Elevator

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Ich schlug meine Augen auf. Ich schaute halb auf eine Schulter und halb auf die Wand im Krankenhaus. Ich lag in Camerons Armen, das spürte ich einfach. "Ich habe nicht geträumt, oder? Stacy liegt hier irgendwo im Krankenhaus...im Koma", murmelte ich Cam zu und verbarg mein Gesicht in seiner Brust. Er streichelte über mein Rücken und über meine Haare. "Ist sie wach?", das war mein Dad. "Ja", antwortete Cam und setzte mich vorsichtig auf. "Wo ist sie?", fragte ich. Er zeigte auf die Tür neben uns. Ich stand auf und ging alleine rein. Der Raum wirkte so verlassen, so verloren. Genauso fühlte ich mich auch als ich Stacy dort liegen sah und neben ihr so viele verschiedene Maschinen. Ich setzte mich zu ihr aufs Bett "Ich vermiss dich, kleine Nervensäge". Ich war noch lange neben ihr gelegen und hatte sie angeschaut. Sie sah so friedlich aus, als ob sie schlafen würde. Irgendwann ging ich wieder raus. Meine Eltern saßen draußen. Wie lang war ich bei Stacy? 1,2 Stunden? "Warum?", fragte ich sie. "Sie haben ein Fehler gemacht, ihr Körper hat das ganze nicht mehr ausgehalten..", meine Mutter, sie  kämpfte mit den Tränen. Ich blieb kalt und das machte mir Angst. "Ist es meine Schuld?", fragte ich. "Nein, du kannst doch garnichts dafür!", sagte mein Dad "Ich meine nicht den Krebs, also doch, man hätte es noch früher erkennen sollen, aber ich meine das Ritzen...", natürlich wussten sie, dass ich den Umzug meinte und was dahinter steckte. Meine Eltern wussten immernoch nicht, dass Anderson uns wieder gefunden hatte. "Nein, Liebes, natürlich nicht! Mach dir darüber keine Gedanken! Wir melden uns, wir bleiben hier. Geh nach Hause und lenk dich ab!", meine Mutter lächelte mich an. Ich nickte nur stumm. "Wo ist eigentlich Cameron?", fragte ich, er war nicht im Flur. "Der Junge der bei dir war? Er ist in der Cafeteria", mein Dad, ein Wunder dass er mich einfach mit einem Jungen gehen ließ, aber es gibt momentan wichtigeres. Ich wusste nicht genau wo die Cafeteria lag, aber ich schätzte mal irgendwo unten, also nahm ich den Fahrstuhl. Ich drückte auf den Knopf für das Erdgeschoss, doch als sich die Tür schloss fing der Fahrstuhl an zu spinnen: er fuhr erst hoch, dann runter, blieb stehen, machte die Tür aber nicht auf. Ich saß bereits schreiend auf dem Boden als eine Stimme ertönte "Du kannst dich nicht für immer vor mir verstecken, ich sehe dich" , es war definitiv Mitchel, aber wie konnte er dazu fähig sein einen Fahrstuhl in einem Krankenhaus zu manipulieren? Sicher war nur, dass er im Gebäude war. Der Fahrstuhl stieg nochmal bis in den 5. Stock und raste mit einer unmenschlichen Geschwindigkeit ins Erdgeschoss. Ich schrie und heulte so laut, dass ich garnicht bemerkte, dass die Tür wieder aufging und mich ein paar Menschen vom Flur aus erschrocken ansahen. Ich hörte Schritte. Ich saß immernoch mit angewinkelten Beinen auf dem Boden. Die Schritte kamen von Cameron, der jetzt entgeistert vor mir stand. Ich musste schlimm aussehen mit zerzausten Haaren, verheulten Augen und einer krächzenden Stimme - wie eine Irre. War ich verrückt geworden? Cam half mir auf und trug mich dann letztendlich zum Auto und weg vom Krankenhaus und den Menschen, die vermutlich dachten "Wieso bringt er sie nicht in den 5. Stock wo die Irrenanstalt stationiert ist?", doch ich vergrub mein Gesicht und hielt mich mit beiden Händen an Cams BaseballTee fest. Erst als er mich auf den Beifahrersitz gesetzt hatte und noch immer neben mir stand fing er an zu reden "Was ist passiert? Was war im Aufzug? Man hat dich durchs ganze Krankenhaus schreien gehört", er war sichtlich angespannt, versuchte aber trotzdem mich anzulächeln. "Er hat verrückt gespielt, und als ob das nicht genug wäre, hat Mitchel zu mir gesprochen. Ich habe keine Ahnung wie er das ganze geschafft hat, er hatte gesagt, dass er mich sieht und dass ich mich nicht für immer vor ihm verstecken könne..", meine Stimme versagte. Er nahm mein Kinn und hob mein Gesicht an, sodass ich ihm in die Augen schaute. Dieser Blick sagte viel aus; dass er mich liebte, dass er sich Sorgen machte und dass er alles machen würde um mich zu beschützen. Ich wusste zwar nicht, was meine Augen ihm sagten, aber eins werden sie immer sagen: Ich liebe dich..

Broken Glass (MagCon)Where stories live. Discover now