Frodo

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Was war los mit ihm? Was blendete ihn dort auf dem weiten Horizont, was war das für ein Gefühl, die weiße Gischt unter ihm mit kristallklarem, blauem Wasser, salzige Luft und eine warme Sonne, die auf ihn schien. Er schloss die Augen und nahm einen tiefen Atemzug. Er lächelte und breitete die Arme aus. Am liebsten hätte er geschrien. Es fühlte sich an, als würde er schweben und er wusste, dass die Zeit gekommen war, um sie zu treffen. Er war aufgeregt und er freute sich. Das der Ring auch dort sein würde warf einen Schatten, doch das schob er tief in seine dunkelsten Gedanken. Jetzt war er einfach nur glücklich mit dem blauen Himmel, der goldenen Sonne am Horizont und den rauschenden Wellen. Ihm viel jetzt erst auf, wie schön das Meer war. So klar und schön... So wie sie, wie sie sowohl aussehen würde, wenn Zäsur lachte? Was sie wohl sagen würde, wenn sie ihn zum ersten Mal sah. Er wusste, dass sie seine Geschichte liebte, von Galadriel und dass sie mehr als nur die Geschichte liebte...
Die Segel blähten sich auf und der Wind pfiff über die Reling des großen Elbenschiffes. Frodo lief zu den Seilen herüber und kletterte. Er kletterte so hoch, dass er glaubte, auf einem Baum zu sitzen, hoch oben in einer Baumkrone, umgeben von Laub und Schmetterlingen, nur dass hier Möwen flogen, Wind um seine Haare peitschte und statt Laub und Geäst er in robusten Tauen hing. Er streckte seine Hand aus, um nicht von der Sonne geblendet zu werden, wenn er in den Himmel schaute.
Er würde zurück kommen, er würde nach Hause kommen!
Er würde Sam sehen, seine Freunde, er würde sein Heim sehen, er würde die Elbe sehen! Seine lustige Zahnlücke Blitze hervor, als er breit lächelte und seinen Kopf an den Mast lehnte. Er war glücklich und er war aufgeregt. Es würde niemals enden, so kam ihm sein Leben vor, voller Abenteuer und nun würde ein Neues beginnen! Er hing dort in den Seilen und schauten auf raue Steinbrocken, die Mitten im Meer hervorblitzten, Korallen, die leuchtend an den Steinen wuchsen, Muscheln und kleine Inseln mit dünnen Bäumchen darauf. Das Wasser schien an einigen Stellen unergründlich tief, an anderen so niedrig, dass er glaubte, das Schiff würde fast auf Grund gehen. Ab und zu konnte er sogar große Fische sehen, kleine Schwärme, oder Krebse, die in den kahlen Höhlen Unterschlupf suchten. Dunkelrote Seesterne, die auf den rauen Klippen lagen, umspült von türkisenem Wasser. Die Algen, in denen kleinere Schwärme tummelten und leuchtende Korallen, rot, wie Laubblätter von Herbstbäumen und so verwinkelt wie das Geäst einer großen Eibe. Gelbe, weich aussehende Korallen, die wie weiche Butterblumen aussahen, die in hellem Sonnenlicht erstrahlten. Violette, wie bunte Schmetterlinge und Rochen, die in schwarzen Farben durch den Ozean schwammen, weit hinein ins tiefe dunkle Blau...

 Violette, wie bunte Schmetterlinge und Rochen, die in schwarzen Farben durch den Ozean schwammen, weit hinein ins tiefe dunkle Blau

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So verbrachte er seine Schiffsfahrt, abenteuerlustig, nervös, aufgeregt und wahnsinnig glücklich.

Dann legte dass Schiff nach langer Zeit endlich am Hafen an. Er stürmte beinahe die Reling herunter, da der Steg voll war. Menschen, Elben, warum begrüßten sie so viele? Er wollte endlich weg, doch schenkte jedem trotz alledem ein nettes und freundliches Lächeln. Der Zauberer war mit ihm gekommen und drückte ihn sanft an der Schulter vor sich her. Dann beugte er sich zu dem Hobbit herunter und flüsterte mit rauer Stimme: „Wenn du die Fähigkeiten eines Hobbits anwendest wartet hinten eine Kutsche auf dich..."
Frodo schaute Gandalf nervös an. Sein Blick bedeutete danke. Gandalf Hand ruhte nach wie vor auf seiner Schulter.
Der Blick Frodos war dem Jaselayas sehr ähnlich. Das was er mit den Augenbrauen tat und den großen Augen. Gandalf lächelte und ließ ihm unbemerkt durch die Menge zu seiner Kutsche schleichen, während der Zauberer weiter mit den Elben und Menschen redete, die sie Empfangen hatten.
Es war vorerst schwer, sich einen Weg durch die vielen Körper zu zwängen, die eng aneinandergereiht standen, doch Frodo war wendig und klein, deshalb hatte er schnell einen Weg gefunden, unbemerkt und still. Dann war er genauso aufgeschmissen, denn er fand die Kutsche nicht. Denn sie stand am Waldrand, versteckt hinter einem großen Busch, der in hellem grün leuchtete. Die Kutsche in ebenso hellem grün, mit feurigen Streifen an den Seiten, wie die Farbe eines flackernden Kaminfeuers, oder einer kleinen Kerze. Zusammen mit dem Grün hätte man es auch als Sonnenuntergang über einer grünen Aue, oder sehr weiten Wiese sehen können. Frodo nahm auf den, mit Leder überzogenen Bänken platz und der Kutscher, der statt eines Pferdes einen kleinen Esel gespannt hatte führte sie Kutsche. Sie war klein, doch zu groß, um als Hobbitfahrmittel gesehen zu werden, mit den Greis, der mürrisch drein blickte. Also musste er sich etwas einfallen lassen, oder einfach laufen, wenn er die Brandyweinbrücke überquert hatte. Das Auenland war ja nicht groß...
Oder er nahm den Esel... okay das war eine schlechte Idee, noch auffälliger.
Also laufen, warum nicht, das bisschen... schließlich war es nicht schlecht, sich mal die Beine zu vertreten und ein bisschen Wandern schadete sicher nicht.
Der Baranduin war ein 573 Meilen langer, goldbrauner Fluss in Eriador, dem Nordwesten Mittelerdes. Im Sommer sah er beinahe wie flüssiges Bronze aus. Er entsprang im See Nenuial im Norden Eriadors und floss zunächst Richtung Osten. Nach 85 Meilen änderte der Fluss seine Richtung und floss in Richtung Süden durch das Auenland. Dabei bildet er zum Großteil die Ostgrenze des Auenlandes. Die Ausnahme bildet nur das Bockland, welches sich auf der anderen Flussseite befand. Sieben Meilen nördlich der Brandyweinbrücke war die Gürtelinsel, eine Insel im Baranduin. Südlich des Alten Waldes, wo große Schöne, helle Bäume standen, die voll von Laub und hellen gesprenkelten Farben waren, ändert der Fluss seinen Lauf erneut und floss nach Südwesten, um schließlich nach etwa 300 Meilen in der Nähe der Eryn Vorn in das große Meer zu münden. Dieser Flussabschnitt bildete zugleich die nördlich Grenze von Minhiriath.
Während er noch nachdachte, ob er erst zu Sam, oder vorerst die Diskussion mit Lobelia Sackheim Beutlin führen sollte, ratterte die kleine Kutsche schon auf die Straße. Sie waren nicht mehr weit weg. Esel? Moment mal, seit wann konnte ein Esel so schnell laufen, es war doch sturr... Frodo streckte seinen Kopf aus dem Fenster und reckte seinen Hals um die Ecke um zu sehen, was er tat, damit der Esel lief. Der Greis hielt eine Angel mit einer Karotte daran, doch die Angel war so lang, dass der Esel glaubte, laufen zu müssen, um die Karotte zu bekommen. Verwirrt schaute der Hobbit auf den Armen Esel und den Greis der gelangweilt auf dem Kutschbock saß. Frodo musste schmunzeln und lehnte sich zurück. Zwischendurch war der Hobbit eingeschlafen und hatte sich vom Ruckeln der Kutsche nicht aus der Ruhe bringen lassen. Doch die Aufregung ließ ihn nicht lange unberührt und er saß zappelnd auf seinem Sitz.
Ein Blick nach draußen und er konnte schon die hellgrünen Bäume und dunklen Tannen sehen. Saftige Wiesen, natürlich noch lange nicht so, wie im Auenland, doch schon sehr nahe dran. Frodo zappelte noch mehr.
Dann konnte er es nicht mehr abwarten und sagte dem Kutschfahrer, dass er ab hier wandern würde. Er schnallte sich den großen Rucksack auf den Rücken und lief los. Seine großen Füße liefen unbekümmert über den Kieselweg. Über die Straße nach Hause.
Hause...

Londe Hafen

Die Elbe des Wassers ___Meine größte SehnsuchtWhere stories live. Discover now