Geflohen

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Aileens Sicht

Das Angebot von diesem Bart stand immernoch und ich wusste einfach nicht, was ich davon halten sollte. Es waren bereits zwei Wochen vergangen und jeden Tag schloss ich sie alle mehr in mein Herz und jeden Tag liebte ich Cameron mehr. Wir saßen gerade alle im Zimmer von uns als mein Handy klingelte. Meine Mom. Da Cam neben mir saß und gesehen hatte wer mich anrief, wusste er auch, dass ich drangehen wollte. Er nickte mir zu und ich ging schnell aus dem Zimmer auf den Flur. "Hey Mom", sagte ich unsicher. Ich hatte wirklich viel Spaß, aber ich hatte mir auch viele Sorgen gemacht. "Hey Spatz, ich hoffe du hast Spaß! Ich hab versprochen dir bescheid zu geben sobald ich etwas neues weiß. Und die Ärzte haben entschieden, dass Stacy nun langsam aufgeweckt wird...", sie erzählte mir alles ins Detail und obwohl es grausam war zu hören, war ich froh, dass sie so ehrlich zu mir war. Es wird höchstwahrscheinlich wieder eine Operation geben sobald sie komplett wach ist. Ich lief den ganzen Gang entlang bis zum Glasaufzug und der Glaswand, man konnte von hier aus bereits die Lobby sehen. Als meine Mom und ich zu Ende telefoniert hatten wollte ich eigentlich gleich wieder zurück zu den Anderen, als ich stocksteif stehen blieb und meine Augen sich weiteten. Konnte das war sein? Unten an der Rezeption stand Anderson und checkte gerade ein. Mir entfuhr ein Schrei, natürlich hatte man ihn gehört und bevor Anderson sich komplett umdrehen und mich somit sehen konnte, drehte ich mich um und rannte los. Der Weg bis zum Zimmer war nicht lang, aber mir kam er meilenweit vor. Ich riss die Tür auf und fiel Cameron in die Arme "Was ist passiert?", fragte er ernst. "Anderson ist unten in der Lobby und checkt gerade ein", wisperte ich. Cam schloss schnell die Tür, setzte sich auf ein Bett, nahm mich auf den Schoß und schlang die Arme ganz fest um mich "Alles ist gut, ich bin da, wir alle sind da", flüsterte er mir ins Ohr. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich am ganzen Körper zitterte und all meine verdrängten Ängste auf mich einschlugen. Alle saßen geschockt da und Matt war der Erste der wieder etwas sagte "Ihr müsst von hier verschwinden, wir kommen so bald wie möglich nach", er fragte nicht einmal, denn es war klar, dass wir es so machen werden. Alle nickten und da in diesem Zimmer Cams und meine Sachen waren, fing Cam auch gleich an die Sachen zu packen. Ich versuchte zu helfen, wurde aber schnell wieder von Yasmina und Carter aufs Bett gesetzt, da ich ziemlich schwankte. Letztendlich riss ich mich dann doch zusammen und ging mit Mery kurz ins Bad. Wir packten schnell noch den Rest im Bad ein, ich zog mir noch schnell was bequemes an und machte mich so weit es ging frisch. Cameron hatte bereits alles zusammengepackt und jetzt standen wir mit Gepäck vor der Tür. "Wir melden uns aus dem Auto, bis dann!", sagte Cam noch und wir liefen zügig zum Hinterausgang des Hotels. Wir waren schnell am Auto angekommen und während ich mich bereits auf den Beifahrersitz setzte verstaute Cam unsere Sachen im Kofferraum. "Wohin fahren wir?", fragte ich ihn. "Ihn eine kleinere Vorstadt, erstmal, dann können wir uns überlegen, was wir dann machen werden. Geht's dir gut, Süße?", fragte er mit einem besorgten Lächeln. "Ja...mehr oder weniger. Ich will einfach nur hier weg", murmelte ich. Die ganze Fahrt über hielt Cameron meine Hand, was mich beruhigte. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, aber mittlerweile waren wir an einem modernen Strandhaus angekommen. Ich war todmüde und hatte kaum noch Kraft Cameron zu fragen, wessen Haus das war. Stattdessen trug er mich in ein Bett, gab mir einen Kuss auf die Stirn und deckte mich zu. Ich war sofort eingeschlafen.

Camerons Sicht

Aileen war eingeschlafen und ich packte nun leise unsere Sachen in die Schränke ein. Sie wusste nicht wo wir waren, aber es wird ihr hier gefallen, besonders weil wir fast direkt auf Magony sind und somit in der Nähe des Krankenhauses damit sie Stacy besuchen konnte. Sie hatte mir erzählt, dass sie nun aufgeweckt wird aber es wird wohl trotzdem noch Operationen geben. Ich hoffte nur, dass Anderson uns nicht gesehen hatte und den Anderen, die noch im Hotel waren nichts antut. Ich ging in den Garten, am Pool vorbei und stand dann direkt am Strand. Aber ich lief weiter auf den Steg überm Wasser der in die kleine Hütte auf Stelzen führte. Ich ging herein und bemerkte, dass alles noch genauso aussah wie früher: das Himmelbett in der Mitte des Raumes strahlte in der Sonne, die durch die Glasfront hindurch schien. Man schaute auf das weite Meer hinaus, es war wunderschön, wie immer. Ich lief an den alten, typischen Strandhaus Möbeln vorbei und schaute kurz in das kleine Bad mit der alleinstehenden Badewanne. Als ich schon länger an der Glasfront stand und aufs Wasser schaute, hörte ich wie Aileen meinen Namen rief. Ich lief schnell wieder zurück zu ihr an den Strand. Sie sah mich kommen und strahlte mich an. Ich nahm sie an der Taille, zog sie an mich heran und küsste sie "Auch schon wach?", witzelte ich. "Jaa...sorry aber ich war einfach zu müde...", murmelte sie. "Hey, das war ein Witz, du musst dich nicht rechtfertigen! Also, du willst bestimmt wissen wo wir sind?", sie nickte "Das ist das Haus meiner Großeltern und sie haben es mir als sie gestorben sind vererbt. Wir sind vielleicht nur 10min von Magony entfernt und das nächste Krankenhaus hier ist auch das, indem Stacy ist, also wenn du sie besuchen willst ist das kein Problem", sagte ich. "Danke...", stammelte sie und ich küsste ihre sinnlichen Lippen. "Ich wette mit dir, dass du auch einen Bärenhunger hast! Komm, wir gehen rein und außerdem müssen wir den Anderen noch Bescheid sagen wo wir sind", mit diesen Worten nahm ich ihre Hand und wir liefen zurück ins Haus.

Broken Glass (MagCon)Where stories live. Discover now