Der Schatten kam näher.
Sie erkannte ihn vorerst nicht. Es war Vel!
Jaselya wich zurück, den Hobbit im Arm.
Dann schüttelte sie den Kopf.
„Wenn du ihn retten willst, solltest du schneller machen!"
Sie jedoch blieb starr stehen. Es war so verwirrend.
„Wie..?!?!?"
Mehr brachte sie nicht heraus.
„Das erkläre ich dir später, doch du solltest dich wirklich vorher aufs Wesentliche konzentrieren. Gib ihn mir!" verlangte er. Doch Jaselaya war zu verwirrt.
Dann risset ihr den Hobbit aus den Armen. Erst dann sah er die Elbe wirklich.
„Rasch!"
Jaselya trottete hinter Vel nach wie in Trance. Sie stolperte über den Sumpf. Den Rucksack von Frodo und ihr. Ihren angeschnallt auf dem Rücken, den von Frodo in den Händen. Ihn hatte sie 2 Tage zuvor gefunden und lange gesucht. Doch er war über und über mit Blut des Monsters verschmutzt.
Nicht das das in diesem Moment wichtig wäre.
Sie fiel zum 5. Mal ins schlammige Wasser, bis Vel die Geduld verlor und den Rucksacks Frodo's auf seinen Rücken schnallte.
Dann hatten sie ein Haus erreicht. Warmes Licht brannte darin. Jaselya schöpfte Hoffnung. Sie lief schneller.
Als sie dann das Haus erreicht hatten, klopfte Vel wie selbstverständlich an die Tür.
Jaselaya erschrak als eine ältere Frau die Tür öffnete.
„Vel, mein Guter. Schnell bring ihn ins Haus. Was ein Glück das ich dich habe."
Jaselya folgte Vel. Immer noch war sie völlig weggetreten.
„Was willst du hier? Kinder kann ich nicht gebrauchen! Verzieh dich, Bettlerschlampe!"
Jaselya keuchte.
„Sie gehört zu ihm! Sie gehört zu mir!" sagte Vel drohend.
„Woher soll ich das wissen? Sag mir nächstes Mal Bescheid! Komm herein Kind, aber erwarte keine Freundlichkeit!"
Jaselaya folge Vel. Der Frau schenkte ihr einen giftigen Blick.
Verreck in der Hölle! Schrie der Ring in ihr.
Sie jedoch hielt ihre Zunge gezügelt.
Vel legte Frodo auf den Tisch, der hinter einem langgezogenen Flur lag. Das Haus sah von außen viel kleiner aus, als hier innen.
Das Wohnzimmer war warm und ein gemütliches Feuer brannte im Ofen.
Jaselaya hielt sich am Tisch fest, um nicht umzukippen.
„Hände weg du Miststück!"
Jaselya reagierte Blitzartig und versuchte aufrecht zu stehen.
„Geh raus und gib den Schweinen Futter, wenn du schonmal hier bist!"
„Sie ist nicht deine Sklavin!" verteidigte sie Vel.
„Sie ist meine Freundin! Also behandle sie mit Respekt!"
Er nahm ihre Hand.
„Geht es dir auch gut?"
Jaselya nickte.
Vel schaute sie freundlich an. Er hatte langes Haar bekommen und er war muskulös.
Jaselaya lächelte sie ihn an. Sie hatte ihn vermisst.
Sie wollte mit ihm reden, alleine ohne die Fette.
Die Frau nahm eine Schere und schnitt das Hemd Frodo's auf. Sie war so grob.
Jaselaya zitterte.
„Was ist passiert?!" fragte sie, als sie seine Wunden betrachtete.
„Wir wurden überfallen, von.. einem...Ding..."
„Hm... Das war mit Sicherheit der Troll! Aber was zum Teufel habt ihr gemacht, dass ihr dieses Höllenmonster erwecktet?!"
„Ich habe ihn getreten."
„Du hast was?"
„Ihn getreten."
Die Frau holte eine andere Art von Gerät und steckte es in seine Wunde. Der Hobbit wimmerte.
„Was tut ihr?" fragte Jaselaya erschrocken.
„Ich were ihm das Gift aussaugen, es muss schnell gehen und es wird weh tun. Also mach dich nützlich und halt ihn fest!"
Jaselyas Herz pochte.
„Gift?"
„Die Krallen dieses Ungetüms sind aus purem Gift und tödlich für jedes Lebewesen in dieser Welt,"erklärte Vel. Jaselaya schnaubte.
Sie hielt sich ihre Brust. Es fühlte sich an, als würde sie ersticken.
Der Hobbit spuckte und auch aus Jaselayas Nase floss es im selben Moment.
Vel hatte das gesehen. Er wusste von ihrer Bindung, oder er ahnte es. Er konnte dieses unschuldige Mädchen nicht hassen. Er musste sie einfach lieben.
Er schaute die mitleidig an. Jaselaya verstand und sofort wischte sie sich hastig das Blut von der Nase.
„Ich wäre dann so weit. Haltet ihn gut fest und lasst nicht los!"
„Sicher das du das willst?" flüsterte er.
Jaselaya nickte. Sie hatte keine Wahl.
Dann stach die Frau den Stab in seine Haut. Der Hobbit schrie und Jaselaya zuckte zusammen. Doch sie ließ seinen Arm nicht los.
Dann stach die Frau fester zu und das Gift, man konnte es wirklich sehen und riechen, floss aus seinem Körper und spritzte auf dem Boden. Der Hobbit schrie, dunkle Adern breiteten sich auf deiner Haut aus und er versuchte sich los zu reißen. Jaselya weinte. Es war so schrecklich zu sehen!
Dann fiel sie um und verlor das Bewusstsein.


Sangwa Gift

Die Elbe des Wassers ___Meine größte SehnsuchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt