Cold

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Camerons Sicht

Wir hatten uns hier in den letzten Tagen gut integriert. Jeder half jedem und jeder hörte auf jeden. Eine Gemeinschaft, ein Team. Wir lebten. Die Tage gingen schnell vorbei, wenn beschäftigt ist. Aber die Nächte sind der blanke Horror. Jede Nacht der gleiche Traum, jede Nacht wache ich schweißgebadet auf und zerbreche mir nur noch mehr den Kopf. Konnte sie sich erinnern? Und vor allem: Ging es ihr gut? Hatte ich sie in Gefahr gebracht? Aber wie?

Mittlerweile war Dezember und es war klar, dass dieser Tag irgendwann kommen würde....

"Cameron! Du, Jenny, Phil und Jason. Ihr geht, sie wissen nicht, dass ihr bei uns seid, ihr könnt durchkommen!", schrie Caleb "Und nimmt Catrina mit!". "Bist du bescheuert? Ich bleib bei dir und kämpfe!", protestierte ich. "Nein, und jetzt geh!". Ich wehrte mich, aber war noch zu geschwächt von der Nacht um mich gegen Phil und Jason durchzusetzen.

Also versteckten wir fünf uns und mussten abwarten was passiert. Die Feinde kämpften gerade gegen unsere Leute. Und ich versteckte mich und regte mich über mich selbst auf. Das ist nicht fair.

Irgendwann Nachts als schon seit Stunden alles ruhig war liefen wir zurück. Sie waren weg. Alle. Ob entführt oder tot. Oder bald tot. Sie waren weg. Ich setzte mich auf den Boden. "Caleb...", sagte ich ausdruckslos. Wenn er stirbt ist es meine Schuld.

Es war bereits Februar, uns gingen langsam die Vorräte aus und von  Caleb und den anderen immer noch keine Spur. Seit Wochen werkelten Phil, Jason und ich an diesem dummen Funkgerät herum. Caleb und Co. hatten es vor Wochen geschafft eine Liste mit den Gefallenen zu verschicken, und mir ist ein Rätsel wie sie das geschafft haben.

Einmal habe ich Catrina gefragt, was sie mit den Toten gemacht haben. Sie sind etwa einen Kilometer von hier...untergebracht.

Ich hatte das Gefühl immer ausdrucksloser und kälter nach außen zu wirken, während ich innerlich von Schmerz und Gefühlen überschüttet wurde.

Eines Morgens, nach einer Nacht, in der ich dank des Traums nur zwei Stunden geschlafen hatte, schrie Jason nach uns allen. Er musste im anderen Zelt sein. Er hörte sich tatsächlich...fröhlich und erleichtert an.

Aileens Sicht

Yasmina hat gar nicht lange gezögert, sondern mich gleich ins Krankenhaus gefahren. Ich hatte nur Unterwäsche an und ein Handtuch um meinen Körper. Meine Haare tropften auf den Boden, als wir den Gang im Krankenhaus entlang liefen. Jeder starrte uns, bzw. mich total an. Und ja, verdammt, es tat höllisch weh.

Broken Glass (MagCon)Where stories live. Discover now