17 Jahre geschwiegen

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Aileens Sicht

Ich hatte mir gerade eine Jeans, Ballerinas und eine lockere Bluse angezogen, bevor ich mit Nash, Amber, Mery, Matt und Cameron ins 'Florenz' fuhr. Die Stimmung war angespannt. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Aber ich interessierte mich dafür, was mein Dad zu sagen hatte. Auf dem Weg ins Café waren alle leise. Nash's Mom wollte, dass er mitkam. Und der Rest ist aus Prinzip mitgegangen. Dort angekommen setzten Nash und ich uns zu unseren Elternteilen während dir Anderen sich ein paar Tische weiter niederließen. Mein Dad wollte gerade anfangen zu reden als eine Kellnerin kam. Ich wunderte mich, wo meine Mom war. Nash's Eltern waren geschieden, da wunderte es mich nicht, dass seine Mutter alleine hier saß. "Was darf es denn sein?", fragte die Kellnerin freundlich und mit einem aufgesetzten lächeln. Auf ihrem Namensschild stand Jessy. "Ein Espresso und ein Stück Kirschtorte bitte", bestellte mein Dad. "Und ich hätte gerne ein Blueberry Muffin mit einem normalen Filterkaffee", sagte Nash's Mutter. "Einen Latte Machiato und Pancakes, bitte", murmelte Nash und ich fügte noch schnell hinzu: "Genauso; Latte und Pancakes mit Honig. Danke". Sie nahm die Bestellung auf und ging. "Also, was ist los?", fragte ich gespielt locker und kalt zugleich. "Du...du weißt doch, manchmal streiten deine Mutter und ich uns heftig. Besonders als du noch klein warst. Und...", mein Dad schaute zu Nash's Mom rüber "...und zwar, ich hatte eine Affäre mit Kate". Nash und mir klappte die Kinnlade runter. Ich war sprachlos. Mein Dad und Nash's Mom eine Affäre? Die Kellnerin kam wieder und stellte die Sachen ab. Ich schaute an meinem Dad vorbei zu Cameron. Er sah mich besorgt an. "Wann genau?", fragte Nash angespannt. "Ein Jahr vor deiner Geburt, Nash, bis ein paar Monate nach deiner Geburt, Aileen", antwortete Kate. Nash ist fast ein Jahr älter. Mir kam ein Gedanke, der mir Tränen in die Augen trieb. Ich schaute hoch und beide schauten uns schuldbewusst an. "Deshalb bist du ausgerastet. Du dachtest Nash wäre Cameron. Mit Nash hätte ich nicht zusammen sein können, weil...weil er mein Halbbruder ist", murmelte ich. Das Schweigen bedeutete definitiv ja. "Ich war mit Nash schwanger und kurz nach seiner Geburt war deine Mom mit dir Schwanger", sagte Kate an mich gewand. "Ihr habt das ganze 17 Jahre lang verschwiegen", es war keine Frage von mir, sondern eine Feststellung. Langsam drehte ich meinen Kopf nach rechts und schaute meinen Halbbruder an. Irgendwie dachten wir dasselbe, denn er räusperte sich und sagte: "Können wir gehen?". Beide nickten nur und wir standen auf, nickten den Anderen kurz zu und liefen dann zum Auto. Ich musste das ganze erst einmal verdauen. "Hey, Sister, komm mal her", sagte Nash und nahm mich in den Arm. Mir lief still und leise eine Träne übers Gesicht. Ich war geschockt. Wie konnte man das geheim halten? Wie konnte mein Dad überhaupt fremdgehen?

"Was ist passiert, Bae?", fragte Cam im Auto auf der Heimfahrt während er meine Hand hielt. Wir erklärten allen alles und von Matt kam nur "Hallo?! Ihr seid Geschwister! Freut euch!". Und irgendwie freute ich mich wirklich. Zu Hause ging ich noch schnell duschen bevor ich mir einen kleinen Snack machte und mich mit nassen Haaren zu den Anderen auf die Couch setzte. Nash hatte bereits allen lauthals mitgeteilt, dass wir sozusagen Geschwister sind. "Das ist doch der Hammer!", rief Carter, wendete sich aber schnell wieder Yasmina zu, die sich an ihn schmiegte. Mery hatte irgendetwas davon erzählt, dass Matthew für morgen etwas geplant hat. Aber ich habe das nicht so ganz mitbekommen. Skylynn schlief gerade auf meinem Schoß ein, ich nahm sie leise und legte sie in Nash und Amber's Bett im Zimmer nebenan. Mit dem zerstörten Zimmer haben wir noch immer nichts gemacht. Es lag hinter einer verschlossenen Tür, die ich nicht gerne öffnen möchte. Ich lief zusammen mit Cameron ins Bad und solange er duschen war putzte ich meine Zähne und zog mir zum schlafen ein Shirt von Cam an. Es war ziemlich warm, also reichte das. Ich stand vor dem Spiegel als er hinter mir auftauchte. Nur mit einem Handtuch bekleidet. Er umarmte mich von hinten "Alles okey mit dir?", flüsterte er mir sanft ins Ohr. Ich drehte mich um, fuhr mit meinen Fingerspitzen seinen durchtrainierten Oberkörper entlang und murmelte "Oh ja". Er hob mich hoch auf die Ablage, ich zog ihn mit meinen Beinen näher an mich heran. Wir küssten uns innig und voller Verlangen, meine Hände in seinen Haaren und seine Arme um mich geschlungen. Er schmiss mich auf einmal locker über die Schulter, als ob ich nichts wiegen würde, trug mich in unser Zimmer und schloss ab. Cameron schmiss mich aufs Bett, kam zu mir und zog mir das Shirt aus. Er küsste meinen Hals entlang bis seine Lippen schließlich wieder meine fanden und sie fast nicht mehr verließen...

Broken Glass (MagCon)Where stories live. Discover now